Firmennamen und -abkürzungen – Artikel von Florian Stark

Vorwort

Liebe Freunde des vogtländischen Gitarrenbaus.

Mich haben schon immer Firmennamen und ihre Abkürzungen interessiert. Nicht zufällig habe ich für meinen Moderatorenname, im Forum des Musikinstrumenten Museums Markneukirchen, das Kürzel STELOL gewählt. Es steht für STEfan LOb aus Lohmar.

In vielen verschiedenen Artikeln im Forum werden Abkürzungen benutzt und ich stellte fest, dass schon die Generationen vor mir eine Vorliebe für diese Darstellungsweise hatten. Während sich meine bisher gesammelten Abkürzungen auf Gitarrenbauer, Zubehörlieferanten und Gitarrenhändler beschränkten, offenbarten der Metallblasinstrumentenbauer Mario Weller und der Geigenbaumeister Udo Kretschmann weitere neue Abkürzungsvarianten.

Florian Stark, ein netter junger Mann, absolviert sein freiwilliges soziales Jahr im Museum Markneukirchen. Er ist dabei im Bereich Kultur tätig und interessiert sich ebenfalls für Namensabkürzungen. Bei seinen Recherchen suchte er jedoch nicht ausschließlich in der Gattung Instrumente, sondern er durchforstete die MUM-Datenbank nach allem, was nach Abkürzung für eine vogtländische Firma aussah.

Herausgekommen ist eine hervorragende Sammlung von Abkürzungen vogtländischer Firmen im Bereich Musikalien-Handel, Instrumenten- und Zubehörbau!

Diese Liste hat er „Stück für Stück“ im Forum erarbeitet. Das Ergebnis der Liste konnten bislang nur die Moderatoren und Mitarbeiter einsehen. Ich fragte Florian, ob er diese Liste nicht hier veröffentlichen wolle und ob er sich weiterführend nicht ein paar Gedanken zur Entstehung und zur Systematik der Abkürzungen machen möchte!

Was soll ich sagen! Er hat es getan; und hier kommt sein Artikel mit den gesammelten Abkürzungen und Ihrer Bedeutung!

Im MuM Forum ist diese Liste jetzt auch für alle Besucher einzusehen!

Vielen lieben Dank an Florian Stark!

Firmennamen und -abkürzungen

Die Stadt Markneukirchen in Sachsen war und ist das deutsche Zentrum des Orchesterinstrumentenbaus.
Der Markneukirchener Instrumentenbau erlebte gegen Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts seine Blütezeit.

Zu dieser Zeit bestanden in Markneukirchen zahlreiche Firmen, die entweder Ins
trumente herstellten oder diese verkauften.
Zu dieser Zeit kam eine für Markneukirchen und das obere Vogtland typische Art der Firmenbezeichnungen auf. Die Firmennamen wurden gebildet aus den Anfangsbuchstaben des Namens des Gründers und den Anfangsbuchstaben des Firmensitzes, also Markneukirchens.
Die wohl erste Firma, die nach dieser Art benannt wurde, ist die Firma ESTOMA (Ernst Stoll Markneukirchen), ein Produzent von Saiten für Musikinstrumente. Die Firma existiert seit 1836 und auch heute noch, stellt allerdings keine Saiten mehr her, sondern Gummiseile und Seilwerk für Yachten.
Auch mit zu solchen Unternehmen der ersten Stunde gehört LIHAMA, gegründet 1837. LIHAMA steht für Lippold Hammig Markneukirchen. Zuerst auf den Geigenbau spezialisiert, wurden zunächst Zupfinstrumente in die Produktion mit aufgenommen. Später fertigte man je nach Weltmarktlage auch Blasinstrumente und Harmonikas.

Typisch waren diese Firmenbezeichnungen 1837 jedoch noch nicht. Erst mit der Einführung der Gewerbefreiheit in Sachsen und der Gründung des Deutschen Reiches 1871 wurden auch viele Firmen in Markneukirchen gegründet. Erst ab dieser Zeit kann man eine erhöhte Häufigkeit bei den spezifischen Abkürzungen feststellen.

Einige Beispiele seien hier stellvertretend genannt:
  • MOM – Max Otto, Markneukirchen (Versandgeschäft)
  • OSBAMA – Oswald Bachmann Markneukirchen (Zupfinstrumente)
  • ROHEMA – Robert Hellinger Markneukirchen (Taktstöcke, Trommelstöcke, Kinderinstrumente)
  • ARJURMA – August Reichel Junior, Markneukirchen (Blechblasinstrumente)
  • LEFIMA – Leberecht Fischer, Markneukirchen (Trommelfabrik)

Auch ohne den Ortsnamen waren die Abkürzungen verbreitet:

  • OTWIN – Otto Windisch (Geigenbau und Handel mit Musikinstrumenten)
  • HEMOSCH – Heinrich Moritz Schuster (Handelsgeschäft)
  • ROA – Robert Oswald Adler (Holzblasinstrumente)

Auch später hat man immer wieder Firmen auf diese Art mit der Abkürzung des Namens in Verbindung mit dem Ortsnamen bezeichnet. 1943 gründeten die Handwerker eine Genossenschaft, die Migma. Das steht für Handwerker-Genossenschaft e.G. Markneukirchen.

1952 wurde von der damaligen DDR-Regierung der Volkseigene Betrieb Musikinstrumentenbau Markneukirchen (VEB Musima) gegründet, in dem die Streich- und Zupfinstrumentenproduktion der ehemaligen DDR konzentriert war.

Auch heute werden die alten Firmenbezeichnungen weiter verwendet und auch manche neue Firmen auf die traditionelle Art benannt. So zum Beispiel die Firma Mastri (Markneukirchener Streichinstrumente), und die VMI (Vogtländische Musikinstrumentenmanufaktur, zur JA Musik Gruppe gehörend).

Abkürzungen von Firmen aus dem Vogtland

Recherchiert und Zusammengetragen von Florian Stark (FSJ-Kultur)
aus dem Musikinstrumenten Museum der Stadt Markneukirchen

AHELMA
Arthur HellingerMarkneukirchen
Im Weltadressbuch von 1932 ist die Firma als “Taktstockfabrik” bezeichnet.
Nicht zu verwechseln ist die Firma mit Rohema, da dort ebenfalls Taktstöcke produziert werden und die Firma in Händen der Familie Hellinger ist.
ALPIMA
Albin Ludwig Paulus jr. in Markneukirchen
Diese wurde 1890 gegründet. Albin Ludwig Paulus jr. war Geigenmacher. 1895 erhielt er den Titel eines Königlich Sächsischen Hoflieferanten. 1925 ist die Firma in Paul de Witts Weltadressbuch verzeichnet als
Zitat„Fabrikation sämtlicher Streichinstrumente, Spezialität: Oellack- Violinen, sowie billigste Bezugsquelle sämtlicher Musikinstrumente und deren Bestandteile -Reparaturen. Somit betrieb Albin Ludwig Paulus jr. neben seiner Arbeit als Geigenbauer, wohl auch noch ein Versandgeschäft.
Er verstarb am 12.06.1946 in Markneukirchen, womit sich die Firma wahrscheinlich auch auflöste.
ZitatDazu Mario Weller:
noch im Jahre 1945 läßt man von dem Markneukirchner Graveur Fritz Reichel einen Firmenstempel anfertigen (mein letzter Hinweis auf diese Firma)
AMDIS
A.&M. Dölling Siebenbrunn
Arthur Dölling und Albin Moritz Dölling gründeten 1891 in Siebenbrunn eine Firma, die Etuis und Hüllen für Musikinstrumente herstellte. Teilweise signierte man dabei mit Amdis.
APUS
Ammon Paul Uebel sen.
A.P. Uebel sen. war ein Musikinstrumentenhändler, der in Erlbach ein Versandgeschäft führte. Die Firma wurde 1908 gegründet. A.P. Uebel sen. starb wahrscheinlich vor 1930, da ab diesem Jahr seine Frau im Weltadressbuh von Paul de Witt als Firmeninhaberin aufgeführt ist.
Zitatn kleinen Umfang haben seine Nachfahren noch bis Ende der 1960(?) Jahre Instrumente verschickt.
ARJURMA
August Reichel junior Markneukirchen
Die Firma Arjurma, oder August Reichel Junior, Markneukirchen, wurde 1868 gegründet.
Die Firma stellte Metallblasinstrumente her. Außerdem hatte man eine herausragende Stellung bei der Ausbildung weiterer Musikinstrumentenbauer inne. So wurden, neben den eigenen Söhnen, die ersten Meister der Familien Knopf und Mönnig hier ausgebildet, ebenso wie zahlreiche Meister, die sich später im Umland von Markneukirchen ansiedelten, wie Gustav Jehring und August Spengler. Auch ein Versandgeschäft war der Firma angegliedert. Der letzte Firmeninhaber war Karl Armin Reichel, der 1962 verstarb.
ASCHADO
Alfred Gustav Schaufuß Adorf
Der Zupfinstrumentenbauer Alfred Gustav Schaufuß aus Adorf signierte mit der Brandmarke Aschado. Schaufuß hat sich 1924 selbstständig gemacht.
B&S
VEB Blechblas &Signalinstrumentenfabrik
Im VEB Blechblas- & Signalinstrumentenfabrik wurden 1953 die großen Metallblasinstrumentenhersteller in der DDR zusammengefasst. Die Instrumente wurden mit B&S signiert und in Markneukirchen produziert. Nach der Wende wurde der VEB B&S in Vogtländische Musikinstrumentenfabrik (VMI) umbenannt und von der Treuhand an die TA Musik-Gruppe, einem Mitglied der Mittelstands-Holding TA Triumph Adler AG, verkauft.
2001 wurde die TA Musik im Zuge eines Management Buyouts an eine Gruppe um den langjährigen Branchenmanager Gerhard A. Meinl verkauft und in JA Musik GmbH umbenannt. Diese übernimmt die Aufgaben einer Management-Holding für die Tochtergesellschaften im Holz- und Blechblasinstrumentenbau. Neben B&S gehören auch die Marken Meinl Weston, Antoine Courtois (AC), Melton, Hans Hoyer, Scherzer und F. Arthur Uebel zur Unternehmensgruppe.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/JA_Musik
http://www.ja-musik.com
http://www.melton.de
BEKOMA
Bernhard Kohl Markneukirchen
Bernhard Kohl lebte von 1882 bis 1960 und war Metallblasinstrumentenmacher.
In Paul de Witts Weltadressbuch von 1932 wird er als Messinginstrumentenmachermeister benannt. Seine Adresse war die Apian-Bennewitz-Straße 6.
Weitere Informationen über diese Firma liegen mir nicht vor.
CASIM
Carl August Schuster
Die Firma Carl August Schuster in Markneukirchen wurde 1930 gegründet.
Casim war ein Musikinstrumenten- und Saitenversand. Um 1912 wurden in eigener Werkstatt sogar Akkordeons gefertigt.
Die Firma bestand noch bis 1982, als sie mit dem Tod der letzten Besitzerin, Frau Liesbeth Becker geb. Weiser, erlosch.
CEA
C. A. Wunderlich
Die Firma Cea wurde 1854 von Carl August Wunderlich in Siebenbrunn gegründet.
In der Firma wurden Blasinstrumente gebaut. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts fand ein Wandel hin zum Großhandel mit sämtlichen Musikinstrumenten statt.
Die Firma bestand noch bis zum 16.9.1966.
DÖLMA
Camphausen & Dölling Markneukirchen
Die Firma betrieb eine Streichinstrumentenferigung sowie einen Musikinstrumenten- und Saitenversand.
EFRANO
Ernst Frank
Die Firma wurde 1919 von dem Saitenmachermeister Ernst Frank in Zwota gegründet.
1949 übernahm sein Sohn Gerhard Frank den Betrieb, bis er dann 1989 das Unternehmen an seinen Sohn Wolfgang übergab.
Auch heute noch produziert das Unternehmen qualitativ hochwertige Darmsaiten für Streichinstrumente, Orgelbau, Uhrenbau und Historische Waffen.
EPTO
Ernst Paul Todt
Dieser gründete 1902 in Erlbach ein Versandgeschäft. Die Firma bestand mindestens bis 1932, da sie in jenem Jahr noch im Weltdressbuch von Paul de Witt verzeichnet ist.
EROMA
Ernst Heinrich Roth Markneukirchen
Die Firma wurde 1902 von Ernst Heinrich Roth aus Markneukirchen gegründet.
Er war Geigenmacher und hatte nebenbei ein Versandgeschäft.
Nach dem 2. Weltkrieg floh die Familie Roth nach Bubenreuth. Dort wurde die Firma 1953 neu gegründet.
Heute gibt es auch wieder eine Produktion in Markneukirchen. Dort und am Firmensitz in Bubenreuth werden Geigen, Bratschen, Cellos und Kontrabässe hergestellt.
ESTA
Emil Bruno Stark Die Firma Esta wurde 1918 von Emil Bruno Stark in Erlbach gegründet.
Esta war ein Hersteller von Streich- und Zupfinstrumenten, sowie ein Versandgeschäft.
ESTOMA
Ernst Stoll Markneukirchen
Die Firma Estoma existiert seit 1836. In jenem Jahr wurde sie von Ernst Stoll aus Markneukirchen gegründet.
Estoma produzierte Saiten für Musikinstrumente.
Die Firma existiert heute noch, produziert aber keine Saiten mehr, sondern Gummiseile und Tauwerk für Yachten.
FISOMA
J. G. Ficker & Sohn Markneukirchen
Fisoma war ein Saitenfabrikant und Versandgeschäft in Markneukirchen.
Die Firma wurde 1790 durch Johann Georg Ficker gegründet.
Der Name FISOMA ist von der Firmenbezeichnung “J. G. Ficker & Sohn Markneukirchen” abgeleitet. Die verkauften Instrumente und Saiten wurden mit unterschiedlichen Markennamen signiert, so unter anderem:
“J.G. Ficker&Sohn”
“Reform”
“Sonora”
“Triumph”
“Elite”
“Extra”
“Fisoma”
“Herculea”
“Immer lustig”
“Nymphe”
“Parish-Alvars”
“Rome”
“Accribella”
GEWA
Die Firma Gewa wurde 1925 von Georg Walther in Adorf gegründet.
Zunächst war die Firma ein Etuibauer, später kam ein Versandhandel hinzu.
1950 wurde der Firmensitz nach Mittenwald verlegt.
Seit 1990 ist das Zentrallager wieder in Adorf angesiedelt. Zur Zeit wird auch der Firmensitz samt der kompletten Verwaltung zurück nach Adorf verlegt.
GIAM
Aktiengesellschaft für Geigen-Industrie
Die Aktiengesellschaft für Geigenindustrie Markneukirchen kennzeichnete ihre Geigen mit Giam.
Gegründet wurde die Gesellschaft am 13.3.1906 in Markneukirchen. 23 Gründer kamen aus Markneukirchen und 2 aus Klingenthal.
Die Gesellschaft stellte Bestandteile für Streichinstrumente her und war auch Vertriebsfirma für selbige. Auch der An- und Verkauf von Holz gehörte zu den Geschäftsfeldern der AG. Später wurden auch fertige Streichinstrumente hergestellt. Ab 1913 gab es auch eine Zweigniederlassung in Berlin-Charlottenburg.
Die AG wurde Opfer der Weltwirtschaftskrise. Das Grundstück wurde am 15.7.1931 versteigert.
GURIEMA
Gumprecht & Riedel Markneukirchen
Die Firma Guriema ist ein noch recht junges Unternehmen und wurde erst nach der Wende gegründet. Der Name bedeutet, nach alter Markneukirchener Tradition, Gumprecht & Riedel Markneukirchen.
Zum Sortiment gehören Mandolinen, Lauten, Drehleiern, Waldzithern, Balaleikas, Windharmonikas sowie Zubehör zu den Instrumenten.
FEDOM
Fedom ist die Marke der Firma Ernst Dölling Markneukirchen
Die Firma ist im “Musique Adresses Universel”, einem französischen Adressbuch der Musikinstrumentenindustrie in allen hier vorliegenden Ausgaben von 1928-1931 verzeichnet als Blechblasinstrumenten- und Bestandteilefabrik.
HEMOSCH
Heinrich Moritz Schuster
Die Firma Hemosch gehört Heinrich Moritz Schuster und wurde bereits 1871 in Markneukirchen gegründet. Der Eintrag als Handelsgeschäft erfolgte am 22.11.1897 unter Firma “Heinr. Moritz Schuster”, ab 21.12.1906 hieß die Firma “Musikhaus Heinr. Moritz Schuster”. Nach dem Tod des Gründers im Jahr 1913 verkauften die Erben das Geschäft an den Kaufmann Paul Ficker. Dessen Tochter Gertraud führte das Großhandelsgeschäft noch bis 1973 weiter.
HERDIM
Heinrich Hermann Dick Makneukirchen
Die Firma von Heinrich Hermann Dick aus Markneukirchen wurde wahrscheinlich schon 1848 gegründet und war ein Versandgeschäft, welches Anfangs hauptsächlich mit Streich- und Zupfinstrumenten handelte. In den 1930er Jahren kamen alle weiteren Musikinstrumente hinzu. Außerdem fokusierte sich das Unternehmen auf mechanische Instrumente und vertrieb “Sprechmaschinen”, sowie “Schallplatten und Nadeln”.
HERWIGA
Wilhelm Herwig Markneukirchen = HERWIGA
HSM
Hermann Schmidt Metallblasinstrumente
Die Firma Hermann Schmidt Metallblasinstrumente (M nicht für Markneukirchen) wurde 1978 von Hermann Schmidt in Markneukirchen gegründet. Der Betrieb wurde zunächst als reiner Reparaturbetrieb für Metallblasinstrumente gegründet. Zur heutigen Produktpalette gehören neben Reparaturen auch Neuanfertigungen von Trompeten, Flügelhörnern, Tenorhörnern, Baritone, Posaunen und Tuben sowie Jagdhörner und Naturtrompeten. (siehe: http://www.hsm-brass.de)
Die Firma fertigt alles vom Schülerinstrument bis zum Spitzeninstrument für Profis. Dabei fertigt man sowohl Einzelstücke als auch Kleinserien.
Auch Sondermodelle und Kopien oder Nachbauten historischer Instrumente werden auf Kundenwunsch gefertigt.
HSM leistete einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung einer modernen Ophikleide.
JACOMA
F. W. Jacob Die Firma F. W. Jacob wurde 1875 gegründet.
Das Unternehmen war eine Saitenfabrik, deren Saiten unter anderem unter der Marke Jacoma vertrieben wurden.
K.M.E.
Klingenthaler Musikelektronik GmbH K.M.E: ist die Abkürzung für Klingenthaler Musikelektronik GmbH.
Dies ist, wie es der Name schon sagt, eine Firma, die Musikelektronik und Beschallungssysteme herstellt.
KLAWUS
Klaus Wunderlich Schönlind
Der Name Klawus steht für Klaus Wunderlich Schönlind.
Die Firma wurde ca. 1910 gegründet und stellt bis heute hochwertige Koffer und Etuis für Holzblasinstrumente her.
KUSTEMA
Kurt Stengel Markneukirchen
KUSTEMA ist die Qualitätsmarke von Kurt Stengel aus Markneukirchen. Zitat: fertigte hervorragende Mandolinen, Waldzithern und “tonstarke” Gitarren
vermerkt der Markneukirchener Geigenexperte Oskar Erich Heinel.
1960 übernahm Stengel die väterliche Werkstatt und kennzeichnete seine handgefertigten Instrumente mit KUSTEMA.
LEFIMA
Leberecht Fischer Markneukirchen
Die Firma Lefima wurde von Leberecht Fischer aus Markneukirchen im Jahre 1860 gegründet.
Lefima war und ist eine Trommelfabrik.
Ende der 1950er Jahre übersiedelte die Firma aufgrund der sich immer mehr verschlechterten politischen Lage in der DDR an den heutigen Standort nach Cham.
Das aktuelle Sortiment umfasst 120 unterschiedliche Trommel- und 10 Paukenmodelle und reicht vom Elementarbereich für Einsteiger bis hin zu Profiinstrumenten. Zielgruppen sind Schulen und Kindergärten, Spielmannszüge, Blaskapellen, sowie Sinfonieorchester und Solisten in aller Welt.
Lefima gilt heute als eine der größten Trommelfabriken weltweit.
LEKREMA
Lederer & Kreinberg Markneukirchen
Die Firma Lederer und Kreinberg, oder Lekrema, wurde 1898 gegründet.
Neben einem Versandgeschäft gab es zeitweise auch eine Saitenproduktion und eine Produktion von Musikinstrumentenbestandteilen.
LIHAMA
Lippold Hammig Markneukirchen
Die Firma wurde 1837 in Markneukirchen durch den Geigenmachermeister Carl Friedrich Lippold gegründet. Der Firmenname Lippold Hammig geht auf eine verwandschaftliche Beziehung der Familien Lippold und Hammig zurück.
Anfangs wurden Streichinstrumente produziert. Bald wurden auch Lauten, Gitarren und Mandolinen in die Produktion aufgenommen. Später änderte sich die Fertigung je nach Nachfrage auf dem Weltmarkt und es wurden u.a. Blechblasinstrumente und kleine Ziehharmonikas hergestellt.
Nach 1945 wurde die Eigenproduktion komplett eingestellt. Es erfolgte nur noch Großhandel.
Die Firma wurde 1974 verstaatlicht und hörte somit auf zu existieren.
MAFIMA
Max Fischer Markneukirchen
Max und Ernst Fischer aus Markneukirchen werden im Weltadressbuch Paul de Witt’s von 1932 als Inhaber der Firma Mafima genannt. Dort wird sie als “Musikinstrumenten-Fabrik und Versand” bezeichnet.
Marma
Musikhaus am Rhein Mainz
Marma ist das Musikhaus am Rhein, Mainz (nicht Markneukirchen), welches 1920 von Karl Bauer in Mainz gegründet wurde.
Bereits in Paul de Witts Weltadressbuch von 1926 ist eine Filiale in Markneukirchen verzeichnet. Zitat: WAB, deWit (1926): Wohlhausen, Erlbacher Straße 44, Filialgeschäft, Fabrikation und Grosshandlung der “Marma”-Streich- und Saiten-Instrumenten, sowie Darm- und Stahlsaiten, des “Guitarola”-Spielapparates, des “Tromon”-Capodastro, Bogen, Etuis und Metronome (Hauptgeschäft in Mainz). Nach dem 2. Weltkrieg kamen die Besitzer ins Vogtland, da ihr Geschäft in Mainz alliierten Bomben zum Opfer gefallen ist.
MASTRI
Mastri heißt “Markneukirchener Streichinstrumente” und bezeichnet eine Firma aus Erlbach, die sowohl Geigen, als auch Bratschen, Cellos und Kontrabässe sowie die dazugehörigen Bögen und weiteres Zubehör, wie Saiten und Etuis, verkauft.
Quelle:
http://www.mastri.de
MIGMA
Musikinstrumenten-Handwerker-Genossenschaft e.G. Markneukirchen
Migma ist die Abkürzung für: “Musikinstrumenten-Handwerker-Genossenschaft e.G. Markneukirchen”
und wurde 1943 gegründet.
Diese besteht heute noch und ist eine Einkaufs- und Vertriebsgenossenschaft, der sich viele Handwerksmeister der Region angeschlossen haben.
Das heutige Produktangebot umfasst nach eigenen Angaben:
– Streichinstrumente
– Bogen für Streichinstrumente
– Zupfinstrumente
– Blasinstrumente
– Orff Instrumente und Schlägel
– Drumsticks und Rods
Migma ist auch der Name eines Blasorchesters in Markneukirchen.
MOM
Max Otto Markneukirchen
Max Otto aus Markneukirchen hatte ein Versandgeschäft. die Firma wurde 1892 in Markneukirchen gegründet und war eine Großhandlung für den Export von Musikinstrumenten und Saiten.
MUSIMA
Musima heißt Musikinstrumentenbau Markneukirchen und ist eine Markenbezeichnung von Musikinstrumenten aus der ehemaligen DDR. Der Markenname ist eine Abkürzung des Herstellerbetriebes, des ehemaligen VEB Musima Markneukirchen.
Die Musima wurde 1952 als Treuhandbetrieb mit 20 Mitarbeitern gegründet. 1953 wurde die Firma in einen volkseigenen Betrieb umgewandelt. Eine neue Produktionsstätte wurde von 1963-67 gebaut. Ab 1967 war die Musima der Leitbetrieb für die Erzugnisgruppe Zupf- und Streichinstrumente. Auch Blockflöten, Saiten und Zubehör wurden gefertigt. Damit war die Musima einer der größten Betriebe im Musikinstrumentenbau in der ehemaligen DDR. Nach der Wende wurde der Betrieb in eine GmbH umgewandelt und 1992 von Helmut Stumph und Fritz Kropp (aus den alten Bundesländern) gekauft. Damit verbunden war die Umbenennung in MUSIMA “Manufaktur GmbH”. Das Engagement war nicht von geschäftlichem Erfolg gekrönt. So folgte am 1.5.1997 die Gesamtvollstreckung. Am 5.3.1998 übernahm der Cottbuser Bodo Bärwinkel das Hauptwerk, doch auch er meldete im Jahr 2003 Konkurs an.
OEBRA
Oertel Brambach Die Firma Oebra wurde 1908 von Richard Oertel in Bad Brambach gegründet.
Das Unternehmen bestand aus einer Bogenfabrik sowie einem Versandhandel.
OMI
Obervogtländische Musik-Industrie
H.&W. Kopp Die Firma wurde 1920 in Markneukirchen von H.&W. Kopp gegründet.
In Paul de Wits Adressbuch von 1926 steht als Geschäftsfeld der Firma: “Fabrikation und Export von Musikinstrumenten, Saiten und Bestandteilen”.
OSBAMA
Oswald Bachmann Markneukirchen
Oswald Bachmann aus Markneukirchen war Besitzer der Schutzmarke Osbama. Bachmann fertigte Zupfinstrumente. Seine Werkstatt hatte er in der Adorfer Str. 32, gleich neben der Geigenmanufaktur von Hermann Todt, der sein Schwiegervater war.
Otwin
Otto Windisch
Die Firma von Otto Windisch steht hinter dem Namen Otwin. Diese wurde 1886 vom Geigenmacher Otto Windisch aus Schilbach gegründet. Bereits 1898 machte dieser seinen Bruder Paul zum Teilhaber der Firma. Paul Windisch übernahm die Firma 1903. Im selben Jahr wurde eine Filiale in Schöneck eröffnet, die schnell zum Hauptunternehmen wurde und Weltruhm erlangte. In Schöneck wurden ständig 70-120 Mitarbeiter beschäftigt.
Gefertigt wurden Streich-und Zupfinstrumente. Zudem betrieb man Handel mit alten Meisterinstrumenten, Zubehör, Tonhölzern, Lautsprechern und mechanische Instrumenten. Die Firma errang zahlreiche Auszeichnungen und Medaillen, u.a. in Leipzig, Marseille und Nizza.
1935 übernahm Johannes Windisch, der Sohn von Otto Windisch, die Firma.
1973 wurde die Firma vom VEB Sinfonia Markneukirchen übernommen.
RIDI
Richard Dick
Die Firma Ridi wurde 1885 von Richard Dick in Markneukirchen gegründet.
Die Firma war ein Versandgeschäft. Im Weltadressbuch von Paul de Wit des Jahres 1930 ist auch eine “Streich- und Blasinstrumenten-Fabrikation” genannt.
ROA
Robert Oswald Adler
Die Firma Robert Oswald Adler aus Markneukirchen signierte mit ROA. Die Firma wurde 1890 oder 1891 gegründet. Es wurden zeitweise bis zu zehn Gesellen beschäftigt.
Robert Oswald Adler selbst war Holzblasinstrumentenbauer. Später kam eine Versandfirma hinzu. Er handelte mit Musikinstrumenten aller Art. Die Firma bestand bis 1961.
Robert Oswald Adlers Enkel Gottfried Meinert gründete im selben Jahr die Nachfolgefirma “Fa. Gottfried Meinert”. Man widmet sich dort ebenfalls dem Holzblasinstrumentenbau, aber auch weiterhin dem Handel mit Musikinstrumenten und Zubehör. Mittlerweile hat Gottfried Meinert die Firma an seinen Sohn Frank übergeben.
ROHEMA
Die Firma “Robert Hellinger Markneukirchen” wird mit Rohema abgekürzt.
Die Firma wurde bereits 1888 von Eduart Robert Hellinger gegründet. Die Unternehmensleitung befindet sich noch immer in Händen der Familie Hellinger. Mittlerweile ist die 5. Generation ins Unternehmen eingetreten.
Rohema stellt Zubeör wie Trommelstöcke und Taktstöcke her. Auch Instrumente für Kinder gehören ebenso zum Sortiment, wie Stachel für Bass und Cello, Wischerstäbe, Geschenkartikel und Merchandise Produkte und verschiedene Holz- und Dreharbeiten.
Quelle:
www. rohema-percussion.de
SAMA
Die Signatur SAMA steht für die Firma von Erhard Sawatzki in Markneukirchen. SAMA steht dabei für die Anfangsbuchstaben von Sawatzki und Markneukirchen.
Erhard Sawatzki machte sich 1963 selbstständig. Zitat: Er fertigte neben Posaunen (Tenorposaunen, Jazzposaunen, Quartposaunen) u.a. auch Zylindertrompeten, Zylinderflügelhörner, Perinettrompeten, Kornetts mit Zylinder- sowie Perinetventilen, Tenorhörner, Wald- und Doppelhörner in vielen verschiedenen Ausführungen und Modellen an. Die Firma bestand bis 1990.
SML
Messieurs Strasser, Marigaux et Lemaire
Am 12. Januar 1935 gründeten die Herren Strasser, Marigaux und Lemaire in Paris ein Unternehmen, welches Holzblasinstrumente herstellt. Die Initialien der drei Gründer ergeben das Firmankürzel.
Nach mehreren Besitzerwechseln gelangt Hans Kreul 1991 in den Besitz von SML. 1996 wird das Unternehmen in die Triumph-Adler Gruppe überführt, die heutige JA Musik Gruppe.
SML ist heute Großhändler in Frankreich für die Instrumente der JA Musik Gruppe.
TACO
Tauscher & Co
Der Name Taco geht zurück auf den Geigenbauer Eduard Tauscher aus Erlbach. Dieser gründete 1889 die Firma Eduard Tauscher & Co.
Neben der Geigenherstellung wurde auch Handel mit anderen Musikintrumenten und mit Saiten betrieben. Die Firma war somit ein Versandgeschäft, welches weltweit Musikinstrumente vertrieb. Sogar in Sao Paulo wurde eine Filiale unterhalten.
Eduard Tauscher & Co. existierte noch bis ca. 1972/73. Letzter Besitzer der Firma war Günter Tauscher.
WILRI
Willy Richter 1896 wurde die Firma Wilri von Willy Richter aus Markneukirchen gegründet.
Die Firma war eine Saitenspinnerei.
Laut einem Eintrag im Weltadressbuch von Paul de Wit aus dem Jahr 1930 wurde auch mit Instrumenten gehandelt.
Der größte Teil der zusammengetragenen Daten stammt aus der MuM-Datenbank
Über Ergänzungen sind wir Dankbar!

Stand: Januar 2009