RESTAURATION EINER  HOPF CARINA VON GLASSL

Einmal eine CARINA in den Händen zu halten ist sicher der Traum vieler Gitarrenliebhaber.

Der Wunsch solch ein Exponat einmal sein Eigen nennen zu dürfen wird allerdings in den seltensten Fällen in Erfüllung gehen.

Mir wurde, nach fast einem halben Sammlerleben, dieses außergewöhnliche Glück zuteil.

 

Zur Historie:

 

Die CARINA, mit ihrem futuristischen Äußeren, wurde 1961 von Gustav Glassl für Hopf entwickelt und gebaut.

Sie ist das Vorgängermodell der SATURN 63, die 1963 auf den Markt kam.

Das Modell verwendet Stilelemente die bei den FENDER-Modellen zu finden sind.

Dies betrifft in erster Linie den angeschraubten Hals mit der charakteristischen Kopfplatte.

 

Es spricht für den Erfindergeist deutscher Gitarrenbauer, dass die Übernahme fremden Gedankenguts in das eigene Konzept meistens mit einer Weiterentwicklung verbunden war.

 

Unter der Bezeichnung „patented everstraight neck by Hopf“ bekam Willy Hopf internationalen Patentschutz auf einen schichtverleimten Hals, der aus ca. 1,5 mm dicken Buchenfurnieren besteht.

Das Patent  hat die Nummer DE1816182 und wurde am 4. August 1960 erteilt.

Leider fand diese Erfindung keine internationale Anerkennung und auch in Deutschland konnte sie sich nicht dauerhaft etablieren.

Den Vorteilen der hohen Stabilität, Verzugsfreiheit und dem Verzicht auf eine zusätzliche Metallverstärkung standen auch gravierende Nachteile gegenüber.

Hohe Investitions- und Produktionskosten und ein deutlich höheres Gewicht verhinderten den wirtschaftlichen Erfolg dieser Innovation.

Der Umstand, dass bei vielen Modellen von Framus diese Multi-Hälse eingebaut wurden, lässt vermuten, dass alle dort produziert wurden und die Firma deswegen ein Lizenzrecht besaß.  

 

Vom Modell CARINA kam nur eine sehr geringe Stückzahl in den Handel.

Es dürften weniger als 10 gewesen sein.

In meiner Bildersammlung befinden sich 5 Instrumente dieses Typs.

Meine Gitarre trägt die Seriennummer 6.

 

Es gab eine rein akustische und eine elektrische Version mit 2 PU´s von Schaller.

Die Lackierung bei allen Bilddokumenten ist redsunburst.

 

 

Weitere Merkmale und Ausführungen:

 

  • Mechaniken:   am Band,  einzeln,  einzeln gekapselt
  • Griffbretteinlagen:   Raute,  Parallelogramm  (wie LANG)
  • Saitenhalter:  Tremolo Hopf,  ABM,  Blocklyra
  • Steg:  vorzugsweise höhenverstellbarer Ebenholzsteg mit Metallreitern (wie LANG)

 

 

Zustand der CARINA vor der Restauration

 

Nach eingehender Inspektion offenbarten sich folgende Mängel:

 

  • 2 Deckenrisse im Bereich der Klinkenbuchse
  • Schäden in der Lackierung mit Flecken, Dings und Dongs
  • Starke Beschädigung des Decken- und Bodenrandes
  • Metallzierband auf der Zarge fehlt stellenweise
  • korrodierte Pickuprahmen und fehlende Stellschrauben
  • Saitenlage zu hoch infolge zu großer Mindesthöhe des Halspickups
  • Gummiauflagen von 3 Potiknöpfen fehlen
  • Gurthalter am Oberbug fehlt
  • Schlagplatte fehlt

 

Bilder vor der Restauration:     

Restaurationsbericht:

 

Nach der Demontage des Halses und der gesamten Elektrik wurde auch die Einfassung der Schalllöcher entfernt. Auf den Ausbau der Deckenzierleiste habe ich verzichtet, da im Falle einer Beschädigung Ersatz nicht zu beschaffen gewesen wäre.  Zuerst war die Verleimung der Deckenrisse an der Reihe. Es folgte die Nacharbeit der Halsverbindungsflächen im Korpus und am Hals. Die Bundstäbe wurden unterkoffert, abgerichtet, profiliert und poliert, das Griffbrett abgezogen und versiegelt. Nun war die Aufarbeitung der gesamten Lackierung an der Reihe, wobei sich das Auffüllen der Macken und Krater, vor allem am Decken- und Bodenrand sehr zeitaufwendig gestaltete. Nach dem Feinschliff des bestehenden Lacks war die Retusche angesagt. Die darauffolgende schwarze Überlackierung der Zargen erforderte eine mühselige Abdeckarbeit.  Danach konnte die ganze Gitarre mit einem transparenten Überzug versiegelt und anschließend geschliffen und poliert werden. Dann konnte mit der Überarbeitung der Hardware begonnen werden. Sorgen bereitete mir der zu hohe Hals-PU. Dieses Problem konnte jedoch durch die Kürzung des Gehäusesockels und der Polmagnete gelöst werden.  Mit der Montage aller Komponenten war dieses Projekt erfolgreich abgeschlossen.

 

 

Die CARINA ist ein einzigartiges Instrument, das mich durch sein extravagantes Äußeres und seinen unverwechselbaren Klang begeistert.

 

 

Die Arbeiten im Einzelnen:

 

  • Halsverbindungsflächen überarbeitet
  • Deckenrisse verleimt und verschliffen
  • Bundstäbe unterkoffert
  • Bünde abgerichtet, profiliert und poliert
  • Gitarre demontiert
  • Griffbrett geschliffen, poliert und gewachst
  • Macken in der Lackierung aufgefüllt und verschliffen
  • Lackierung von Korpus und Hals geschliffen und retuschiert
  • Zargen schwarz nachlackiert und feingeschliffen
  • Gitarre transparent überlackiert, feingeschliffen und poliert
  • Mechanikbohrungen in der Kopfplatte kalibriert
  • Mechaniken und Saitenhalter poliert
  • Steg gewichtsoptimiert und angepasst
  • Pickupgehäuse poliert
  • Halspickup tiefergelegt
  • Schlagplatte + Befestigungselemente angefertigt
  • montiert, besaitet und justiert
  • dokumentiert und fotografiert

 

Bilder nach der Restauration:     

 

Nachrüstung:

 

Schlagbrett + Befestigungselemente

1 Gurtpin

1 Satz Saiten Thomastik Jazz Be Bop .013

 

 

Datenblatt:  

datenblatt carina

Bau einer vollmassiven Archtop Cello Bassgitarre mit Longscale Mensur von Martin Kemmler

Bau einer vollmassiven Archtop Cello Bassgitarre mit Longscale Mensur

Meine Tochter, eine junge, ambitionierte Jazz-Bassistin, animierte mich zum Bau eines Archtop-Basses. Er sollte wie ein Kontrabass „fretless“, also ohne Bünde sein, allerdings mit Bundmarkierungen. Da sie auch elektrische Fender-Jazzbässe spielt, sollte dieses Instrument ebenfalls eine Longscale-Mensur bekommen.

Es ist bekannt, dass ein großes Volumen des Corpus tiefe Frequenzen unterstützt. Dies ist bei einer Bassgitarre sinnvoll durch eine beträchtliche Zargentiefe zu erreichen (hier 15 cm).

Das Instrument wurde aus einer Cello-Decke und einem Cello-Boden (30 Jahre alte Fichte bzw. sehr gut abgelagertem Ahorn) aus dem Vollen herausgearbeitet. Die Decke erhielt eine Stärke von 10 mm und zwei unterschiedlich starke Längsbalken. Sämtliche Bindings und Zierstreifen bestehen aus Echtholz. Griffbrett, Kopfplatte, Saitenhalter und teilweise die Brücke bestehen aus Ebenholz. Die Einlagen im Griffbrett, Saitenhalter und Kopfplatte sind aus Perlmutt.

Mit den verwendeten Thomastik-Saiten (mit Phosphorbronze umwickelter Nylonkern) produziert der Bass sehr schöne, rein akustische Töne mit überraschender Lautstärke!

Der Bass weist folgende Merkmale auf:

  • Modell „Helen“
  • Korpus: 17 Zoll mit F-Löchern
  • Bebalkung: Parallel-Bracing, Reifchen aus Mahagoni
  • Longscale-Mensur 86,36 cm (34´´) analog Fender Jazzbasss
  • Vollmassive, handgeschnitzte Decke aus luftgetrockneter Fichte, Cellodecke, stammt aus Beständen der Musima (30 bis 40 Jahre alt)
  • Vollmassiver, handgeschnitzter Boden aus luftgetrocknetem bosnischen geflammtem Ahorn (Celloboden, mindestens 20 Jahre gelagert)
  • Zargen: Geflammter massiver Ahorn
  • Hals: luftgetrockneter, sehr alter geflammter bosnischer Ahorn, Sattelbreite 42 mm
  • Griffbrett: 12er Radius, fretless, Ebenholz mit Bundmarkierungen aus Ahorn
  • Hals justierbar mit 2-Wege-Halsstab (Imbusmutter)
  • Sattel aus Horn, poliert
  • Kopfplatte: Ebenholz mit Perlmutt-Einlagen und Ebenholz Blende
  • Mechaniken: Schaller Da-Vinci in Gold
  • Binding: Decke und Boden: Echtholzbinding aus Ahorn
  • Saitenhalter: Messinghalter mit Blende aus Ebenholz, Perlmutt-Einlagen
  • Brücke: massives Ebenholz/bosn. Ahorn, verstellbar (Seitenbreite 52 mm)
  • Lackierung: blond (Nitrocellulose Lack)
  • Besaitung: Thomastik Phosphorbronze mit Nylonkern (0,41, 0,53, 0,68, 0,86)

 

Building of a Longscale Full Massive Archtop Cello Guitar Bass

My daughter Helen, an ambitious young Jazz bass player, reminded me, that I once promised her to build an Archtop guitar bass. The instrument needs not to have frets since she also plays contrabass. Her Archtop bass should have a 34´´ scale since she uses to play also Fender Jazz bass!

It is well known, that a large volume of the corpus produces deep frequencies. The solution to achieve this goal is simply to build an instrument with deep sides. Here they got 5,9 inches (15 cm).

The bass was handcarved from a Cello spruce top and a Cello back (30 year old spruce and well stored maple). The thickness of the well arched spruce top is 10 mm having also two parallel bracings.

All bindings and purflings are from solid wood. Fingerboard, headplate, tailpiece and partially bridge consist of ebony. The inlays are mother of pearl.

With the Thomastik strings (Phosphorbronze wired on Nyloncore) the instrument produces a very fine pure acoustic basstone with a remarkable power!

The bass has the following features:

  • Custom model: „Helen“
  • Corpus: 17 inches with F-holes
  • Parallel-bracing
  • Longscale 86,36 cm (34 inches) analog Fender Jazz basss
  • Handcarved cello spruce top (30 – 40 years old) and flamed bosnian maple back
  • Sides: flamed maple
  • Neck: bosnian maple
  • Fingerboard: 12´ radius, fretless, ebony with mit fretmarkers from maple
  • Neck with adjustable trussrod
  • Saddle made from polished horn (saddle 42 mm wide)
  • Headplate made of ebony with inlay of mother of pearl
  • Tuners: Schaller Da-Vinci Bass in Gold
  • Binding: massive wood
  • Tailpiece: brass with ebony cover and inlays of mother of pearl
  • Bridge: adjustable, ebony/maple (distance from E to G string: 52 mm)
  • Blonde Nitrocellulose laquer
  • Strings: Thomastik Phosphorbronze wired on Nyloncore (0,41, 0,53, 0,68, 0,86)

Hörbeispiel

Höfner Hofner 449

Hofner Höfner Schlaggitarre 450

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Mail an den Verkäufer

Die Gitarre wir NICHT von mir verkauft. Bitte über den Button direkt mit dem Verkäufer in Kontakt treten!

Höfner 449

Diese Jazzgitarre von Höfner wurde komplett überarbeitet. Der Originallack wurde erhalten. Ideal für einen Spieler aufgrund sehr guter Bespielbarkeit! Trockener, smoother Jazzsound bei einem angenehmen, modernen Halsprofil und sehr guter Saitenlage. Eine Jazzgitarre, die trotz moderatem Preis alles bietet.

Die Gitarre weist folgende Merkmale auf:

  • Korpus 38 cm, Längsbalken
  • Sattelbreite: 43 mm
  • Saitenbreite an der Brücke: 50 mm
  • Hals: Ahorn mit Nullbund, justierbarer Halsstab
  • Mensur: ca. 64 cm
  • Griffbrett (Palisander) mit Griffbretteinlagen (Dots)
  • 22 Bünde plus Nullbund
  • Zargentiefe 80 mm
  • Decke Ahorn laminiert
  • Zargen und Boden: vermutlich Ahorn laminiert
  • Kent Armstrong Pickup mit Klinke in der Zarge
  • Angenehme Bespielbarkeit, sehr gute Saitenlage (Thomastic Flatwound Saiten)

Folgende Arbeiten wurden an der Gitarre erledigt:

  • Reset des Halses, perfekter Halswinkel
  • Demontage und Überarbeitung aller Metallteile, Polieren
  • Retuschieren Originallack und Fixierung mit Klarlack (Nitrocellulose), Feinschliff, Hochglanzpolitur
  • Installation eines Kent Armstrong Pickups und eines Schlagbretts (Original Höfner Material, Originalform)
  • Justieren und Stimmen

 

Preis: 700 €

Neuer Sonderpreis ab dem 09.03.18
550.- € …das kostet eigentlich schon die aufwendige Restaurierung

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RESTAURATION EINER  HERRNSDORF ELEKTRO ARTIST VON TODT

 

Durch einen glücklichen Zufall kam ich in den Besitz einer Gitarre, die schon seit längerer Zeit meine Aufmerksamkeit erregt hatte.

Die Tatsache, dass das Instrument eine starke Ähnlichkeit mit Exemplaren des berühmten Meisters Artur Lang aufweist und darüber hinaus qualitativ sehr hochwertig verarbeitet ist, weckte in mir das Verlangen, herauszufinden, wer der Schöpfer dieser wunderschönen Modellreihe ist.

Natürlich hatte ich aufgrund meines umfangreichen Bildmaterials einen hinlänglichen Verdacht.

 

Nach gründlicher Untersuchung und Auswertung aller relevanten Daten steht für mich zweifelsfrei fest, dass diese Gitarre aus der Werkstatt von Herbert Todt stammt.

Die meisten Modelle dieser Art wurden über die Firma HERRNSDORF verkauft, aber auch HEMOSCH zählte, wenn auch nur in geringem Umfang, zu den Vertreibern.

 

Nachfolgend eine Auflistung der auffälligsten Konstruktionsmerkmale:

 

  • Abgeflachte Korpusform am großen Bug
  • Decke und Boden mit German Carve
  • Parallele Deckenquerverbalkung
  • Geteilte Schalllöcher wie bei LANG –  (das untere Schallloch gibt es auch in Sichelform)
  • Radius am Cutaway-Übergang zum Halsfuß
  • Eingelegte Plastikstreifen in der Zarge
  • Unterkante Kopfplattenende stark gerundet

 

Siehe auch hier!

 

Die Gitarre, Baujahr Ende 50, befand sich, in Anbetracht ihres Alters, in einem ordentlichen Zustand. Ein paar offene Leimfugen in Decke und Boden, eine Reihe loser Bindings, 2 Zargenüberstände am großen Bug, ein Griffbrettschaden im Bereich des RELLOG-Tonabnehmers sowie fehlende bzw. defekte HW bedeuteten keine allzu große Herausforderung.


 


Die Arbeiten im Einzelnen:

  • Gitarre demontiert
  • Halslager im Korpus überarbeitet
  • Passfläche am Hals für optimalen Halswinkel nachgearbeitet
  • Einlagen und lose Bindings am Hals verleimt
  • Bundstäbe unterkoffert
  • Bundstäbe abgerichtet, profiliert, Enden verrundet und poliert
  • Griffbrettschaden im PU-Bereich repariert
  • Griffbrett überarbeitet, geschliffen, poliert und gewachst
  • Offene Mittelfugen an Decke und Boden verleimt
  • 2 Zargenüberstände am großen Bug stabilisiert und egalisiert
  • Bindings am Korpus und an den Schalllöchern verleimt und verschliffen
  • Bohrlöcher verfüllt und retuschiert
  • Korpus und Hals entlackt und feingeschliffen
  • Korpus und Hals lackiert, zwischengeschliffen, poliert und retuschiert
  • Steg gewichtsoptimiert, angepasst und poliert
  • Spezialanfertigung von 6 Einschlaghülsen aus Neusilber
  • Neuanfertigung Saitenhalteranschraublasche
  • Saitenhalter poliert
  • Originalkopie von Schlagbrett angefertigt
  • Spezialanfertigung Gurthalter für Befestigung in der Halsverschraubung
  • montiert, besaitet und justiert
  • dokumentiert und fotografiert

 

Damit ist wieder ein interessantes Projekt zu meiner vollsten Zufriedenheit abgeschlossen.

Besondere Freude empfinde ich über die Klärung der Herkunft des edlen Instruments.

Mit einem fantastischen Klang und einer hervorragenden Bespielbarkeit bin ich für meine Arbeit reich belohnt worden.

 

Nachrüstung:

6 Einschlaghülsen

Originalkopie Schlagplatte + Halter

Gurthalter Halsfuß


 

Bilder nach der Restauration:

 

 

 

 

Datenblatt: 

Datenblatt Todt Herbert

 

 

 

RESTAURATION EINER SEIFERT FAVORIT VON HERBERT RITTINGER

Dieses Modell hat Heinz Seifert etwa Ende der 50er bis Anfang der sechziger Jahre kreiert. Das war zu einer Zeit, wo er noch zusammen mit seinem Vater Kurt, in der Werkstatt in Erlbach, in der Klingenthalerstraße 25, arbeitete. Als Vorlage diente ihm die legendäre GIBSON L5. Im Laufe der Jahre hat diese Modellreihe eine Anzahl von Änderungen erfahren, die Korpusform ist aber immer die gleiche geblieben. Mehr darüber hier:
Heinz Seifert – Ein Artikel von Stefan Lob

 

Die Gitarre, Baujahr 1963, befand sich, in Anbetracht ihres Alters, in einem ordentlichen Zustand. Es waren keine Risse im Korpus vorhanden und auch die Lackierung präsentierte sich in einem erhaltungswürdigen Zustand. Abgesehen von einem gekrümmten Hals und einer Reihe loser Bindings an Korpus und Hals waren keine gravierenden Schäden zu beklagen.

Bei der Demontage des geschraubten Halses gab es dann aber doch eine negative Überraschung:

Um den gewünschten Halswinkel zu erreichen war ein gut 2mm dicker schwarzer Plastikstreifen, am Ende des Halsfußes, in das Halslager eingeklebt.

 

 

R01

R02

R03

 

 

 

 

 

 

 

Die, nach der Entfernung der Plastikleiste, fehlende schwarze Patina an der Halsanlagefläche, ist der Beweis dafür, dass dieser, im Verlauf der Fertigung, vor dem Lackieren, eingeklebt worden war.

Interessant ist die handschriftlich aufgebrachte Zahl an den Halsanlageflächen von Korpus und Hals. Diese garantiert die richtige Zuordnung des Halses zum jeweiligen Korpus bei der Montage nach dem Lackieren. Sie gibt aber auch Aufschluss über die Chargengröße. Das bedeutet in diesem Fall, dass die Anzahl der Gitarren dieser Produktionsserie größer als 11 gewesen sein muss. Erwähnenswert ist auch der handschriftliche Vermerk des Baujahres, als Ergänzung zum Firmenstempel, wie er bei mehreren Instrumenten zu finden ist. Das außermittige Bohrloch über der Halsankermutter im Korpus diente der Befestigung eines Schraubhakens, an dem der Korpus zum Lackieren aufgehängt wurde. Diese Methode wurde von verschiedenen Herstellern praktiziert.


 

Was die Qualität anbetrifft, befinden sich die Instrumente von Seifert auf allerhöchstem Niveau. Dies gilt in gleicher Weise für die Auswahl der Hölzer als auch für die gesamte Verarbeitung.

Besonderes Lob muss man den Hälsen von Seifert aussprechen. Sie sind bezüglich Bespielbarkeit Werkstoffauswahl, Verarbeitung und Stabilität die Besten im Vergleich mit allen anderen ostdeutschen Herstellern.

Akustisch hat die Seifert einiges zu bieten. Ihr Klang ist eigenständig, mittenbetont und ausgewogen – ein Spitzeninstrument.

 

Der eingelegte Plastikstreifen im Halslager ist für mich allerdings ein kleiner Wermutstropfen in einer ansonsten perfekten Arbeit. Das bestätigt wiederum meine bisherige Erkenntnis, dass generell, bis auf wenige Ausnahmen, der Halsanbindung, im Hinblick auf eine optimale Klangübertragung, nicht die notwendige Sorgfalt gewidmet wurde.

 

innen collage

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Arbeiten im Einzelnen:

 

  • Gitarre demontiert
  • Plastikleiste im Halslager entfernt
  • Halslager im Korpus überarbeitet
  • Passfläche am Hals für optimalen Halswinkel nachgearbeitet
  • Einlagen und lose Bindings am Hals verleimt
  • Nullbund erneuert
  • Bundstäbe unterkoffert
  • Bünde abgerichtet, profiliert, Enden verrundet und poliert
  • Griffbrett überarbeitet, geschliffen, poliert und gewachst
  • Bindings am Korpus und an den Schalllöchern verleimt und verschliffen
  • Gesamte Lackierung überarbeitet, geschliffen, poliert und retuschiert
  • Steg gewichtsoptimiert, angepasst und poliert
  • Originalkopie von Schlagbrett angefertigt
  • PU + Regler auf Schlagbrett montiert
  • Saitenhalter poliert
  • Endpinjack montiert
  • Spezialanfertigung Gurthalter für Befestigung in der Halsverschraubung
  • montiert, besaitet und justiert
  • dokumentiert und fotografiert

 

Nachrüstung:

 

  • 1 Satz Weissgerber- Mechaniken von RUBNER
  • Originalkopie Schlagplatte + Halter
  • Dearmond Nachbau STATLER by Wout Bosma + Regler und Endpinjack
  • Gurthalter Halsfuß

 

 

Bilder nach der Restauration:

 

Datenblatt: 

Datenblatt

Handgeschnitzte, vollmassive 17 Zoll Archtop Jazzgitarre mit Cutaway

Von Martin Kemmler

Im Frühjahr 2014 entstand eine 17 Zoll Jazzgitarre, die aus dem vollen Holz von Hand herausgearbeitet wurde. Ein Freund vermachte mir 32 Cellodecken aus Fichte, die er vor ca. 20 Jahren aus der Konkursmasse der Musima herauskaufte. Als Boden wurde ebenfalls ein abgelagerter Rohling für ein Cello aus geflammtem Ahorn verwendet. Fichtendecke und Ahornboden wurden nach Anleitung aus dem Buch von Robert Benedetto von Hand herausgearbeitet.

Im Unterschied zu Benedetto erhielten Decke und Boden wesentlich stärkere Wölbungen.

DSC_0001

Klassische Instrumente wie Celli und Violinen haben ebenfalls starke Wölbungen und klingen besonders warm und voluminös. Es soll eine Jazzgitarre mit warmem Klang entstehen – im Gegensatz zu vielen deutschen Schlaggitarren, die oft sehr hell und höhenreich klingen, bis hinein zu einem klirrenden, fast schon scheppernden Klangbild.

 

 

Als Klangvorbilder dienen Gitarren von Epiphone (Broadway aus den 40er Jahren), Gibson Super 400 und Artur Lang.

Beim Restaurieren von Jazzgitarren fiel mir auf, dass handgeschnitzte Jazzgitarren mit stärkerer Wölbung von Decke und Boden und starkem Carving (z. B. Lang und Otwin) einen hervorragenden Klang aufweisen. Da die Decken zum Teil sehr dünn herausgearbeitet wurden (Bsp. Otwin-Gitarren) ist das Ansprechverhalten naturgemäß sehr gut – aber auch das Sustain ist ausgeprägt. Darüber hinaus weisen stark gewölbte Jazzgitarren eine sehr gute Dynamik auf. Offensichtlich vereint man mit einer stark gewölbten und etwas dünneren Decke Klangeigenschaften, die sich sonst eher ausschließen.

Dieser Beobachtung folgend, wurden Decke und Boden ohne Vorlage freihändig geschnitzt. Die Angaben für die Stärken der Fichtendecke (je nach Region) von Robert Benedetto wurden jedoch beachtet.

Als Pickup wurde ein flacher Kent Armstrong eingebaut. Unter dem Schlagbrett wurden zwei Thumbwheel-Potis für Volume und Tone angebracht. Die Klinkenbuchse ist als Endpin ausgeführt.

Im Unterschied zur Vorlage Benedettos konnten durch die stärkere Wölbung der Decke etwas

schwächere und kürzere Balken eingebaut werden. Das soll den warmen und voluminösen Ton unterstützen.

Die Gitarre hat folgende Merkmale:

  • Abmessungen 17 Zoll mit Cutaway (Benedetto-Form)
  • Handgeschnitzte Fichtendecke und handgeschnitzter, geflammter Ahornboden, parallel-Bracing
  • Zargen aus geflammtem Ahorn (2,5 mm massiv)
  • Reifchen aus Mahagoni
  • F-Löcher entsprechend „Kurt Seifert“
  • Länge 107 cm
  • Zargentiefe: 84mm
  • Hals: geflammter Ahorn mit 2-Wege-Halsstab, Schwalbenschwanz; eingeleimt
  • Kopfplatte: Ebenholz mit Einlagen aus Perlmutt entsprechend Gibson, eigenes Logo
  • Mensur: 65 cm, Ebenholz Griffbrett, Einlagen Perlmutt entsprechend Gibson Super 400
  • 22 Bünde, Knochensattel
  • Sattelbreite: 45 mm
  • Saitenbreite: 60 mm
  • Binding: Decke und Boden (6 fach) plus Fishbone Purfling, Hals und Kopfplatte 3-fach
  • Brücke aus Ebenholz (Höfner Modell)
  • Schlagbrett Ebenholz mit Einlagen
  • Saitenhalter: Eigenbau mit Perlmutt-Einlagen, Erdung der Saiten)
  • Kent Armstrong Pickup mit Tone- und Volumecontrol (Thumbwheels)
  • Schaller Vintage Mechaniken
  • Gelborange/rotbraune Sunburst-Lackierung (Nitrolack)
  • Angenehme Bespielbarkeit, sehr gute Saitenlage
  • Besaitung: Thomastik Flatwound (12er)

Die Gitarre weist die gewünschten positiven Klangeigenschaften als Jazzgitarre auf und ist überdies hervorragend bespielbar.

Klangbeispiel

Alicia´s Lullaby von Attila Zoller, gespielt von Lucas Kemmler

 

Akustisch 

Verstärkt 

 

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RESTAURATION EINER ALOSA-Black King – Herbert Rittinger

Das Bild von der Musikmesse in Garmisch Partenkirchen, um ca. 1955,  vermittelt einen guten Eindruck von der Vielfalt der Hersteller die ALOSA im Programm hatte.


Zu Beginn meines Berichts möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, dem bereits vorhandenen Bericht über die Firma ALOSA auf schlaggitarren.de, einige interessante Details hinzuzufügen.

Die Firma ALOSA war eine Vertriebsfirma, die, unter anderem, Schlaggitarren und deren Komponenten von verschiedenen Herstellern kaufte und unter ihrem eigenen Namen vermarktete. Alois Sandner war der geborene Händler aber nicht der geniale Handwerker.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Vertreibern legte Alois Sandner sehr großen Wert auf  CORPORATE IDENTITY.  Er hat es tatsächlich geschafft, seine Marke im Bewusstsein der Menschen so zu verankern,  dass der Großteil derjenigen, die ALOSA und deren Produkte kennen, glauben, die Instrumente seien vom Gitarrenbauer Alois Sandner entwickelt und gebaut worden. Alois Sandner hat permanent daran gearbeitet seine Marke bekannt zu machen.


Am Beispiel der Premium-Modelle soll die konstante Entwicklung der Marke ALOSA veranschaulicht werden.

Der erste Lieferant von Top-Modellen um 1953 war Artur Lang, der komplette Instrumente und separate Hälse lieferte.

Die ersten über ALOSA verkauften LANG´s besaßen lediglich den ALOSA-Schriftzug auf dem Standard-Harfen-Saitenhalter. Bild 2

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurze Zeit später erscheint das dreieckige Abzugsbild auf der Decke

Bild 3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Schriftzug auf der Schlagplatte fällt in etwa in die gleiche Zeit

Bild 4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im nächsten Schritt, um ca. 1955, finden wir das ALOSA-Logo auf der Kopfplatte zusammen mit dem von ALOSA kreierten Saitenhalter mit Gravur.

Bild 5

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In diesen Zeitraum fällt auch das rautenförmige dritte Schallloch mit nachgeformtem Griffbrettende.

Mitte der 50er, als LANG seinen eigenen Kundenstamm hatte, endete die Zusammenarbeit.

GUSTAV GLASSL, ein begnadeter Gitarrenbauer der jüngeren Generation und Verehrer von A. LANG,

lieferte fortan Top-Modelle an ALOSA.

Die Premium Modelle haben folgende Namen:

BLACK KING

BLACK QUEEN

SOLIST

LUX

 GUSTAV GLASSL war nicht der einzige Lieferant im Premium-Sektor.

HOYER, HÖFNER, HOPF und KLIRA befanden sich ebenfalls unter den Zulieferern.

Eine feste Zuordnung modellspezifischer Eigenheiten existierte nicht.

Alle denkbaren Variationen bezüglich Korpusform und Abmessungen, Farbe, Cutaway, Schalllöcher, Hals, und Hardware waren möglich. Das erlaubte die Verwendung von kostengünstigen Standardkomponenten aus der laufenden Produktion verschiedener Hersteller.

Allein die Beschriftung auf der Hardware gab Auskunft darüber, um welches Modell es sich handelt.

Interessant wäre zu wissen, welche Preise für die einzelnen Modelle verlangt wurden.

Eine GLASSL Black King, mit 44cm Korpus und Hoyer-Hals,  konnte sicher nicht in der gleichen Preisklasse angesiedelt sein als beispielsweise eine KLIRA Black King mit 42cm Korpus und unverstärktem Hals.

Aufgabe der Mitarbeiter bei ALOSA war, neben der Durchführung von Reparaturen und kundenspezifischen Wünschen, vorwiegend die Endmontage von Einzelkomponenten.

Nach der Schließung der Werkstatt wurden die Instrumente von den Zulieferern komplett an ALOSA geliefert.

Die Bestimmung des Erbauers oder die Zuordnung von Komponenten zu den jeweiligen Herstellern der oben genannten Modelle ist nicht einfach, weil dazu umfassende Kenntnisse über Konstruktions- Fertigungs- und Stil-Details aller beteiligten Produzenten erforderlich sind.

Fortsetzung:  Restauration einer ALOSA-Black King

Dieses Mal ist ein blaublütiger Patient mit schweren aber nicht lebensbedrohenden Verletzungen in meine Gitarrenklinik eingeliefert worden. Der Einlieferungszustand ist auf den nachfolgenden Bildern hinreichend dokumentiert.

Mir war klar, dass die Behandlung umfangreich und zeitraubend werden würde, aber die Aussichten auf eine vollständige Genesung waren gut.  Ja, und außerdem war mein Patient ja nicht irgendwer, sondern ein echter Spross aus dem Hause GLASSL

Den Halsrohling von HOYER ziert eine Kopfplatte mit dem von GLASSL bevorzugten Sternmotiv aus einzelnen, rautenförmigen Perlmutteinlagen.

Für die offenen Bandmechaniken mit den Schmetterlingswirbeln hatte GLASSL und HOYER eine Präferenz.

Der Steg und die Schlagplatte fehlten.

Restaurationsbericht:

Zuerst entfernte ich den Hals der, im Zuge einer Reparatur, schlampig und nicht in dem von mir gewünschten Winkel eingeleimt worden war. Zum Vorschein kam die von GLASSL bevorzugte Hals-Korpusverbindung, die eine Stufe in der Passfläche des Halses und im Halsblock aufweist. Diese Konstruktion gewährleistet eine höhere Formstabilität der Zarge im Bereich der Hals-Korpusverbindung. Bei der herkömmlichen Befestigungsmethode ohne Stufe besteht die Gefahr, dass sich die 2,5 mm dicke Zarge von der Anlage am Hals ablöst. Der so entstandene Spalt ist optisch nicht gerade ansprechend.

Der Nachteil der Stufe liegt aber in der Problematik der exakten Anlage der versetzten Flächen.

Ich habe mich für eine Schraubverbindung des Halses mit dem Korpus ohne Stufe entschieden.

Nach der Überarbeitung des Halslagers und der Passfläche am Hals wurde der speziell von mir entwickelte Schraubanker eingebaut. Im Anschluss daran erledigte ich alle notwendigen Halsreparaturarbeiten.

Das Entlacken von Hals und Korpus war der nächste Schritt. Sodann folgten die Reparaturarbeiten am Korpus.

Bezüglich der Lackierung entschied ich mich für die originalgetreue schwarze Farbe mit transparentem Überzug.

Bei der Reproduktion der fehlende Schlagplatte habe ich die von GUSTAV GLASSL bevorzugte Ausführung gewählt. Der zusätzliche Formsprung an der Halsanlageseite gibt den Blick frei auf das rautenförmige, geschwungene Schallloch und bietet darüber hinaus jederzeit die Möglichkeit der Montage für einen frei schwebenden Hals- Pickup.

Nach der Endmontage, dem Stimmen und Justieren, sowie dem Vermessen und Dokumentieren war die Mission Black King erfolgreich abgeschlossen.

Das optische Ergebnis und der Klang entsprechen meinen Erwartungen.

Bilder vor der Restauration:

 

Die Arbeiten im Einzelnen:

  • Hals entfernt
  • offene Leimfuge am Halsfuß stabilisiert
  • Stufe in der Hals-Passfläche beseitigt
  • Halslager im Korpus überarbeitet
  • Passfläche am Hals für optimalen Halswinkel nachgearbeitet
  • Bohrung für Schraubanker gesetzt
  • Schraubanker hergestellt und montiert
  • loses Binding am Griffbrett verleimt
  • Bohrlöcher an beiden Seiten des Griffbrettendes aufgefüllt
  • fehlendes Binding am Kopfplattenende ersetzt
  • Bundstäbe unterkoffert
  • Bünde abgerichtet, profiliert, Enden verrundet und poliert
  • Griffbrett überarbeitet, geschliffen, poliert und gewachst
  • Bundschlitze im Griffbrettbinding kaschiert
  • offene Decken- und Bodenmittelfuge verleimt
  • Deckenablösung am großen Bug und Bodenablösung am Halsfußende verleimt
  • Zargenüberstand an Decke und Boden egalisiert
  • lose Bindings am Korpus verleimt und verschliffen
  • Korpus und Hals entlackt, feingeschliffen und retuschiert
  • transparent lackiert mit Zwischenschliff
  • Patinierung schwarz
  • transparente Endlackierung inklusive Schleifen und Polieren
  • Steg, gewichtsoptimiert, angepasst und poliert
  • Anfertigung von originalgetreuer Schlagplatte inklusive Halter
  • Anfertigung und Montage von 6 neuen Plastikhülsen für die Mechanikwellen
  • Mechaniken überholt, alte Plastikwirbel durch Perlmuttwirbel ersetzt
  • Bohrungen für die Einschlaghülsen kalibriert
  • Anfertigung von 6 neuen Einschlaghülsen aus Neusilber
  • montiert, besaitet und justiert
  • dokumentiert und fotografiert

Bilder vor dem Lackieren: 

 

Bilder nach der Restauration:

 

Datenblatt:  EXCEL-Datei 

datenblatt

Thomas Buhé Jazzgitarrist

Liebe Leser,

Thomas Buhé hat mich gebeten, einen offenen Dankbrief an seine treue Gefolgschaft im Internet zu veröffentlichen. Er ist mittlerweile 93 Jahre alt und spielt, wie man auf dem Bild sieht, immer noch seine alte Roger Gitarre. Eigentlich sollte man lebende Künstler nicht als Legenden bezeichnen doch im Fall Thomas Buhé, der im Jahre 1920 geboren wurde, ist dies angebracht und so danke ich der Gitarren-Legende Buhé und wünsche Ihm noch viele interessante Lebensjahre!

Stefan Lob von Schlaggitarren.de

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Thomas Buhé Jazzgitarrist, Autor, Pädagoge

geb. 26.09.1920, BerlinThomas Buhe0001

 

Liebe Gitarrenfreunde,

als vor etwa 70 Jahren, nach dem bösen Krieg, zur Stunde “Null”, mir das Schicksal ausgerechnet eine Archtop-Gitarre vor die Füße legte, ahnte ich nicht, dass ich eine märchenhafte Ent­wicklung dieses Instruments miterleben sollte, an der ganze Völkerscharen verschiedener Interessen und Fähigkeiten beteiligt waren.

Inspiriert vom Jazz-Virus und dem Wissensdurst der jungen Gene­ration fand ich schließlich meine Lebensaufgabe, die mich nicht mehr losließ und mir die Begegnung mit zahlreichen interessier­ten und schöpferischen Kollegen, Schülern, Studenten, Solisten und Autoren bescherte, die mir bis heute nahe stehen.

Staunend verfolge ich, wie aus der Tradition der “Old School”, die Folgegeneration ihre “New School” entwickelt und ihren kulturellen Beitrag leistet, wie Wissenschaftler, Autoren und Pädagogen die historischen Inhalte veralteter Tonträger und Bilder  wieder zugänglich machen.

Herzlichen Dank Euch allen, die mir getreulich halfen bei der Bewältigung moderner Medien und neuer Technik!

Good luck, keep swinging

Euer

Thomas Buhe unterschrift

Vollmassive Archtop Jazzgitarre im Calace-Stil

Eigenbau von Martin Kemmler


 

Nach vielen Restaurationen entstand der Wunsch, auch einmal eine eigene vollmassive Archtop Gitarre selbst zu bauen. Nach gründlicher Vorbereitung und praktischem Unterricht beim Gitarrenbauer und Freund Anton Sandner entstand im Laufe des Sommers ein einfaches, klassisches Modell ohne Cutaway, wie es ungefähr in den 1930er und 1940er Jahren v. a. in Amerika gebaut wurde. Decke, Boden und Hals wurden aus Hölzern gefertigt, die mindestens 50 Jahre gelagert waren. Der akustische Klang ist überraschend voluminös und ausgewogen – entsprechend den Erwartungen an eine vollmassive Gitarre.


 Sound File


 

Die Gitarre hat folgende Merkmale:

  • Handgeschnitzte gecarvte Fichtendecke und geflammter Ahornboden
  • Zargen aus geflammtem Ahorn (3 mm massiv)
  • Body: 16,5 Zoll (42 cm), 2 Längsbalken, Reifchen aus Mahagoni
  • F-Löcher entsprechend „Calace“
  • Länge 104 cm
  • Zargentiefe: 90 mm
  • Hals: 7 teilig (Ahorn/Birne/Buche/Birne/Buche/Birne/Ahorn)
  • Eingeleimter Halsstab aus Vierkant-Edelstahl (10×10 mm)
  • Kopfplatte: Palisander mit Einlage geflammter Ahorn
  • Mensur: 65 cm
  • 20 Bünde plus Nullbund
  • Sattelbreite: 44 mm
  • Saitenbreite: 55 mm
  • Binding: 3 mm (4 fach s/w/s/w)
  • Handgeschnitzte Brücke aus Palisander, verstellbar
  • Schlagbrett Fichte mit Binding
  • Orange/rotbraune Sunburst-Lackierung (Nitrolack)
  • Angenehme Bespielbarkeit wie bei einer modernen Gitarre, sehr gute Saitenlage
  • Besaitung derzeit Bronze Martin (12er) Clapton´s Choice 

Mein Dank geht an Anton Sandner, der viele Tricks und Kniffe im Gitarrenbau vermittelte und an Stefan Lob, der die uralten Hölzer bereitstellte!

Rodebald Hoyer

Artikel von Stefan Lob mit Informationen von Martin Haberfellner
Ausführliche Bestimmungshilfe von Kield „Laquercracks“

 

Rodebald (Rod.) Hoyer wurde am 05.12.1909 in Schönbach im Egerland geboren. Hoyer war im Egerland kein seltener Name und es bestand keine Verwandtschaft zu Arnold Hoyer aus Tennenlohe bei Erlangen. Nach dem Krieg wurde Hoyer aus Schönbach vertrieben und siedelte sich in Kochel am See an.

Laut Handwerksrolle, eröffnete er am 15.12.1948 seine erste Werkstatt in Kochel, im Bergfeldweg 270. Später zog die Firma in die Werkstatt am Friedzaunweg 2.

 

Laut Chronik der „Feuerwehr Kochel am See“ wurde diese am 7. 10.1957 durch Feuer total vernichtet. Nach dem Brand zogen die Hoyers in neue Betriebsräume in den Von-Aufseß-Weg 1 (Ecke Am Kleinfeld). Karl Haberfellner war Eigentümer dieser Werkstätten, in denen er bis ca. 1957eine Wagnerei (Stellmacherei) sowie eine Bau- und Möbelschreinerei betrieben hat.

 

Zunächst pachtete Rodebald Hoyer die Werkstätten von Herrn Haberfellner, später hat er sie von ihm gekauft und kurz vor seinem Todt 1964 noch einmal umgebaut (teilweise Neubau).

Nach seinem Tod, hat seine Frau Anna Hoyer die Firma bis zum 01.06.1966 weitergeführt.

 

 

 

 

 

 

 

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Hier Fotos von der alten Werkstatt am Friedzaunweg. Netterweise hat Frau Maresa Kiermeier, deren Vater Alois Holzer, bei Hoyer arbeitete, mir die schönen alten Bilder zur Verfügung gestellt.

Bild 1: Der Mann vor der Werkstatt ist Rodebald Hoyer persönlich, vor seiner Werkstatt am Friedzaunweg. Es müsste so ca. 1955 entstanden sein.

Rodebald Hoyer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Bild 2: Die beiden arbeitenden Männer sind links Herr Klempa und rechts Alois Holzer in der alten Werkstatt am Friedzaunweg, ungefähr 1955.

 

Herr Klempa und Alois Holzer in der Werkstatt Hoyer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Bild 3: Werkstatt von innen.

Werkstatt innen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Bild 4: Eine  besondere Gitarre die Alois Holzer von einem befreundeten Künstler mit Meerjungfrau usw. bemalen ließ.

eine besondere Gitarre

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Hier Fotos der Werkstatt (Von-Aufseß-Weg 1) wie sie heute 2009 aussieht. Diese Fotos hat mir Martin Haberfellner freundlicherweise aufgenommen.

 


© M. Haberfellner

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Hoyer & Haberfellner

Herr Haberfellner hat auch bei Hoyer gearbeitet und nach dem Tod von Rodebald Hoyer als Betriebsleiter (er war der einzige Betriebsangehörige mit Meistertitel) der Witwe die Fortführung des Betriebs ermöglicht.


© HR

Hoyer war der einzige gelernte Instrumentenbauer im Betrieb gewesen.
Herr Haberfellner war ein erfahrener Wagnermeister der sich in Holzverarbeitung gut auskannte. Sein Vater war Instrumentenmacher und Musiker gewesen und er selbst, spielte Gitarre und Geige. Während seiner Tätigkeit bei Hoyer, erlangte er die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten zum Bau einer Gitarre. Neben Hoyer, war Haberfellner der einzige, der in der Lage war eine Gitarre von Anfang bis zum Ende alleine zu bauen.

Rodebald Hoyer hat in kurzer Schaffenszeit sehr viele Instrumente auf den Markt gebracht. In den besten Zeiten hatte er 15–20 Angestellte beschäftigt. Er produzierte sehr rationell und die Angestellten arbeiteten in Teilbereichen. Einer seiner Angestellten war Rudolf Fuchs, der als angelernte Kraft bei Hoyer arbeitete. Seine Tätigkeit hat sich weitgehend auf Hilfsarbeiten beschränkt, wie Instrumente polieren, Saiten aufziehen und Instrumente für den Versand vorbereiten.

Jeder hatte eine bestimmte Aufgabe, Hoyer und Haberfellner waren für die Endproduktion der Gitarren verantwortlich und entwickelten neue Modelle sowie Prototypen und Ausstellungsstücke für Messen. Sie bauten vorwiegend Schlaggitarren aber auch einfache klassische Schüler- und Wandergitarren. Es gab auch Versuche massive Elektro-Gitarren zu bauen.


Hüttl OP ART

So erinnert sich Martin Haberfellner, dass sein Vater an einer OP-ART Gitarre gearbeitet hat. Op-Art bezeichnet die Kunstrichtung Optical Art. Op-Art ist eine Form der Malerei die mit der optischen Wahrnehmung des Betrachters spielt. Mit Hilfe von geometrisch abstrakten Formmustern und Farbfiguren sollen im Auge des Betrachters Bewegungs- und Flimmereffekte hervorgerufen werden, die zu optischen Täuschungen führen können. Anfang der 60iger Jahre hat Haberfellner, angeregt durch Zeitungsberichte, Prototypen einer OP-Art Gitarre gebaut. Massive Elektro-Gitarren mit einem streng geometrischen schwarzweiß-Muster auf dem Korpus. Diese Muster bestanden aus Quadraten, Rauten und in Wellen größer oder kleiner werdender Gitterformen. Die Muster wurden lackiert aber auch als Perloidstücke eingelegt. Martin Haberfellner kann sich noch gut daran erinnern, dass sein Vater die Entwürfe für diese ausgefallenen Gitarren daheim am Küchentisch entworfen hat. Er glaubt nicht, dass diese Gitarren in die Serienfertigung gelangten.

Wer einmal eine OP-ART Gitarre aus Serienfertigung anschauen möchte, sollte in den Artikel über Wolfgang Hüttl schauen. Hüttl hat Gitarren im OP-ART Stil auf den Markt gebracht.

Haberfellner war ein äußerst kreativer Handwerker und hat gerne mit Einlagen und neuen Designs experimentiert.

 

 

 

 

 

Das Münchner Musikhaus „Lindberg“ war ein Großabnehmer von Rodebald Hoyer Gitarren. Lindberg gab Ihnen zum Teil eigene Namen und man beklebte sie mit dem Lindberg Label.

Mehr dazu in der Rodebald Hoyer Bestimmungshilfe
von Kield “Laquercracks”

Kield ist ein dänischer Sammlerkollege, der sehr an Rodebald Hoyer und seinen Gitarren interessiert ist. Im Rahmen der Erweiterung der Rodebald Hoyer Historie hat er angeboten eine umfangreiche Bestimmungshilfe zu erarbeiten. Ich habe das Angebot sehr gerne angenommen.

1000Dank Kield!

 

 

Bestimmungs & Datierungshilfe von Kield “Laquercracks”

Wie identifiziere ich eine Rod. Hoyer Gitarre?

Am einfachsten wenn ein Label, eine Gravur, oder ein Aufkleber vorhanden ist!

© Stefan Lob schlaggitarren.de/ HR / Lacquercracks

 

Die meisten Gitarren tragen leider kein Label und viele der Rodebald Hoyer Gitarren wurden über das Münchner Musikhaus Lindberg vertrieben. Lindberg hat seine eigenen Papieretiketten eingeklebt.

Hier ein paar typische Logos

© Stefan Lob schlaggitarren.de / Rainer Schmidt / Lacquercracks

 

Es gibt jedoch ganz charakteristische Merkmale die eine Bestimmung einfach machen

Rod.Hoyer Gitarren haben oft sehr breite Sättel.

 

 

 

 

 

 

 

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Er verwendet gerne ein weißes Perloid mit extrem großer Marmorierung.

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Dieses wurde auch als Griffbretteinlage verarbeitet.

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Im 12. Bund verwendet er oft eine rote Perloideinlage.
Diese war entweder marmoriert oder auch ohne Struktur.

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Dieses rote Perloid sieht man sehr oft auf seinen Kopfplatten.
Wenn man diesen roten, eingelegten Perloid Keil sieht, weiß man direkt: “Es ist eine Rod. Hoyer”!

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Die asymmetrischen Modell haben eine ganz eigene Ausformung des Ausschnitts.

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Was er bei asymmetrischen Modellen gerne macht, ist ein senkrechter Zierstreifen.
Diese Einlage leitet die Rundung des Ausschnitts ein. Das ist wirklich Rod. Hoyer typisch und auf anderen deutschen Schlaggitarren kaum zu sehen.

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Der Übergang vom Hals zur Rückseite der Kopfplatte ist ganz eben und hat keinerlei Ausformung oder Wölbung.

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Bei den exklusiveren Modellen wurde der Hals angeschraubt.

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Die alten Modelle und die einfachen Modelle hatten meistens eingeleimte Hälse.

“Eine Ausnahme gibt es jedoch! Die ALVA Gitarren ganz unten sind sehr einfache Modelle und diese hatten auch geschraubte Hälse”

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Viele seiner Modell haben die identische Korpusform

  • egal ob es ein symmetrisches oder asymmetrisches Modell ist

 

© Lacquercracks

 

Auf diesem Bild sieht man bei dem Modell rechts die “Standard” Korpusform, die bei mehr als 90% aller Modelle, egal ob mit oder ohne Ausschnitt Verwendung fand.

Hier die Maße:

  • Großer Bug: ca.43 cm
  • Kleiner Bug: 32,5 cm
  • Taille: 27,5
  • Länge Korpus: 53 cm
  • Zargenhöhe: 7,5 – 8 cm

 

Es gibt einige Gitarren mit anderen Maßen, wie die halbakustischen Modelle und die kleinen ALVA Gitarren, welche sehr wahrscheinlich in den Rod. Hoyer Werkstätten gebaut wurden.
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Wie datiere ich eine Rodebald Hoyer und die über die Firma Lindberg vertriebenen Gitarren!


Datumsstempel

Die meisten Gitarren sind sehr einfach zu datieren, da sie einen Datumsstempel tragen. Tag, Monat und Jahr findet man auf dem Boden unter der Brücke. Meist zweifach gestempelt, so dass man das Datum von beiden Schalllöchern aus sehen kann. Verwendet werden verschiedene Formate :
“17 964” für 17 September 1964 oder “154 61” für 15 April 1961.

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Leider sind nicht alle Gitarren gestempelt. Dafür habe ich eine andere Methode der Datierung entwickelt.
Wenn man sich die Konstruktion, Verzierung und Farben von Korpus und Kopfplatte anschaut, kann man eine ungefähre Datierung vornehmen.

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Datierung anhand der Kopfplatten

Alter Kopfplattentyp mit V-förmiger 3-Streifen Einlage. Ca. 1949-1955. Von diesem Typ gibt es keine gestempelten Gitarren.

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Alter Kopfplattentyp mit V-förmiger 2-Streifen Einlage. Ca. 1949-1955. Von diesem Typ gibt es keine gestempelten Gitarren.

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Diese Kopfplatte mit 4 V-förmigen Einlagen stammt von einer 1956 gestempelten Gitarre und hat dieselbe Form der 2-streifigen Kopfplatte zuvor.

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Hier eine typische Kopfplatte aus der Mitte der 50er Jahre, von Gitarren die über das Musikhaus Lindberg verkauft worden sind. Diese Kopfplatte wurde auf diversen Modellen unterschiedlicher Qualität verwendet. 6 V-förmige weiße Streifen auf schwarzem Hintergrund. Zwei dieser Modelle sind mit 1955 gezeichnet aber sie wurden sicherlich länger gebaut; sehr wahrscheinlich bis 1957/58.

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Nachfolger der Kopfplatte oben, ist dieses Modell mit 5 V-förmigen schwarzen Streifen auf weißem Hintergrund. Es gibt zwei gestempelte Modelle von 1958, beide mit weißem Sattel.

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Ender der 50er Jahre wurde die Anzahl der V-förmigen Streifen auf 3 reduziert. Dieses Modell mit weißem Sattel stammt von 1959.

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In den späten 50er Jahren änderte sich das Design der Kopfplatten maßgeblich. Es entstand dieses asymmetrische Modell in weißem Perloid mit einer V-Einlage aus rotem Perloid. Diese Kopfplatten tauchen bereits 1958, parallel zu den oben gezeigten, auf und wurden im Laufe der Jahre die “klassische” Rod. Hoyer Kopfplatte. Sie ist auf den meisten Modellen bis 1965 zu finden.

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Diese symmetrische Variation der weiß-roten Kopfplatte findet sich hauptsächlich auf den Jazzstar Modellen und wurde von 1959-1963 gebaut. Modelle mit dieser Kopfplatte haben meist 5-fach gesperrte Hälse.

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Die Bauweise der Kopfplatten wurde einfacher.
Ab 1962 haben die meisten Jazzstar-Modelle keine Perloidauflagen mehr und zeigen unter der transparenten Lackierung das nun 9-fach gesperrte Holz.

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Hier eine seltene Kopfplatte mit rein weißer Perloidauflage. Es handelt sich hier um ein Modell aus den 60er Jahren.

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Diese Kopfplatte stammt von einer Lindberg “Modell Rhumba”. Diesen Typ gab es von den späten 50er bis zu den 60er Jahren. Vorhandene Stempel von 1956-1960.

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Eine sehr einfache asymmetrische Kopfplatte, wie man sie bei späten und einfachen Modellen findet. Diese stammt von 1964.

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Bei dieser Kopfplatte handelt es sich um eine außergewöhnliche Ausführung einer Jazzstar. Besonders auffällig sind die rautenförmigen und floralen Einlagen auf schwarzem Hintergrund und Mechaniken mit Plasikwellenaufsätzen.

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Diese SOLIST Kopfplatte stammt von einer besonderen Gitarre. Es war vielleicht ein Messestück, basierend auf dem Broadway Typ. Auffällig ist die etwas breitere Form und die halbmondförmigen Einlagen des Randes, sowie die extravagante Mitteleinlage. Hochwertige Mechaniken mit Flügeln in Schmetterlingsform und Beinwellen mit Plasikhülsen von 10 mm Durchmesser runden das edle Bild ab.

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Diese besondere Kopfplatte, aus drei verschiedenen Hölzern gefertigt, stammt von einer Broadway. Der gesammte Hals wurde aus 50 Holzstücken aufwendig zusammengeleimt. Baujahr. Ca. 1960.

 

 

 

 

 

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Diese Kopfplatte stammt ebenfalls von einer Brodway und wurde in ähnlicher Bauart wie die vorherige erstellt. Diese stammt ungefähr von 1961!

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Diese Broadway Kopfplatte ist eine Weiterentwicklung der vorherigen Modelle und der 15-fach gesperrte Hals bestimmt das Design. Diese stammt von ca. 1961-1963.

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Schalllöcher diverser Modelle

3 Schalllöcher
Lindberg Bolero Modelle hatten neben den Standard f-Form Schalllöchern ein drittes, rundes Schallloch.

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Geteilte Schalllöcher
Inspiriert von Artur Lang gab es auf den Brodway und Staccato Modellen auch zweigeteilte Schalllöcher. Diese gab es von 1960-1963.

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Seltene f-Form
Diese f-Form mit zwei unterschiedlich großen Endlöchern stammt von einem alten Modell um 1950.

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Flammenförmiges Schallloch
Dieses findet man bei Modellen aus den 60er Jahren von 1961-1965.

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Schmale, längliche f-Form
Sehr selten zu finden. Es gibt zwei datierte Modelle von 1955.

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Lange f-Loch Form
Dieser Typ wurde ungefähr 1960 auf den Gitarren mit Mahagoni Decken und Böden verwendet.

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f-Loch mit bauchiger Endlochform
Wurde ab dem Ende 1961 bis zum Produktionsende gebaut.

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f-Loch mit ovalen Endlöchern
Diese Form wurde in den Standard Modellen von den frühen 50er Jahren bis 1961 verwendet.

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© alle Schalllochbilder:
Lacquercracks / Wietse / HR
© alle Schalllochbilder:
Lacquercracks / Wietse / HR

Weitere hilfreiche Datierungsmerkmale

  • Abgerundetes Griffbrettende auf frühen Modellen.
  • Auf ganz alten Modellen ist der 7. Bund ohne Markierung
  • Zwei schmale weiße Streifen als 12. Bundeinlage gab es bei den 50er Modelle.

Lackierung

Viele der alten Modelle waren schwarz lackiert. In den 60er Jahren wurden viele Modelle mit einer Farbschattierung oder blond lackiert. Zu jeder Zeit gab es die komplette Farbpalette, aber es gibt eine klare Trendänderung hin zu den farbschattierten Lackierungen.

Verwendete Materialien und Konstruktion

Bis jetzt sind noch keine Modelle mit laminierter Fichtendecke aufgetaucht (sehr außergewöhnlich). Die Decken sind aus Ahorn oder massiver Fichte. Böden und Zargen sind meistens aus Ahorn. Es gab ein paar wenige Modelle aus Mahagoni (laminiert). Hälse wurden meistens aus Ahorn gemacht. Bei Broadways und Staccatos aus Mahagoni. Manchmal wurden dunklere Holzstreifen aus Walnuss oder Mahagoni einsetzt. Selten verwendete Hoyer auch Buchenholz. Die Griffbretter wurden meist aus Palisander gefertigt. Bei einigen Sondermodellen verwendete er auch Ebenholz. Saitenhalter waren “Standard-Ware” von ABM Müller; exclusive Lyra-Saitenhalter auf den Top Gitarren und einfache Ausführungen auf den restlichen Hoyer Modelllen.

Decken, die aus dem vollen Holz geschnitzt wurden veränderten sich im Laufe der Zeit wie bei vielen anderen deutschen Schlaggitarren. Die älteren Modelle haben eine stärker ausgeprägte Hohlkehle; diese wurde im Laufe der Jahre flacher. Die Decken wurden dicker und auch die Bebalkung im Inneren des Korpus wurde stärker. Diese veränderte sich besonders in den späten 50er Jahren.

Die Hohlkehle und die Stärke der Decken veränderte sich folgendermaßen:
Am Anfang waren sie überall sehr dünn. Dann wurden die Decken und Böden in der Mitte dünner und zum Rand hin dicker. Manche sind auch auf der Bassseite dicker als auf der Diskantseite. Im Laufe der Zeit änderte sich dieses komplett und sie wurden in der Mitte dicker und am Rand dünner. Dieses kann man auch bei anderen west-deutschen Schlaggitarren aus dieser Zeit feststellen.

Modell Beschreibung

Hier eine kurze Beschreibung der unterschiedlichen Modelle. Eine gute Quelle waren vier Lindberg Kataloge. Einer aus Mitte der 50er Jahre und drei aus Mitte der 60er Jahre. Lindberg verwendete gerne unterschiedliche „amerikanisch inspirierte“ Modellnamen.


© Simon Deobald

Lindberg Twist / Sunny
Ein sehr einfaches und preisgünstiges Instrument in asymmetrischer Ausführung. Alles wurde aus laminiertem Ahorn hergestellt. Keine Zierstreifen auch nicht am Korpus. Diese Modell hat die typische Perloid belegte Kopfplatte. Die meisten Modelle haben allerdings eine einfachere Kopfplatte. Der Hals wurde eigeleimt. Hergestellt wurden sie in den 60ern bis zum Produktionsende. Die Gitarre auf dem Bild ist von 1963 und hat die gleichen Farben wie das Model im Lindberg Katalog.

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© anonym mit BR

Lindberg Blues
Symmetrisches Modell das es von den frühen 50er bis in die Mitte der 60er Jahre gab. Decke, Boden und Zargen aus Ahorn. Einfacher Zierstreifen um die Decke kein Bodenstreifen. Wie bereits oben beschrieben, veränderte sich das Modell im Laufe der Zeit. In den 60er Jahren gab es diese Gitarre auch in einer Farbverlaufslackierung.

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© Johann Frisch

Lindberg Bolero II
Ahorndecke, eingefasste f-Löcher und Zierstreifen auf der Decke. Das Modell Bolero II liegt sehr nahe bei den Modellen Blues und Rumba. Der Unterschied ist die asymmetrische Form. Diese Form gab es früher nur bei den “Top-Modellen” aber das änderte sich Ende der 50er Jahre. Diese Bolero II ist von 1962 und zeigt die typischen Merkmale der preisgünstigen Modelle. Die Kopfplatte ist ebenso einfach gearbeitet. Es ist eine einfache, preisgünstigere Version der Milord / Raspa (siehe unten). Lindberg hatte noch ein weiteres Bolero Modell im Programm. Dieses war aber von der Fa. Framus.

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© Lacquercracks

Lindberg Rumba
Symmetrisches Modell das in der zweiten Hälfte der 50er Jahre verkauft wurde. Die Decke wurde laut Katalog aus “noch besserem Tonholz” gerabeitet. Es wurde eine dünne Mahagonischicht außen und Ahornholz innen verarbeitet. Bei den Böden wurde sehr wahrscheinlich das gleiche Material verwendet. Die Zargen sind aus laminiertem Ahorn. Dieses Modell wurde oft mit einer einfarbigen Kopfplatte ausgeliefert. Der Hals wurde geleimt und sie hat einfache Zierstreifen auf Decke, Boden und Hals.

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© Lacquercracks

Unbekanntes Modell mit Schalllöchern in Flammenform
Ein sehr interessantes Modell aus der mittleren Modell-Kategorie. Ahorn Boden und Zargen. Die Kopfplatten gab es in symmetrischer wie auch asymmetrischer Form. Die Zargen waren oft farbig/streifig laminiert. Es gab sie mit Ahorndecken und mit massiven Fichtendecken. Die Hälse wurden geschraubt oder geleimt. Die ersten Modelle gab es ab 1961 und sie wurden bis zum Produktionsende gebaut. Es wäre schön, noch mehr Informationen über dieses ausgefallen Modell zu bekommen. Deshalb würden mich weitere Fotos oder Katalog Material sehr interessieren.

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© Rolf Gückel

Modell mit kleinem Ahorn Korpus
Sehr schöne geflammte Ahorndecke und ein verschraubter Hals. Sie hat folgende Maße:

  • Großer Bug : 37 cm
  • Taille: 23,5 cm
  • Kleiner Bug: 28,7 cm
  • Gesammtlänge: 49 cm
  • Zargenhöhe : 7 – 7,7 cm.
  • Mensur : 64 cm

Dieses kleine Modell sieht man recht selten und es gibt die gleichen Modelle auch mit einem Alva Label.

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© anonym mit BR

Symmetrisches Mahagoni Modell
Dieses Modell aus Mahagoni scheint die symmetrische Version der Mahagoni Gitarre im „Jazzstar-Stil“ unten zu sein. Gleiche Ziereinlagen; die Kopfplatte ist jedoch asymmetrisch mit weiß/rot/weißer Perloid Einlage.

Es würde mich sehr interessieren weitere Mahagoni Modelle zu sehen!

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© HR

Jazzstar-Stil mit Mahagoni Decke
Dieses wunderschöne Modell erinnert sehr an die Jazzstar-Serie mit geflammtem Ahornzargen. Decke und Boden aus Mahagoni . Die Formgebung der Schallöcher ist länger und schmaler als bei den Jazzstar / Tango Modellen. Der Hals ist geschraubt. Die Mahagoni Modelle sind recht selten und alle die ich kenne, tragen das Datum 1960. Es gibt auch welche ohne ein Datumsstempel.

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© Lacquercracks

Sehr altes symmetrisches Modell
Diese Gitarre wurde 1950 gebaut und hat eine andere Korpusform. Alles aus dem vollen Holz gearbeitet. Volle Fichtendecke, Boden und Zargen aus Ahorn; ganz nach Geigenbautradition. Der 7-fach gesperrte Hals ist geleimt. Ich bin nicht sicher ob die Kopfplattenauflage und das Decal-Label original sind oder später von Rodebald Hoyer zugefügt wurde. Es gibt jedoch Beispiele dafür, dass das rotes Perloid auch schon in frühen Tagen verwendet wurden. Sie sieht ein wenig aus wie eine frühe „Samba“ welche gleich in der Beschreibung folgen wird. Ich kenne zwei weitere Modelle die auch diese Kopfplatte haben. Allen gemein ist, dass sie keine Einlagen am 7. Bund haben.

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© Lacquercracks

Lindberg Samba
Samba war ein äußerst verbreitetes Modell von Lindberg. Es ist eine sehr gute Gitarre mit einer massive Fichtendecke. Zargen und Boden aus Ahorn. Ein frühes symmetrisches Modell aus den 50er Jahren, das bis in die Mitte der 60er Jahre gebaut wurde. Entwicklungstechnisch folgt es dem Modell zuvor. Ab 1960 gab es die “Samba” auch mit einer Farbverlauf Lackierung. Es gibt auch ein paar laminierte Modelle. Alle mir bekannten stammen von 1958. Ich vermute, dass (nach dem Großbrand 1957) Materialknappheit zu diesen Versionen führte.

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© Ol’ Fret

Lindberg Milord / Raspa
Beide Namen wurden für dieses Modell verwendet. Vielleicht gab es in den frühen 50er Jahren noch einen anderen Namen als sie als asymmetrisches Modell der Samba vorgestellt wurde. Im Gegensatz zur Bolero II ist die massiven Fichtendecke und der Boden mit Zierstreifen eingefasst. Sie ist ähnlich der Tango aber etwas einfacher gearbeitet. Sie ist nicht gestempelt aber aufgrund der Schalllöcher würde ich auf einen Produkztionszeitraum von 1962 bis Produktionsende schliessen.

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© Lacquercracks

Lindberg Bolero I
Das erste Bolero Modell mit den 3 Schalllöchern gab es wohl nur in den 50er Jahren. Es ist ein sehr gutes Instrument im Stile einer Samba mit einem drittem Schallloch oder einer Jazzstar ohne Ausschnitt. Sie hat nicht viel gemein mit der Bolero II und besitzt eine weitaus bessere Qualität. Das Modell ist nicht datiert aber ich kenne noch ein weiters und beide stammen wohl aus den 50er Jahren. Massive Fichtendecke und Ahorn Zargen und Boden. Bei der hier gezeigten Gitarre sind alle Hölzer massiv und sie hat einen kleineren 16“ Korpus.

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„Hochwertige“ Rodebald Hoyer Gitarren

Die Modelle Jazzstar / Tango oder Broadway / Staccato gehören zu den besten und hochwertigsten Gitarren von Rodebald Hoyer. Wie bei anderen Firmen auch, haben diese Gitarren eine extravagante Hardware Ausstattung und viele Verzierungen, gepaart mit edlen Hölzern und höchster Gitarrenbaukunst.

Hier ein paar typische Beispiele:

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Rodebald Hoyer Jazzstar & Lindberg Tango

Jazzstar & Lindberg Tango gehörten zu den besten Gitarrenmodellen im Lindberg Katalog.
Nur wenige wurden mit Jazzstar gelabelt. In der Regel das blonde Modell mit der rot/weiß/rot belegten symmetrischen Kopfplatte und den großen f-Löchern; gebaut zwischen 1959-1962.


© HR / anonym mit BR

Das Tango Modell aus dem Lindberg Katalog ist diesen Jazzstars sehr ähnlich und ich gehe davon aus, dass diese Modelle identisch sind. Die Tango gab es ab den frühen 50er Jahren und sie wurde bis Produktionsende als symmetrisches Modell mit massiver Fichtendecke weitergebaut; meist mit einem Saitenhalter in Harfenform.

Es gab ein paar Modelle mit laminierten Decken. Der Grund könnte, wie bei der “Samba”, Materialknappheit nach dem Großbrand 1957 gewesen sein.

Auch diese Modelle veränderten sich im Laufe der Zeit

Meist haben sie die dicken f-Löcher, aber 1955 gab es ein paar Modelle mit schmalen Artur Lang ähnlichen f-Löchern. Ab 1962 änderte sich die Form der f-Löcher noch einmal und die ovalen Endlöcher wurden runder. Es gibt ein paar „Jazzstars“ die als „Broadway“ gelabelt wurden. So etwas ist aber typisch für den deutschen Schlaggitarrenbau. Wenn keine Jazzstar Labels mehr da sind, nimmt man einfach die anderen. (Das macht die Recherche oft so schwer)

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Rodebald Hoyer Broadway / Staccato

Broadway & Staccato sind die “TOP-MODELLE” von Rodebald Hoyer.


© HR / Goldino / anonym mit BR

Zunächst hieß die Gitarre Staccato und wurde mit einem Resonator, zur Steigerung der Klangfülle gebaut. Wie man aus dem Patent (bitte zum anschauen klicken!) entnehmen kann, durfte der Name Staccato nicht mehr weiterverwendet werden. Daraufhin hießen diese Gitarren Broadway. Es gab die Broadways mit und ohne den Resonator.

Sehr markant sind die großen, asymmetrischen Kopfplatten, die mehrfach gesperrten und geschraubten Hälse auf Mahagoni Basis und die geteilten, eingefassten Schalllöcher im Artur Lang Stil. Fast alle Modelle sind aus dem vollen Holz gearbeitet; sehr aufwendig verarbeitet mit reichlich Verzierungen. Oft haben sie auch Zierleisten an den Zargen. Später gab es auch eine „Lindberg Broadway“ mit einer symmetrischen Kopfplatte.

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Das aufwändigste Modell aus dieser Serie trägt den Namen „Solist“

Hier fällt auch ganz besonders das Griffbrett mit den lanzenspitzenförmigen Inlays auf. Diese Einlagen wurden bei vielen Herstellern für die “Top” – Modelle verwendet.


© anonym mit BR

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Außergewöhnliche Modelle

Namenloses Resonator Modell von 1956


© Ol’ Fret

Dies ist eine ganz besondere Gitarre. Im Inneren des Korpus befindet sich eine separate-Zarge die den kleinen Bug als zweite Tonkammer abtrennt (mehr dazu unten). Sie wurden aus dem vollen Holz gearbeitet und hat einen größeren Korpus als die anderen Modelle. Vielleicht der erste Schritt hin zur Staccato. Vielleicht war dieses sogar ein Prototyp und daher ein Einzellstück.

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Der Rodebald Hoyer “Resonator”

Dieser Resonatortyp besteht aus einer zweiten Zarge die den vorderen Bug abgrenzt. Dadurch entsteht eine zweite Tonkammer. Es gab bereits mehrere Versuche, akustische Gitarren mit solchen Resonatoren auszustatten. Die berühmteste Ausführung ist sicherlich von Mario Maccaferri der seine frühen D-Schallloch Modelle mit Resonatoren ausstattete. Es gibt auch klassische Gitarren die nach solchen Prinzipien hergestellt wurden. Dieses fängt an bei der einfachen Zargenerweiterung und endet in Modellen die aus einem großen und einem etwas kleineren Korpus bestehen, die ineinander geschachtelt wurden.

Bei Rodebald Hoyer wurden diese Resonatoren in ein paar Modelle der Broadway & Staccato Modellinie und in das große Modell oben eingebaut.

Ziel war immer eine Ton- und Volumenerweiterung.


© Stefan Lob schlaggitarren.de
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Thinline Modell

Dieses ist eine “Halbakustik-Schlaggitarre” des Modells mit Schalllöchern in Flammenform. Die Zarge ist 5,5cm tief im Gegensatz zur Vollakustischen mit einer Tiefe von 8cm.. Dieses Modell ist das einzig mir bekannte und somit sehr rar. Gebaut wurde sie 1961 mit einer vollmassiven Fichtendecke und einer ausgearbeiteten Hohlkehle. Zarge und Boden bestehen aus Ahorn.


© Lacquercracks – Wie man sieht ist Kield´s Sohn auch schon sehr an Gitarren interessiert!

Es gab auch ähnliche Modelle aus den letzten Produktionsjahren mit laminierten Ahorndecken. Ausgestattet mit Tonabnehmern Mischpulten und Tremolosystemen von Schaller. Diese Modelle gab es als “Carolina” mit einem Tonabnehmer und “Alabama” mit zwei Tonabnehmern.


© Lindberg Katalog
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Alva

Es gibt Modelle mit einem Alva Label. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese auch von Rod. Hoyer produziert wurden. Alva war sicherlich keine Hoyer Hausmarke, da es andere Modelle mit Alva Label gibt, die auch von anderen Herstellern gebaut worden sind. Alva war sicherlich eine Handelsmarke. Ich wäre sehr froh weitere Infos über Alva zu bekommen.


© Lacquercracks

Dieses Modell gibt es auch ohne das Alva Label . In der Modellbeschreibung (oben) kann man sich diese kleine Rod. Hoyer mit einem kleinem Korpus und geflammter Ahorndecke anschauen. Es fällt auf, dass sie etwas besser und filigraner gearbeitet ist.

Liebe Gitarrenfreude
Ich suche immer nach weiteren Informationen, Katalogen und Fotos von Rodebald Hoyer Gitarren. Falls Ihr mir etwas interessantes berichten möchtet, schreibt doch einfach eine E-Mail oder besucht meine Webseite.

 

Datierungsstempel

Liste der Gitarren dessen Datierungsstempel bekannt ist:

  • 1950 dec 24 old type, with date written on a label inside ( not inkstamped ) . Guitar is shown above.
  • 1954 dec 1 Lindberg Blues, black stringspacer, many white stripes on black background
  • 1955 jan 15 jazzstar/Tango w. Lang-like f-holes.
  • 1955 aug 26 jazzstar/Tango w. Lang-like f-holes.
  • 1955 nov 19 Lindberg Bolero, white stripes on black head, black stringspacer, extra round soundhole and two f-holes w. oval endings, black
  • 1956 jun 15 speciel model with normal holes and RESONATOR. Guitar is shown above.
  • 1956 dec 15 Lindberg Rumba
  • 1957 maj 10 Lindberg Rumba
  • 1958 apr 4 Jazzstar/ Tango type w. f-holes with oval endings. AND LAMINATED TOP, probably maple
  • 1958 sep 4 Lindberg Samba
  • 1958 oct xx Rumba or Samba-like sunburst model with cutaway and red and white colored asymmetric head. Oldest sunburst we have read.
  • 1959 feb 3 Lindberg Rumba
  • 1959 123 (jan 23 or march 12) jazzstartype, red sunburst with fivepiece-neck, asymmetric head white-red-white and f-holes w. oval endings
  • 1959 aug 12 Lindberg Samba
  • 1959 nov 5 Lindberg Rumba
  • 1959 dec 16 Typical Jazzstar/Tango w. red and white head.
  • 1960 apr 7 Typical Jazzstar/Tango w. red and white head.
  • 1960 jun 21 Staccato labeled Broadway-type w. resonator and neck made of many pieces. Divided holes.
  • 1960 jul. 14 Typical Jazzstar/Tango w. red and white head.
  • 1960 sep 21 Broadway/Staccato w. resonator and neck made of many pieces. Divided holes.
  • 1960 okt 10 Brown mahogany top , blond sides, brown mahogany back ,long holes, very beautiful and jazzstarlike
  • 1960 nov. 10 Brown mahogany top, blond sides, brown mahogany back, long holes,jazzstarlike
  • 1960 nov. 22 Staccato w. neck of many pieces and resonator
  • 1960 dec 12 Reddish mahogany top, blond sides, reddish mahogany back, long holes , jazzstar-like
  • 1960 dec 21 Lindberg Rumba
  • 1961 mar 3 Broadway w. resonator and neck made of many pieces. Divided holes.
  • 1961 mar x5 Typical Jazzstar/tango w . red and white head.
  • 1961 mar 27 Typical Jazzstar/Tango w. red and white head.
  • 1961 apr 20 Typical Jazzstar/Tango w. red and white head.
  • 1961 apr 22 Typical Jazzstar/Tango , beautiful restored, lyra tailpiece, red and white head.
  • 1961 jun 9 Typical Jazzstar/Tango w. red and white head.
  • 1961 aug 22 Broadway, very beautiful. Divided holes. 15 piece neck.
  • 1961 oct 5 Flameshaped holes , thinline , solid carved spruce top.
  • 1961 nov. 20 Jazzstar like but budgetmodel w. mapletop and simpler (tortoise)bindings, holes w. round endings
  • 1962 mar 17 Flameshaped holes,asymmetric head.
  • 1962 apr24 Jazzstar/Tango red white head and f- holes w. round endings, black.
  • 1962 aug 28 Flameshaped holes and red and white asymmetric head.
  • 1962 sep 18 Jazzstar/Tango with f-holes w. round endings. No overlay on head. 9-piece neck.
  • 1963 jan 23 Jazzstar/Tango with f-holes w. round endings. No overlay on head. 9-piece neck.
  • 1963 jul 19 Broadway w. resonator, sidebumbers, and 15-piece neck. Divided holes.
  • 1963 oct 25 Broadway-like with jazzstar neck. Divided holes.
  • 1963 nov 4 Samba with f- holes w. round endings and red and white head
  • 1963 dec 10 Lindberg Sunny/Twist w. red a white asymmetric head.
  • 1963 dec 19 Jazzstar-type but labeled Broadway. (I have seen a few, but can not explain the Broadway label !)
  • 1964 jan 14 (day and month a bit uncertain) Flameshaped holes and striped sides.
  • 1964 mar 25 Alva branded, smaller body, asymmetric head
  • 1964 apr 5 Lindberg Twist/Sunny without headoverlay
  • 1964 may 14 Like the smallerbodied Alvas but unlabeled
  • 1964 nov 27 Jazzstar/Tango w. f- holes w. round endings
  • 1964 ?? ?? Jazzstar/Tango w. f-holes w. round endings, extra stripe overlay down the center of head
  • 1965 mar 8 Alva branded smaller body, asymmetric head
  • 1965 mar 8 Like the one above
  • 1965 aug 22 Flameshaped holes, maple top and stripes on sides, seven piece neck, no headoverlay
  • 196(5?) aug 22 Flameshaped holes, maple top and stripes on sides, same as above , but w. overlay on head and f piece neck
  • 1966 feb. 16 ( numbers difficult to read except year ) typical late blond jazzstar w. 9-piece neck and f.holes w. round endings.

Quellen

4 Lindberg Kataloge
Bilder von mehr als 200 Gitarren
55 Bilder von datierten Instrumenten
Untersuchung von mehr als 30 Instrumenten

Danksagung:

Vielen Dank an Stephen Candib, Simon Deobald, Frankpaush, Johann Frisch, Rolf Gückel, Kim Jensen, Herbert Rittinger, Ol’Fret , Snap, Wietse und viele andere Teilnehmer des “Euroguitars Forums” und viele eBayer weltweit, die mir Bilder und anderes Material zur Verfügung stellten.

Danksagung von Stefan Lob

Vielen Dank an Kield “Lacquercracks” für diese sensationelle Bestimmungshilfe, Herrn Martin Haberfellner für die vielen Informationen, Frau Maresa Kiermeier für die schönen Blder, Herbert Rittinger der mich als erster auf Rod. Hoyer Gitarren aufmerksam machte und durch ein Aufkleber in einer seiner Gitarren auch den Herkunftsort nennen konnte. Durch diese Informationen war es mir erst Möglich weiter zu forschen. Natürlich auch Dank an die zahlreichen Leser und Freunde, die dieses Projekt unterstüzten.

Kield “Lacquercracks” und Stefan Lob für “www.schlaggitarren.de” im Dezember 2009