Alfred Gustav Schaufuß wurde am 26.10.1904 in Jugelsburg bei Adorf geboren. Sein Geburtsort liegt ca. 5 km von Markneukirchen entfernt. Er war gelernter Zupfinstrumentenmacher und ging bei Walter Kürschner (ebenfalls Jugelburg) in die Lehre. Seit 1924 arbeitete er selbstständig. Als Brandmarke verwendete A. Schaufuß “ASCHADO”. Er starb am 04.08.1986.
A.Schaufuß baute vorwiegend Gitarren und Lauten. Seine Instrumente sind sehr hochwertig verarbeitet und aufwendig verziert. Seine Frau arbeitete in der Perlmutt Manufaktur. Dadurch kam er sehr leicht an die Materialien die er für die opulenten Verzierungen benötigte.
Hier ein Familienbild
Das ist die Schaufuß-Familie, vermutlich noch vor 1965. Der Vater (mitte) ist im Jahr 1965 gestorben. Alfred Schaufuß, der Gitarrenbauer (geb. 26.10.1904 – gest. 04.08.1986 – ohne Gewähr) untere Reihe links.
Die neuen Bilder stammen von Günther Schaufuß, der in seinen Ferien ab und zu in das Vogtland gefahren ist. Am liebsten verbrachte er seine Zeit bei seinem Onkel Alfred Schaufuß in dessen Werkstatt. Dieses Foto entstand 1950 in Adorf. Bei der Gitarre auf dem Bild, habe er kleinere Arbeiten verrichtet und wollte unbedingt “sein Werk” mit einem Foto fest halten. Sein Onkel, der auch Mandolinen herstellte, schenke Günther für diese Hilfe eine Mandoline.
A. Schaufuß war auch Mitglied in der MIGMA. Später arbeitete A. Schaufuß für die Firma MUSIMA.
Alfred Schaufuß hat über das Rentenalter hinaus im VEB MUSIMA Markneukirchen in der Abteilung Technik, Sparte Entwicklung und Standardisierung, gearbeitet. Sein Hauptarbeitsgebiet waren die Zupfinstrumente.
Für neue Firmenkataloge erarbeitete er die technische Beschreibung der Zupfinstrumente, legte Parameter für Standardisierung und Qualitätsmerkmale fest und prüfte Messemuster ob sie den Ansprüchen einer Ausstellung entsprachen.
Renate Wunderlich
Hier eine weitere ausgefallene ASCHADO
ASCHADO mit 3 Schallöchern
Dieses ist ein altes symetrisches Modell mit 2 f-Löchern und einem zusätzlichen Mittelschallloch. Schaufuß typische Merkmale sind die wunderschönen Perlmuteinlagen, die Gestaltung und Außformung der Kopfplatte und der wellenförmige Sattel.
Multischallloch ASCHADO
Multischallloch ASCHADO
Ein ganz besonderes Modell mit 18 kleinen, halbmondförmigen Schallöffnungen entlang der Zarge. Jede Schallöffnung wurde wunderbar mit Perlmut verziert.
Ähnliches gibt es auch bei Arnold Hoyer unter der Bezeichnung Vollton! Von Herbert Todt gibt es ebenfalls eine mulltischallloch Gitarre. Diese besitzt jedoch Öffnungs-Schlitze.
Rainer Krause von “Antique Guitars” hat mir diese Bilder, seltener Migma Druckplatten angefertigt. Mit diesen Platten wurden Kataloge gedruck. Deutlich erkennt man die “Multischallloch – Aschado”. Zur besseren Ansicht, habe ich das Bild rechts gespiegelt. Im Gruppenbild ist noch eine interessante akustische Bassgitarre sowie ein “MIGMA-Star” Gitarre zu sehen. Die “Star” gab es als Gitarre und Bass. Sie wurden bei MUSIMA gebaut und von MIGMA vertrieben.
E- Gitarren-Produktion
Ich habe mich mit Rainer Krause über diese Gitarren unterhalten und wir sind beide der Meinung, dass sie von Alfred Schaufuß gebaut worden sind. Die Korpusform variiert aber der Gesammteindruck sowie die Art und Weise der künstlerischen Verzierungen lassen auf einen Gitarrenbauer schließen.
Quellen 4 Lindberg Kataloge Bilder von mehr als 200 Gitarren 55 Bilder von datierten Instrumenten Untersuchung von mehr als 30 Instrumenten Danksagung: Vielen Dank an Stephen Candib, Simon Deobald, Frankpaush, Johann Frisch, Rolf Gückel, Kim Jensen, Herbert Rittinger, Ol'Fret , Snap, Wietse und viele andere Teilnehmer des "Euroguitars Forums" und viele eBayer weltweit, die mir Bilder und anderes Material zur Verfügung stellten. Danksagung von Stefan Lob Vielen Dank an Kield "Lacquercracks" für diese sensationelle Bestimmungshilfe, Herrn Martin Haberfellner für die vielen Informationen, Herbert Rittinger der mich als erster auf Rod. Hoyer Gitarren aufmerksam machte und durch ein Aufkleber in einer seiner Gitarren auch den Herkunftsort nennen konnte. Durch diese Informationen war es mir erst möglich weiter zu forschen. Natürlich auch Dank an die zahlreichen Leser und Freunde, die dieses Projekt unterstüzten. Kield "Lacquercracks" und Stefan Lob für "www.schlaggitarren.de" im Dezember 2009