GITARREN FOTOGRAFIEREN

Ich habe mir eine klare Linie des Fotografierens angewöhnt, die so aussieht:

  • Komplette Vorderseite
  • Komplette Hinterseite
  • Von der Seite, so dass man die Zargenstärke sieht
  • Kopfplatte von vorn und hinten
  • Teilaufnahme über den Body
  • Detailaufnahme von Besonderheiten: Label (innen oder außen) / Saitenhalter / Brücke / Elektronik / Halsverbindung (geleimt oder geschraubt)

Es sollten maximal 10 Fotos werden! So kann man auch leichter Instrumente bestimmen!

Wenn ich etwas zu den Bildern als Copyright schreiben soll, teilt mir das bitte mit!

Pro Gitarrentyp bitte immer nur eine Mail!

Tipp für das nächste Fotoversenden per Mail!

Es ist schon gut, das Foto mit der höchsten Auflösung zu machen aber so sollte man es nicht verschicken! Das Foto hat ja Postergröße und zum Verwenden auf einem Rechner benötigt man höchstens Bildschirmgröße. Selbst das ist für die Verwendung auf einer Internetseite noch viel zu groß.

Ich mache das immer ganz einfach.

Es gibt ein super kostenloses Bildertool im Internet:

IrfanView

Du lädst das Bild ins IrvanView und gehst auf IMAGE und dann auf Resize/Resample. Da gibt es eine Voreinstellung 640×480. Die ist super zum Archivieren und Mail versenden!

So bearbeitet kannst du problemlos 20 Bilder parallel schicken. Um die Übersicht zu behalten, empfehle ich pro Mailkontakt immer nur ein Instrument plus die dementsprechenden Bildern zu senden.

Das ist für mich (der Mengen an Gitarrenbildern verwaltet) das absolute Super Programm und dazu noch kostenlos!

1000 Dank für Eure schönen Bilder und Eure Mithilfe! Ich freue mich auf jedes Bild!

Stefan Lob für schlaggitarren.de veröffentlicht am 08.12.2008

BILDRECHTE / COPYRIGHT

Zu allen Bilder/Photos, die auf meiner Seite schlaggitarren.de zu sehen sind, gibt es eine schriftliche Erlaubnis.

Ich benutze sehr viele Bilder, die mir andere begeisterte Gitarrenfreunde netterweise zur Verfügung gestellt haben. Bei jedem Bild, was ich bekomme und das ich für interessant und zeigenswert halte, frage ich immer nach den Bildrechten des Zusenders. Das ist natürlich mühsam aber für mich sehr wichtig. Jeder, der mir Material (egal in welcher Form) zur Verfügung stellt, sollte das nur tun, wenn er auch selbst die Rechte an diesem Material hat.

eBay Bilder

Ich sammle seit langer Zeit Bilder aus dem Auktionsportal eBay. Bei allen diesen Bildern haben die Verkäufer/Fotografen die Bildrechte. Diese habe ich immer angeschrieben und kann zu jedem Bild, das ich veröffentliche, auch eine Erlaubnis vorweisen. Die eBay Verkäufer haben natürlich auch das Recht genannt zu werden, aber da dass die wenigsten sind, die das möchten, steht bei 99% aller eBay Bilder „anonym mit Bildrecht“.

Unter jedem der Bilder die ich zeige, steht das Bildrecht. In den Bilderkästen der Galerie steht es im zusätzlichen Text.

Wenn jemand seine Gitarre auf einem der Bilder wieder findet würde ich mich riesig freuen, wenn er mir bessere und neuere Fotos zu Verfügung stellen könnte!

Für diesen Fall habe ich einen Artikel vorbereitet, indem erklärt wird, wie man die Gitarren am besten fotografiert und die Bilder bearbeitet!

Ich bin für jedes Foto, das Ihr mir zusendet dankbar, aber vergesst bitte nicht dass es Eure eigenen Bilder sein müssen!

Kopieren von Bildmaterial

Zu seinem Privatvergnügen darf man sich natürlich jedes Bild hier kopieren.

Wenn Ihr in irgendeiner Form die Bilder im Netz oder in anderen Medien veröffentlichen wollt, könnt Ihr gerne meine eigenen Bilder mit dem Copyrhight “ © Stefan Lob schlaggitarren.de“ benutzen.

Für alle anderen Bilder habe ich nur die Genehmigung sie selbst zu benutzen. Wer gegen diese Regel verstößt wird abgemahnt! Da bin ich ganz konsequent, da mir sonst keiner sein Material mehr zur Verfügung stellt.

Meine Texte können mit Nennung von Autor und Erstellungsdatum zitiert werden. Bitte an die wissenschaftlichen Zitierregeln halten. Fremde Texte sind davon ausgeschlossen.

Zu Erkennen sind meine Texte an der Kennzeichnung: Stefan Lob für schlaggitarren.de veröffentlicht am „Datum“

Vielen Dank, dass Ihr auch diesen bürokratischen Kram durchlest und vor allem, dass Ihr Euch an die Regeln haltet.

Stefan Lob für schlaggitarren.de veröffentlicht am „08.12.2008“

DANKSAGUNG!

Zu allererst möchte ich mich bei meiner Frau Tanja und meinen Kindern Janik und Marla bedanken , dass Sie mir immer wieder die Zeit und Freiräume gewähren, mich meinem zeitaufwendigen Hobby zu widmen.

Viele nette Menschen haben mir geholfen, mir Info´s und Bilder gegeben, sie haben mit mir nette Gespräche geführt und sich rege mit mir per Mail oder in Foren ausgetauscht.

Ich werde es wohl nicht schaffen allen, zu danken aber einige möchte ich hier gerne erwähnen.

Ganz herzlichen Dank an Herbert Rittinger, der mir immer mit Rat und Tat zur Seite stand und auch einiges an Bildern und Infos hier präsentieren wird. Er ist Sammler und Restaurator und sicherlich einer der größten Spezialisten auf dem Gebiet „Artur Lang Gitarren“ und nicht nur auf diesem. Er arbeitet gerade mit Daniel Beurer daran, die Webseite über „Artur Lang“ neu zu strukturieren. Ihr könnt schon auf sensationelle Neuigkeiten gespannt sein. Seine Bilder tragen das Copyright „HR“.

Günter Amend von Banjoworld ist nicht nur einer der besten Banjospezialisten weltweit sondern hat auch immer Interesse an schönen alten deutschen Gitarren gehabt. So wie Ihr auf seiner Seite „Banjoworld“ unter den Gitarren auch einige meiner Exemplare findet, darf ich seine Gitarren-Bilder auf meiner Seite nutzen. Ich hatte Ihm die Gitarren, die er im Laufe seiner langen privaten Sammelleidenschaft besessen hat, schon zum größten Teil bestimmt, aber er hat soviel mit seinen Banjos zu tun, dass er für die Gitarren kaum Zeit findet, und jetzt könnt Ihr die wichtigsten seiner Bilder mit Bestimmung und Bezeichnung hier finden. Danke Günter und ich freue mich auf einen weiteren regen Austausch.

Norbert Schnepel vom Musikkeller Dorsten ist sicherlich jedem Sammler bekannt. Sein Buch „Elektro-Gitarren Made In Germany“ geschrieben von Norbert Schnepel & Helmuth Lemme ist ja so etwas wie die „Bibel“ für Sammler alter deutscher Gitarre. Wenn man bedenkt das dieses Buch vor den großen Zeiten des WWW geschrieben wurde, ist es unglaublich, was die beiden dort an Wissen zusammengetragen haben. Besonders die detaillierten Typenlisten sind für jeden Sammler ein muss. Ich bedanke mich bei Norbert auch ganz herzlich für die vielen Fotos, die er mir zur Verfügung gestellt hat.

Dem Musikinstrumentenmuseum Markneukirchen gilt auch ein ganz besondere Dank. Heidrun Eichler und Ihre netten Mitarbeiter waren stets bemüht einem nervigen, verrückten und vor allem leidenschaftlichen Sammler wie mir Auskunft zu geben. Herzlichen Dank an Johannes Meinel, Mario Weller, Renate Wunderlich, Dr. Enrico Weller, und alle anderen die mit dem Museum zu tun haben.
Das Museum „MuM“ betreibt ein hervorragendes Forum, indem auch ich als Moderator unter dem Namen STELOL (STEFAN LOB aus Lohmar) zu finden bin.

Da kommen wir auch zum nächsten guten Freund.
Karl – Heinz Neudel ist Gitarrenbauer und Restaurator aus Markneukirchen/Wohlhausen und er moderiert auch im Forum Markneukirchen. Er hat mir viele Informationen zum Thema Gitarrenbau im Vogtland gegeben und ich möchte mich bei Ihm auch 1000mal bedanken dass er mir immer mit Rat & Tat zur Seite steht.

Mein Dank gilt auch Dr. Christian Hoyer, der das Framus Museum in Markneukirchen leitet und als Historiker sehr an der Geschichte des Gitarrenbaus in Deutschland interessiert ist. Sein Buch „Framus – Build In The Heart Of Bavaria“ ist sehr lesenswert und sollte in keinem Bücherschrank eines Gitarreninteressierten fehlen.
Bei einem Besuch in Markneukirchen solltet Ihr unbedingt Das „Framus“ Museum und das fünf Minuten entfernte „Musikinstrumentenmuseum“ besuchen.
Nur nicht Montags, da haben beide geschlossen.

Vielen lieben Dank an Andreas Polte von Archtop-Germany. Er hat sich bereiterklärt seinen „Vintage Part“ auf meine Seite zu übertragen.

Ganz besonderen Dank an Ralf Herrnkind der mir die GEMA freie Intro Musik komponiert, eingespielt und aufgenommen hat!

Weiterhin danke ich Steve Russel und Steven Candib, die mir immer mit Rat & Tat zur Seite stehen.
Tats Ohisa von Jazzgitarren, Ivan Symaeys alias Lordbizarre und Lothar Trampert von Gitarre & Bass.

Meine weiteren Gitarrenfreunden möchte ich für Ihre unzähligen Mails und Ihren helfenden Bilder, Artikel und sonstiges danken. Vor allem gilt mein Dank Detlev Goldau , Paco aus Spanien, Arjen en Rinske aus Holland, Michael Wright, Christoff Hanusch (der Weissgerber Spezialist), Martin Dierssen, Dieter Hopf, Michael Compernaß von AMC Music Trade, Lothar Laux, Achim Nickel, Klaus Lebok, Luis Christ, Christian Steinbrecher, Matthias Hellmuth, Sören Marotz, Peter Strasser, Peter Bell, Johan Eliasson, Helmut Baumeister, Norbert Eisert, Ralf Winter, Crispin Payne, Fritz Blitz, Ingrid Strohmer, Barbara Billeiter, Andre Ponath von www.vintageaudioberlin.de , Günter Krause und seine OTWIN Webseite.

Auch einen Dank an Christian Wanker der mir die Erlaubnis gegeben hat seinen sehr interessanten Artikel zum historischen Hintergrund des Bubenreuther Instrumentenbaus zu veröffentlichen!

1000Dank an Michael Naglav (Höfner), Thomas Buhe, Bettina Sandner von Alois Sandner Musikinstrumente, Heinrich Friedrich & Heinz-Günter Friedrich von Voss & Gima, Armin & Mario Gropp, Gerold Karl Hannabach, Piet Muys. Dr.Lars Büenning von Schaller Electronic GmbH, Rudi Bults, The fellowship of Acoustics , Jörn Eisenhauer von Oldenburger Music-Station.

Ganz besondern Dank auch an alle eBay Verkäufer die mir erlaubt haben Ihre Verkaufsbilder für meine Webseite zu benutzen!

Hierzu schaut Euch Bitte das Thema an:

BILDRECHTE / COPYRIGHT

Falls ich hier jemanden vergessen habe (es sind ja doch ganz schön viele) scheut Euch nicht, mich darauf aufmerksam zu machen!

Stefan Lob für schlaggitarren.de veröffentlicht am 08.12.2008

Musikinstrumenten-Museum der Stadt Markneukirchen “MUM”

Das Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen wurde 1883 durch den Lehrer und Organisten Paul Apian-Bennewitz gegründet. In dieser Zeit blühte der Orchesterinstrumentenbau auf Grund des Handels in viele Länder Europas und in die USA. Der Gründer des Museums beabsichtigte eine Lehrstätte für die einheimischen Musikinstrumentenmacher zu schaffen, die Musikinstrumente aller Länder der Erde aufnimmt. Das ist ihm aus heutiger Sicht gelungen. Über 3200 Exponate aus Europa, Asien, Afrika, Amerika und Australien gehören zum Bestand des Museums.

Zahlreiche Unikate und Kuriositäten beleben die Sammlung, die durch die Darstellung des Instrumentenbaues vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart in ihrer Art einmalig ist. Natürlich ist auch die einheimische Herstellung sehr gut vertreten. Im Gerber-Hans-Haus, in dem auch die Museumskasse untergebracht ist, befinden sich ein original erhaltenes Handelskontor und Werkstätten von Instrumentenbauern.
Wer selbst musiziert, wird hier auf seine Kosten kommen, aber auch Besucher, die keine direkte Verbindung zur Musik haben, werden überrascht sein von der Vielzahl und Vielfalt der Musikinstrumente.
Lassen Sie sich überraschen vom Ideenreichtum und handwerklichen Geschick ihrer Erbauer!

weitere Informationen unter:
www.museum-markneukrichen.de

Framus Museum Martkneukirchen

Framus – ein Weltbegriff.
Mit diesem Slogan warb der einst größte europäische
Gitarrenhersteller in den 1950er Jahren. John Lennon besaß ein Framus-Instrument, Rolling-Stones-Bassist Bill Wyman ebenso wie der deutsche “Elvis Presley” Peter Kraus.
Im Framus-Museum in der Musikstadt Markneukirchen können Sie eine Zeitreise durch die Geschichte der legendären Gitarren-Marke machen. Auf drei Etagen und rund 400 Quadratmetern erzählt das im Juli 2007 eröffnete Werksmuseum die
Geschichte von Framus-Gründer Fred Wilfer und den Framus-Werken.In der umfassend renovierten Gründerzeitvilla werden in einer Dauerausstellung etwa 200 Instrumente aus dem Hause Framus präsentiert, die aus der Zeit zwischen Ende der 1940er und Ende der 1970er Jahre stammen. Von der klassischen Violine über die ersten Schlaggitarren der 1950er Jahre bis hin zu den legendären Attila-Zoller- Gitarren oder Stone-Bässen zeigt die Sammlung des Framus- Museums eine für eine Instrumentenbaufirma einmalige Vielfalt.Als Vorreiter der industriellen Gitarrenproduktion hat Framus im europäischen Musikinstrumentenbau ab 1946 Geschichte geschrieben. Die Bubenreuther Marke – mit ihrem Symbol einer Geige vor der Weltkugel – stand für eine Reihe vonInnovationen und Entwicklungen. Einige dieser technischen Neuerungen werden im Museum präsentiert und geben einen besonderen Einblick in ein Stück deutscher Instrumentenbaugeschichte.

Auch den nationalen wie internationalen Stars, die die Marke zur Legende werden ließen, wird im Framus-Museum der nötige Platz eingeräumt: angefangen von Billy Lorento und Peter Kraus über die Beatles und Rolling Stones bis hin zu Jazzgrößen wie Jim Hall, Charlie Mingus, Volker Kriegel oder den Original Oberkrainern von Slavko Avsenik: alle sind sie im Museum vertreten.

Die Idee zum Firmenmuseum hatte Warwick- und Framus-Chef Hans-Peter Wilfer bereits vor mehreren Jahren. Das Museum ist Bestandteil eines umfassenden History- Projekts und Marketing-Konzepts zur Wiederbelebung der Gitarrenmarke Framus, die unter dem Dach des weltweit renommierten E-Bass-Herstellers Warwick 1995 neu
gegründet wurde

Das in Franken wirkende Warwick-Team zog 1994 in den Musikwinkel, wo seit Jahrhunderten das einzigartige Handwerk des Musikinstrumentenbaus beheimatet ist. Im Gewerbegebiet der Musikstadt Markneukirchen entstand auf einem 9.000 qm großen Areal ein neues Fabrik- und Bürogebäude. Weltweit arbeiten inzwischen knapp 100 Beschäftigte für den Bass-Hersteller, davon 80 am Hauptsitz in Markneukirchen.

Langfristig will Warwick mithilfe von Framus auch die Gitarrenwelt erobern. Es wird sich auszahlen, dass man Framus in Form des Museums seine eigene Geschichte zurückgegeben hat und der Gitarrenmarke damit ein historisches Fundament verleiht. Die Kulturlandschaft des Musikwinkels profitiert schon jetzt, denn sie ist seit Sommer
2007 um eine Touristen-Attraktion reicher.

Framus-Museum
Adorfer Straße 25
08258 Markneukirchen
Tel.: 037422-555 400
Fax: 037422-555 402
www.framus-vintage.de
service@framus-vintage.de

Warwick GmbH & Co. Musik Equipment KG
Warwick Music Equipment Trading (Shanghai) Ltd., Co.
Warwick Music Equipment Trading (Manchester UK) Ltd.
Warwick Music Equipment Trading (Zurich) GmbH
Warwick Music Equipment Trading (Praha CZ) s.r.o.

Thomas Buhé


Interview von Andreas Polte für ARCHTOP GERMANY

© Thomas Buhé

Thomas Buhé, 1920 geboren und heute 84 Jahre alt, ist sozusagen der Vater der Jazzgitarre der ehemaligen DDR. Er war Dozent an der Hochschule für Musik in Weimar und in Leipzig. Seine Lehrpläne für die Gitarrenausbildung haben noch heute Bestand. Zahlreiche Publikationen zur Jazzgitarre wurden von ihm zwischen 1954 und 1993 von ihm geschrieben. Seine Erlebnisse während des Dritten Reiches und in der DDR hat er in seiner sehr lesenswerten Biographie (erhältlich bei ihm selbst, Thomas Buhé, Bernhard-Göring-Str. 104, 04275 Leipzig) festgehalten. Sie schließt mit den liebenswerten Worten: “Da sitze ich nun auf meinem Rentnerplatz de luxe…und betrachte kopfschüttelnd das von allen guten Geistern verlassene Treiben auf dem Blauen Planeten”

Herr Buhé, wie sind sie überhaupt auf Archtops gekommen?

Als ich 1946 die während der Kriegsjahre in Leipzig eingelagerte “Roger”-Gitarre meines Bruders, Klaus Buhé im Luftschutzkeller fand, war dies die erste und einzige Erfahrung mit einem gitarreähnlichen Instrument. Fasziniert war ich bereits im Jahr 1936 durch das filigrane Duo-Spiel meines Bruders mit seinem Freund und Lehrer Hans Korseck. Dieser Sound -ergänzt durch frühe Schallplatten von Django Reinhardt- prägte mich zeit lebens.
Welchen Stellenwert nehmen Archtops, gemessen an ihrem gesamten öffentlichen Gitarrenspiel, ein?
Abgesehen von gelegentlichen “Seitensprüngen” mit Solidbody-Gitarren oder Halbresonanz-Modellen für Spezialaufgaben “ernährte” mich nur die Archtop. Vgl. “Mein Kaleidoskop” Seite 353.

Sie erwähnen das Buch „Mein Kaleidoskop“.
Es ist ihre sehr lesenswerte Autobiographie.
Wie sind sie auf die Idee gekommen es zu schreiben?

Die Gründe, eine Art Biographie zu schreiben, lassen sich kurz, wie im Klappentext (Rückseite meines Buches) definieren, aber auch als Versuch zur Darstellung des Neubeginns 1945 nach dem Zusammenbruch des Staates – nicht als Historiker oder Literat, sondern aus der “Wurmperspektive”. Skurril, wie daraus ein Musiker, gar ein Archtop-Fan wurde. Das Schreiben erwies sich darüber hinaus als eine nützliche geistige Gymnastik.

Welche Archtops besitzen sie?

Ich habe eine Roger Super Cutaway (mit D´Armond-Pickup) von 1954 und eine Otwin Olymp Naturell (mit Schaller Pickup) von 1949.

Welche davon ist ihr Favorit im musikalischen Einsatz?

Die Roger Super.

© Andreas Polte – spielt auf der ROGER SUPER Cutaway

Welche Saiten spielen sie darauf?

Thomastik Infeld Bronze round wound medium, daneben machte ich unzählige andere Versuche.

Welchen Amp bevorzugen sie im Livebetrieb für ihren Archtop-Sound?

Nach mehreren abenteuerlichen Eigenbauverstärkern auf Röhrenbasis hatte ich ab 1957 Gibson GA 6, 20 Watt – ich spiele ihn bis heute.

Wie nehmen sie ihre Archtops für Aufnahmen im Studio gerne ab?

Welches ist die beste Archtop, die sie je in der Hand hatten?

Den besten Klang erfuhr ich bei einer Epiphone auf der Frankfurter Musikmesse, wo ich auch den uralt wirkenden Herb Ellis an einer Gibson L5 begrüßen konnte. Überraschend gut waren auch einige Japaner. Die besten Hälse jedoch bekam ich maßgeschneidert in Handarbeit von einem Markneukirchener Meister sowie für den Umbau meiner Roger (Verbreiterung und Stahlstab) durch die “Legende” Georg Schulze aus Leipzig.

Welche Archtop würden sie gerne einmal spielen?

Ich surfe gerne auf vielen interessanten Gitarren, freue mich aber, wenn ich wieder “zu Hause” bin.

Ihre Biographie ist ein Stück Zeitgeschichte, gesehen und erlebt aus der Blickrichtung eines Musikers. Sie erzählen aus der Zeit des Naziregimes und aus der Zeit der ehemaligen DDR. Leider endet das Buch etwa zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung. Was haben sie seit dieser Zeit gemacht?

Im Rundfunkstudio gelegentlich über einen Marshall und Fender oder per Direktabnahme der Gitarre. Der Mix erfolgte im Studio über Kopfhörer.

Nach der “Wende” hatte ich hemmungslose Reiselust zu all den bis dahin unerreichbaren Zielen.. Hawaii, Schweden, Österreich, England, Schottland, Griechenland, Türkei, Kanaren, Schweiz, Italien, Mexiko, Kalifornien… Ich hatte Begegnungen mit einigen Jazzgrößen und Gelegenheit bei einigen Sessions mitzuwirken. Auch hatte ich häufige Treffen mit ehemaligen Studenten von Weimar, Leipzig und Berlin, die alle ihren individuellen Weg gefunden haben.

Erzählen sie uns etwas mehr über die Jazzgrößen und Sessions?

Den Aktivitäten des Leipziger Jazzclubs und dem Wohlwollen des berühmten Gewandhaus-Kapellmeisters Prof. Kurt Masur verdanken wir etwa seit Ende der 80er Jahre das Zustandekommen einiger sensationeller Jazzkonzerte internationaler Jazzorchester und -solisten, ähnlich dem unvergesslichen Debut Benny Goodmans in der Carnegie Hall. Auch in Leipzig bewirkte das ein hörbares Aufatmen weit über den Kreis der Jazzfans hinaus. Hier eine grobe Übersicht:
Oskar Peterson mit Ray Brown und Herb Ellis, Modern Jazz Quartett, Ella Fitzgerald und Orchester, Dizzy Gillespie und Orchester, Lionel Hampton, Tommy Flanagan, Archie Shepp, Maynard Ferguson Georg Grunz mit einigen DDR-Kollegen, Toshiko Akiyosho, Charly Mariano.
Später John McLaughlin, Al di Meola, Paco DeLucia. John Etheridge, Vic Juris
Es gab auch einen Workshop in der Musikschule Nordhausen bei Matthias Wilhelm (Weimar) mit Peter Autschbach, Joe Sachse und einen Workshop mit John Abercrombie an der Hochschule in Weimar.

Die Gespräche und Begegnungen mit diesen Musikern aus der “großen weiten Welt” waren und sind Anregungen, aber auch Bestätigung für die Jahrzehnte langen Bemühungen um das weite Feld des Jazz.

Mein vollgestopfter Tageslauf für zwei Hochschulen, für Lehrgänge, Verlagsarbeit, Rundfunk, Theater usw. beschränkte meine Auftritte mit der Archtop auf ein Spezialgebiet, das mich seit 1938 faszinierte: Das akkordische Solospiel. Nach den wenigen Beispielen von Eddie Lang, Karl Kress, Dick McDonough, Barney Kessel schrieb ich viele Jahre lang Gitarrensätze für Jazzstandards, Filmhits, Musicalthemen und latininspirierte Melodien, mit denen man allein auf weiter Flur ein Prüfungsprogramm absolvieren konnte – wie Konzertgitarristen. Von diesen Stücken hatte ich immer einige spielbereit auf Abruf, z.B. für literarische Matineen, Kabarett, Lehrgänge etc. Wie auch das unsterbliche “Nuages” von Django Reinhardt kann ich diese Soli improvisatorisch und stilistisch verfremden.

Gibt es unter ihren Studenten einige, die die Vorliebe ihres Dozenten für eine Archtop heute teilen?

Die Generation meiner Schüler besaß überwiegend nur Solidbody-Girtarren. Später der Mode folgend Ovation oder Flattop-Typen. Im zähen Ringen mit Musima in Markneukirchen schob ich dann die Produktion von Archtops auf Bestellung an, aber sie waren unbefriedigend in Klang und Halskonstruktion. Nur ganz vereinzelt erschienen gute Instrumente von Meister Heinz Seifert aus Erlbach im Vogtland, auf die man lange warten musste. Rettung in ausweglosen Situationen, vor allem mit Problemen von Hals und Griffbrett, geschah durch den guten Meister Schulze in Leipzig, der kurz vor seinem Tod im Jahr 1980 den Hals meiner Roger perfekt rekonstruierte.

Ich weiß, dass sie in den letzten Jahren trotz ihre hohen Alters noch Konzerte gegeben haben. Was waren das für Konzerte?

Das Wort ist zu hoch gegriffen. Die kleine Tournee und die CD mit Uwe Markert “Steps between chairs” bei denen ich bescheiden mitmischte und Spaß hatte, waren meine letzten Aktivitäten vor meinem Armbruch im Mai 2004. Alljährlich im Herbst trifft sich unser “Altherren-Jazzer-Kreis” (von denen ich der älteste bin) seit vielen Jahren nebst Ehefrauen an markanten Stätten; z.B. Wartburg, Schloss Friedrichsbrunn, in exponierten Ferienobjekten. Wir spielen dann im Stil von Dixieland, Swing und Bop. In unserem Kreis sind Ärzte, Wissenschaftler, ein Musikproduzent, ein Gewandhausdirektor und andere vertreten. Wir demonstrieren, dass ein Leben ohne Musik unvollständig ist.

Quellen
4 Lindberg Kataloge
Bilder von mehr als 200 Gitarren
55 Bilder von datierten Instrumenten
Untersuchung von mehr als 30 Instrumenten

Danksagung:

Vielen Dank an Stephen Candib, Simon Deobald, Frankpaush, Johann Frisch, Rolf Gückel, Kim Jensen, Herbert Rittinger, Ol'Fret , Snap, Wietse und viele andere Teilnehmer des "Euroguitars Forums" und viele eBayer weltweit, die mir Bilder und anderes Material zur Verfügung stellten.

Danksagung von Stefan Lob

Vielen Dank an Kield "Lacquercracks" für diese sensationelle Bestimmungshilfe, Herrn Martin Haberfellner für die vielen Informationen, Herbert Rittinger der mich als erster auf Rod. Hoyer Gitarren aufmerksam machte und durch ein Aufkleber in einer seiner Gitarren auch den Herkunftsort nennen konnte. Durch diese Informationen war es mir erst möglich weiter zu forschen. Natürlich auch Dank an die zahlreichen Leser und Freunde, die dieses Projekt unterstüzten.

Kield "Lacquercracks" und Stefan Lob für "www.schlaggitarren.de" im Dezember 2009

Willi Lob – Ein Artikel von Stefan Lob

Mein Vater Willi Lob wurde am 30.09.1928 geboren und verstarb leider am 07.01.2000 im Alter von 73 Jahren.

Von Jugend an musizierte er und spielte diverse Instrumente.

© Stefan Lob schlaggitarren.de / Hoyer Special

Da mein Vater schon früh ein Liebhaber amerikanischer Jazzmusik war, spielte er vor allem deutsche Tanzmusik, die ein wenig jazzig angehaucht war. Mehr Freiheiten gab es nach dem Krieg, wo er auch für die alliierten Soldaten spielte und dort viel über seine geliebte Musik lernte. Er war in diversen Kapellen unterwegs aber seine Hauptgruppe waren die Kölner „KAKADUS“.

Kakadus
Er spielte diverse Instrumente
Geige
Bass
Chor
Gesang solo
Chello
Prcussion

Sein Hauptinstrument war die Gitarre und das sollte auch für immer so bleiben.

Er spielte viel und regelmäßig. Er war Stammmitglied der Hauskapelle des „Goldene Pflug“ in Köln. Dieses Kölner Lokal war damals sehr angesagt, sehr teuer und ein Treffpunkt der Prominenz.
Mein Vater erzählte, dass Romy Schneider schon mal vorbei kam, wenn Sie in Köln war.
Dann hat sie ihn immer gebeten den „Dritten Mann (Harry Lime Theme)“ zu spielen. Seine Band eröffnete auch den Kölner Tanzbrunnen und ein Ereignis, von dem er gerne erzählte war, dass er einmal Catarina Valente auf der Gitarre begleiten durfte.

Eigentlich wollte er Berufsmusiker werden aber seine Eltern hatten etwas dagegen und so studierte er und wurde Statiker und Architekt. In diesem Beruf machte er Karriere und vergaß die Gitarre ganz. Da ich als kleiner Junge bereits meine erste Konzertgitarre bekam, holte er seine Gitarre ganz selten mal hervor, um mitzuspielen.

Diese eine Gitarre, die er zu der Zeit besaß, faszinierte mich schon immer. Diese skurrilen Schallöcher, die aussahen wie Blitze, dieses schwere Holz und erst einmal diese komischen Drahtsaiten; die doch so ganz anders, als meine Nylonsaiten waren. Schnell lernte ich auf ihr meine ersten richtigen Akkorde und nicht mehr diese langweiligen Stücke von meinem Klassiklehrer. (Dachte ich zumindest)!

Erst heute weis ich, auf welcher Gitarre ich damals gespielt habe. Eine OSBAMA Tango von Oswald Bachmann aus Markneukirchen. Mein Vater dachte immer, es wäre eine Roger.

Ich denke, das hat man ihm auf dem Kölner Schwarzmarkt erzählt, denn dort hat er sie gegen seine amerikanischen Zigaretten (oder was anderes) getauscht. Gespielt hat er sie über einen DYNACORD V15 Verstärker. Er kannte damals einen sehr guten Sinti-Gitarristen mit dem Namen Vangeli. Sie spielten in einer Django Besetzung mit zwei Gitarren, Geiger und Bass. Dieser Vangeli hatte wohl immer gute Verbindungen, um an gute Gitarren zu kommen.

Ich selbst durfte als 13 jähriger Junge bei einem Musikertreffen der alten Garde dabei sein und besagter Vangeli war auch dabei. Als er seine Gibson in die Hand nahm und zu spielen begann hat sich für mich ein ganz neuer musikalischer Horizont aufgetan. Damals stockte mir der Atem und ich konnte gar nicht glauben, dass eine Gitarre solche Dynamik und Ausdrucksmöglichkeiten besitzt und ich begann mich mit der Musik von Django Reinhard zu beschäftigen und vergaß so langsam meine Rock´n Roll Helden!

© mit Wandergitarre ganz rechts

Leider habe ich meinen Vater viel zu selten nach seiner Zeit als Musiker gefragt (da bin ich wahrscheinlich nicht der Einzige). Nach seinem Tod fing ich an meine Mutter zu fragen, die damals noch lebte. Anhand der vorhandenen Fotos habe ich noch einige Informationen bekommen können.

Er hat lebenslang davon geträumt ein GIBSON Gitarre zu besitzen. Er kannte gar nicht die einzelnen Modelle. Ob es ein Super 400 oder eine ES 175 gewesen wäre, hätte er gar nicht gemerkt, aber er schaute halt viel Musik im Fernsehen und da sah er seine Gitarren-Helden wie Joe Pass oder Wes Montgomery und viele anderen auf den Jazzgitarren mit dem GIBSON Logo spielen.

Ich sagte ja schon zu anfangs, dass er die Gitarren und das Musizieren aufgab aber mit Ende 50, fing er noch einmal an mit einer kleinen Rentnerband. Sie spielten zum Spaß auf diversen privaten Festen ihrer Freunde. Er kaufte sich auch eine neue Gitarre und einen Verstärker. Ich fuhr mit ihm damals nach Köln und erinnere mich noch, dass der Gitarrenverkäufer total begeistert, war jemanden zu hören, der noch die alte Technik drauf hatte! Er kaufte sich leider doch nur eine relativ einfache und preiswerte IBANEZ Westerngitarre. Später kaufte er sich dann doch noch eine weitaus hochwertigere TAKAMINE Gitarre, auf der ich heute noch spiele. Am Geld kann es nicht gelegen haben aber er hat sich nie eine Gibson gekauft. Er gehörte noch zu der Generation die Träume pflegten! Ich habe mir dann nach seinem Tod eine ES 165 Herb Ellis über eBay gekauft! Vielleicht war das Bestimmung,wer weis!

Quellen
4 Lindberg Kataloge
Bilder von mehr als 200 Gitarren
55 Bilder von datierten Instrumenten
Untersuchung von mehr als 30 Instrumenten

Danksagung:

Vielen Dank an Stephen Candib, Simon Deobald, Frankpaush, Johann Frisch, Rolf Gückel, Kim Jensen, Herbert Rittinger, Ol'Fret , Snap, Wietse und viele andere Teilnehmer des "Euroguitars Forums" und viele eBayer weltweit, die mir Bilder und anderes Material zur Verfügung stellten.

Danksagung von Stefan Lob

Vielen Dank an Kield "Lacquercracks" für diese sensationelle Bestimmungshilfe, Herrn Martin Haberfellner für die vielen Informationen, Herbert Rittinger der mich als erster auf Rod. Hoyer Gitarren aufmerksam machte und durch ein Aufkleber in einer seiner Gitarren auch den Herkunftsort nennen konnte. Durch diese Informationen war es mir erst möglich weiter zu forschen. Natürlich auch Dank an die zahlreichen Leser und Freunde, die dieses Projekt unterstüzten.

Kield "Lacquercracks" und Stefan Lob für "www.schlaggitarren.de" im Dezember 2009

Restauration und Umbau einer Francoise Roudhloff von Helmut Buchsteiner

Helmut Buchsteiner stellt hier ein ganz besonderes Gitarrenprojekt vor. Mit viel Geschick und fachlichem Können baute er eine historische 6-Saitge Roudhloff Gitarre von 1815 in eine 8-saitige Romantikgitarre um.

Francois Roudhloff war ein bekannter französischer Gitarrenbauer. Gebürtig im Elsaß lernte er bei Breton den Gitarrenbau. Nach seiner Ausbildung kam er nach Paris, wo er mit Nicolas Mauchand zusammenarbeitete. Er baute einige hervorragende Amati Violinen und Celli vor allem aber schön verzierte Gitarren. Die Gitarren aus dieser Zeit tragen das bekannte Brandzeichen aus dem Namen Roudhloff und Mauchard im 90° Winkel aneinandergesetzt.

Hier Bilder von der Roudhloff Gitarre im Urzustand
Hier Bilder der verbreiterten Decke und Boden
Bilder nach dem vollendeten Umbau in eine 8-saitige Romantikgitarre

Die Zargen aus Vogelaugenahorn und der Hals aus Cedro wurden neu angefertigt. Der Hals in spanischen Bauweise wurde auf die Decke geleimt und die Zargen in den Halsfuß eingesetzt. Das Griffbrett ist aus Makasser-Ebenholz und der Knüpfsteg aus Rio-Palisander.

Quellen
4 Lindberg Kataloge
Bilder von mehr als 200 Gitarren
55 Bilder von datierten Instrumenten
Untersuchung von mehr als 30 Instrumenten

Danksagung:

Vielen Dank an Stephen Candib, Simon Deobald, Frankpaush, Johann Frisch, Rolf Gückel, Kim Jensen, Herbert Rittinger, Ol'Fret , Snap, Wietse und viele andere Teilnehmer des "Euroguitars Forums" und viele eBayer weltweit, die mir Bilder und anderes Material zur Verfügung stellten.

Danksagung von Stefan Lob

Vielen Dank an Kield "Lacquercracks" für diese sensationelle Bestimmungshilfe, Herrn Martin Haberfellner für die vielen Informationen, Herbert Rittinger der mich als erster auf Rod. Hoyer Gitarren aufmerksam machte und durch ein Aufkleber in einer seiner Gitarren auch den Herkunftsort nennen konnte. Durch diese Informationen war es mir erst möglich weiter zu forschen. Natürlich auch Dank an die zahlreichen Leser und Freunde, die dieses Projekt unterstüzten.

Kield "Lacquercracks" und Stefan Lob für "www.schlaggitarren.de" im Dezember 2009

Restaurierung einer Schlaggitarre von Heinz Seifert
Bericht von
Jost von Huene

Zustand vor der Restaurierung
  • Schwarz überlackierte Decke und Boden
  • Zargen im Unterbug beidseitig herausgedrückt, Binding fehlt teilweise
  • Schalloch grob eingeschnitten
  • Deckenriss
  • Bünde ausgespielt, Griffbrettbinding teilweise gelöst
  • Hals, Kopf grob mit Klarlack überpinselt
  • Diverse Bohrungen, Löcher etc.
© Jost von Huene
Ergebnisse
Einige wichtige Arbeitschritte werden im folgenden einen kurzen Einblick in den Arbeitsprozess geben.

Lack

Der Lösungsversuch war gleich erfolgreich. Die dicke schwarze Schicht besteht wahrscheinlich aus einem harzhaltigen, relativ weichen Spirituslack. Der darunter liegende Klarlack hingegen erscheint deutlich resistenter gegen Alkohol zu sein, Kratzversuche und Politur weisen aber auf Schellack hin, der durch sein Alter einen Teil seiner Löslichkeit eingebüßt hat. Man kennt dieses Phänomen von zu lange gelagerten Schellack.
Nach der langwierigen Entfernung der Bodenlackierung, zeigte sich die Rückseite in ihrer vollen blonden Pracht und leider auch ihre starken Gebrauchspuren. Besonders tiefe Macken und kleine Kratzer bieten dem schwarzen Lack natürlich beste Haftbedingungen. So muss jeder Fitzel einzeln mit der scharfen Messerspitze herausgepult werden. Der höchste Punkt der Wölbung ist bis aufs Holz durchgescheuert.
Hier muss die Ziehklinge vorsichtig angesetzt werden um die letzten schwarzen Pixel aus den Poren zu entfernen. Anschließend folgt die Versiegelung der abgenutzten und neugepulten Stellen mit klarem Schallack und anschließend die Politur. Der großen freien Stelle in der Mitte hilft eine gezielt aufgetragene Schicht Rubinschelllack sich wieder farblich in die Umgebung einzupassen.
Die Decke ist ein deutlich härterer Brocken. Hier findet sich wohl auch der Grund für die Schwarzlackierung. Der Besitzer scheint die angeschrammte Decke abgeschliffen zu haben. Und nach unbefriedigendem Zwischenergebnis die Farbschicht aufgebracht zu haben. Der weitgehend entfernte Deckenlack wird nun durch Rubinschellack und klaren Schellack neu aufpoliert.
Das Ergebnis ist eine schöne Lackierung, die ihre Geschichte nicht verbergen will. Mann kann die verschiedenen Gebrauchsspuren deutlich sehen, auch schwarze Lackreste in tiefen Macken verbleiben und belassen dem Instrument sein Alter.

Futter
Im Geigenbau kommt man häufiger in die Situation Futter einzulegen. Das Durchsetzen einer Decke bleibt aber die Ausnahme und Herausforderung. Das am Instrument grob eingesägte Schalloch muss von oben, ohne Abnahme der Decke eingesetzt werden. Die Leisten im Inneren verhindern eine Vergrößerung des Lochs nach innen.
Die sorgfältige und langwierige Holzauswahl lohnt sich. Sowohl die Grundstruktur des Holzes als auch Leimfuge und sogar die Übereinstimmung der Jahrringe über größere Abschnitte passt am Ende. Nach dem sorgfältigen Einpassen mit der Kreidemethode ist die Decke wieder fast im Urzustand. Die Retusche mit Pigmenten und Tuschen gibt dem Holz noch die nötige Färbung.

Zargen

Wie häufig bei alten Schlaggitarren ist bei diesem Stück der Boden so geschrumpft, dass sich die Zargen an mehreren Stellen abgetrennt haben und nun viel zu groß für den Boden geworden sind. Hier hielt keine Drücken, die Zargen müssen am Unterklotz eingekürzt und neu verleimt werden. Diese Langwierige Operation hat weitgehend Erfolg. Natürlich verbleiben durch die abgewetzten Ränder und Zargenkanten deutliche Spuren. Am Unterklotz wird ein Streifen eingesetzt, die Zargenspäne werden , wo nötig ersetzt durch angepasste Plastestreifen, die ein wenig die Verformungen der Ränder kaschieren sollen.

Hals und Kopf
Hals und kopf müssen von einer dicken Klarlackschicht befreit werden. Die Kopfplatte wird ohne Lackierung einfach hochgeschwabbelt und zeigt nun Glanz und schöne Tiefe.
Die originalen Mechaniken der Firma Rubner sind nicht mehr ganz vollständig und auch die Funktionalität ist stark eingeschränkt. Die Entscheidung fällt für optisch fast gleiche Mechaniken von Rubner, jedoch mit neuerer Technik und Holzflügeln.

Das Ergebnis nach der Restauration
Fazit
Am Ende einer langen Arbeitsphase liegt ein schönes Instrument vor mir, das ausgerüstet mit entsprechenden Pickups und aber auch akustisch durchaus interessante Ergebnisse bringt. Die schöne Arbeit von Heinz Seifert ist nun wieder umfassend zu erkennen, die schönen Hölzer tun das ihrige zu der Optik.
Auch wenn man sich bei einer solchen Restaurierung fast die Grenze der Wirtschaftlichkeit überschreitet, steht nun doch am Ende für den neuen/alten Besitzer ein vollständig und professionell nutzbares Instrument mit Charme und Persönlichkeit zur Verfügung. Für alle Seiten ein befriedigendes Erlebnis!
Quellen
4 Lindberg Kataloge
Bilder von mehr als 200 Gitarren
55 Bilder von datierten Instrumenten
Untersuchung von mehr als 30 Instrumenten

Danksagung:

Vielen Dank an Stephen Candib, Simon Deobald, Frankpaush, Johann Frisch, Rolf Gückel, Kim Jensen, Herbert Rittinger, Ol'Fret , Snap, Wietse und viele andere Teilnehmer des "Euroguitars Forums" und viele eBayer weltweit, die mir Bilder und anderes Material zur Verfügung stellten.

Danksagung von Stefan Lob

Vielen Dank an Kield "Lacquercracks" für diese sensationelle Bestimmungshilfe, Herrn Martin Haberfellner für die vielen Informationen, Herbert Rittinger der mich als erster auf Rod. Hoyer Gitarren aufmerksam machte und durch ein Aufkleber in einer seiner Gitarren auch den Herkunftsort nennen konnte. Durch diese Informationen war es mir erst möglich weiter zu forschen. Natürlich auch Dank an die zahlreichen Leser und Freunde, die dieses Projekt unterstüzten.

Kield "Lacquercracks" und Stefan Lob für "www.schlaggitarren.de" im Dezember 2009

Wie ein neues Gitarrenmodell entstand – die Strohmer S 100 von Thomas Glöckner

Als Amateur Jazz Gitarrist bin ich schon seit langer Zeit Kunde bei Max Strohmer, der einen alteingesessenen Gitarren- und Geigenbaubetrieb in Nürnberg führt.

Max Strohmer führt seinen Betrieb, der vom Großvater gegründet wurde in dritter Generation und hat selbst Gitarrenbauer wie Stefan Sonntag und Jürgen Volkert ausgebildet. Er fertigt hauptsächlich Gitarren und Geigen der gehobenen Klasse.
Für die Individualität und dank seines Perfektionismus sind nicht unbeträchtliche Wartezeiten auf das Instrument einzukalkulieren. Dafür stimmt dann alles perfekt.

Ich selbst führe ein Architekturbüro das weltweit vor allem im Sportstättenbau engagiert ist, Produktdesign kommt hin und wieder, aber nicht regelmäßig vor ( www.gloeckner.de ).

Bei einem persönlichen Gesprächen erzählte mir Max Strohmer, dass er in diesem Jahr 100 jähriges Firmenjubiläum feiert. In seiner bescheidenen Art hätte er wohl keine große Geschichte daraus gemacht (er hat nicht einmal eine Homepage).

Auf meine Anregung hin entschieden wir, eine „high end“ Jazzgitarre mit den bestmöglichen akustischen Klangeigenschaften plus Floating Pickup in einer Kleinserie zu bauen, für die ich die Designarbeit übernommen habe. Das Max Strohmer 100 Jahre Jubiläumsmodell S 100.

Bis auf den Korpus, firmenintern als „Rogermodell“ bezeichnet, hatte ich vollkommen freie Hand. Dieses Modell wurde schon vom Großvater in dieser Korpusform gebaut. Die Schablonen werden noch immer verwendet. Ich stimmte mich stets sehr eng in vielen Details mit dem Meister ab.

Ich begann mein eigenes „Signature Modell“ zu entwerfen und habe erst einmal den eigenen Gitarrenbestand (Gibson Super 400 Bj. 49, Hoyer – Herr im Frack, Höfner Congress `63, Telecaster Thinline CS u. a.) kritisch untersucht und den noch ungestalteten Prototypen gespielt.

Die Qualität sollte State of the Art sein. Die Hölzer hierfür sind seit über 40 Jahren gelagert. Daraus wurden nur die allerbesten Qualitäten ausgewählt.

Es sind dies:

  • geflammter Ahornboden, 2 – teilig und aus einem massiven Block in Handarbeit geschnitzt.
  • Alpenfichtendecke, eng gemasert, handwerklich ausgearbeitet mit Kreuzbebalkung. Parallelbebalkung alternativ
  • Die Zargen und der 3-teilige Hals sind ebenfalls aus tief geflammtem Ahorn.
  • Bindings am Korpus, Griffbrett, Kopfplatte und Schlagbrett aus geflammtem Ahorn
  • Hals – Korpusverbindung als verdeckter Schwalbenschwanz, wobei der Hals über dem Korpus „schwebt“
  • Kopfplatten beidseitig aus Ebenholz, vorderseitig mit Abalone – Perlmutt Einlagen
  • Ebenholzgriffbrett mit Abalone – Perlmutt Einlagen
  • Geerdeter Ebenholzsaitenhalter mit Abalone – Perlmutt Einlagen
  • Elfenbeinsattel
  • Ebenholzsteg, verstellbar
  • Schaller M 6 Mechanik, vergoldet mit Ebenholzknöpfen
  • Häussel Humbucker im Ebenholzgehäuse mit verstellbaren Pole Pieces
  • Ebenholzschlagbrett mit Ahornbinding und Reglereinheit für Pickup.
  • Nitro Lackierung

Im Zuge der Designarbeiten wurde auch ein neues Logo entwickelt. Formal entspricht es Form eines endlosen Möbiusbandes. Dies entstand unter dem Eindruck meines eigenen Engagements in China wo auch Max Strohmer zahlreiche Kunden hat. Dort gilt die „8“ als Glückssymbol und Zeichen für die Ewigkeit. Alles was im Detail verbessert werden konnte musste optimiert werden.

Für das Standartmodell wurde eine Halsbreite am Sattel von 45 mm ( 1 ¾“) und 54 mm am 14. Bund gewählt. Die Mensurlänge beträgt 65 cm.

Zum Sound

Nachdem die klanglichen Qualitäten in den letzten Jahren von den großen Herstellern sehr stark vernachlässigt wurden und der Schwerpunkt zunehmend auf die Auslegung als E- Gitarre gelegt wurde, sollte mit der S 100 die Archtop als Akustikgitarre wieder platziert werden.

Durch den Häussel Humbucker wird der natürliche Klang perfekt auf die Bühne übersetzt.
Die Kombination mit einem AER Combo 60 ist wunderbar.

Der unverstärkte Klang ist voluminös und sehr präsent mit großer Lautstärke, fett aber differenziert. Unterschiedlichste Anschläge, sowie Fingerstyle werden perfekt wiedergegeben. Ich selbst benutze Ebenholzpicks von Sculpture Picks.

Mit der Kreuzbebalkung wird ein sehr warmer Klang erzeugt, die Parallelbebalkung ist perkussiver.

Die Strohmer ist mindestens so laut wie meine alte Super 400. Die Bespielbarkeit ist exzellent. Die eingestellte Saitenlage liegt bei 2,1 mm für die 6. Saite am 12. Bund, bei 1,9 mm für die 1. Saite.

Durch das etwas weitere Saitenspacing (ähnlich dem der alten D`Angelicos oder einer Gibson Johnny Smith) ist ein sehr entspanntes Spielen möglich.
Bisher wurde mit folgenden Saiten experimentiert:

  • Thomastik Bebop 0.13
  • Thomastik Jazz flat 0.13
  • Optima Jazz 0.12

Je nach persönlicher Vorliebe erzielen alle Marken sehr gute Ergebnisse.
Der Häussel Flatjazz gibt den Sound an den Amp weiter, ohne ihn zu verfärben. Dort lässt sich der Sound nach Wunsch anpassen. Clean oder angezerrt, punchig oder strahlend. Der Charakter des Instruments und des Musikers setzt sich aber immer durch. Noch mehr Lob muss ich mir verkneifen, da ich schließlich befangen bin. Ich habe jedenfalls mein Instrument gefunden!

Quellen
4 Lindberg Kataloge
Bilder von mehr als 200 Gitarren
55 Bilder von datierten Instrumenten
Untersuchung von mehr als 30 Instrumenten

Danksagung:

Vielen Dank an Stephen Candib, Simon Deobald, Frankpaush, Johann Frisch, Rolf Gückel, Kim Jensen, Herbert Rittinger, Ol'Fret , Snap, Wietse und viele andere Teilnehmer des "Euroguitars Forums" und viele eBayer weltweit, die mir Bilder und anderes Material zur Verfügung stellten.

Danksagung von Stefan Lob

Vielen Dank an Kield "Lacquercracks" für diese sensationelle Bestimmungshilfe, Herrn Martin Haberfellner für die vielen Informationen, Herbert Rittinger der mich als erster auf Rod. Hoyer Gitarren aufmerksam machte und durch ein Aufkleber in einer seiner Gitarren auch den Herkunftsort nennen konnte. Durch diese Informationen war es mir erst möglich weiter zu forschen. Natürlich auch Dank an die zahlreichen Leser und Freunde, die dieses Projekt unterstüzten.

Kield "Lacquercracks" und Stefan Lob für "www.schlaggitarren.de" im Dezember 2009