Höfner – Musikinstrumente seit 1887

Auszüge aus dem Manuskript zur Geschichte der Firma Höfner von Christian Hoyer, Bubenreuth.

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Das mittlerweile in Hagenau bei Bubenreuth ansässige Familienunternehmen feierte 2007 sein 120. Betriebsjubiläum. Höfner gehört heute zu den ältesten Musikinstrumentenerzeugern überhaupt. Der Firmengründer Karl Höfner (1864-1955) eröffnete im Jahre 1887 einen Handwerksbetrieb, in dem Korpusse für Streichinstrumente nach althergebrachter Manier hergestellt wurden. Als Zulieferbetrieb erwarb sich Karl Höfner in den Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg hohes Ansehen in den Fachkreisen der Geigenbauer.

Aufstieg zwischen den Kriegen

Nach dem Ersten Weltkrieg erweiterten Karl Höfners Söhne Josef und Walter den väterlichen Betrieb zu einem Unternehmen für Streich- und Zupfinstrumente. Das Erzeugungsprogramm erstreckte sich zunächst auf Violinen, Violen, Celli, Bässe sowie auf die hierzu benötigten Bestandteile. Etwas später traten klassische Gitarren hinzu, und ab den 1930er Jahren „Schlaggitarren“. Die Firma avancierte binnen weniger Jahre zum bedeutendsten Erzeuger und Exporteur von Saiteninstrumenten in Schönbach überhaupt.

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Zweiter Weltkrieg, Vertreibung, Neuanfang
Der Zweite Weltkrieg bereitete der Verbindung zu den Exportmärkten der Welt ein jähes Ende. Der Umsatz und die Produktionszahl verringerten sich um die Hälfte. Nachdem der Krieg überstanden war, erfolgten die Enteignung von Privatvermögen der deutschsprachigen Bevölkerung und die Nationalisierung von Unternehmen in der Tschechoslowakei, so dass noch im Sommer 1945 ein staatlicher Verwalter die Firma übernahm. Schließlich folgte auf Verlust von Haus und Hof mit der Vertreibung der Verlust der Heimat – ein Schicksal, das die Schönbacher Geigenbauer mit drei Millionen Sudetendeutschen teilten.

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Die Wiederbegründung der Firma erfolgte Ende 1948 in Möhrendorf, einem kleinen mittelfränkischen Dorf. Unweit davon gelang es – nicht zuletzt auch dank Josef Höfners Einsatz – die Idee einer Geigenbauersiedlung für die Schönbacher Musikinstrumentenbauer in die Tat umzusetzen. Ab Oktober 1949 wuchsen im nahe gelegenen Bubenreuth die Häuser empor: Der Ort zählte 1945 nur knapp 500 Einwohner, bis 1959 fanden hier insgesamt 1.600 ehemalige Schönbacher eine neue Heimat. Damit war der Aufstieg vom Bauerndorf zur Metropole des europäischen Saiteninstrumentenbaus besiegelt.

Die Wiederaufnahme alter Geschäftsbeziehungen und die dadurch enorm wachsende Auftragslage ermöglichten Höfner bereits 1951 einen Fabrikneubau in Bubenreuth, so dass der Wiederaufbau der Traditionsfirma an Weihnachten 1951 mit dem Einzug ins neue Gebäude gekrönt werden konnte.

Boom der 50er und 60er
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Die große Stunde der Bubenreuther Musikinstrumentenbauer schlug zweifelsohne seit Anfang der 1950er Jahren, als der Beat-Boom den Siegeszug der Gitarre einleitete. Auch die verschiedenen Höfner-Schlag- und Elektro-Gitarrenmodelle, für die v. a. Walter Höfner verantwortlich zeichnete, fanden seit Mitte der 1950er Jahre reißenden Absatz. Neben den USA waren v. a. die britischen Inseln Abnehmer für „Gitarren Made in Bubenreuth“. Das in der Londoner Charing Cross Road ansässige Musikhaus Henri Selmer & Company Ltd. übernahm den Höfner-Vertrieb und vergab erstmals den nüchtern nummerierten Gitarrenmodellen die noch heute klingenden Namen „President“ oder „Congress“. Etwa zur selben Zeit traten die Modellnamen „Committee“, „Senator“, „Square Dance“, „Club 40“ und „Club 50“ hinzu. Selmer sorgte damals auch für eine erstklassige Vermarktung. Werbeträger wie Dickie Bishop, Tommy Steele – der englische Peter Kraus – und last but not least Bert Weedon konnten für ein Hofner-Endorsement gewonnen werden.

Die 1960er Jahren läuteten auch in Bubenreuth das Zeitalter der Solidbody-Gitarren ein. Die „Bretter“, wie sie abfällig von den Bubenreuther Geigen- und Gitarrenbauern genannt wurden, fanden Aufnahme ins Programm. Neue Entwicklungen, vor allem im elektronischen Bereich, wurden nötig. Auf diese Weise gelang es Höfner, stets innovativ zu sein und gleichzeitig viele Musiker von der soliden Arbeit seiner Instrumentenbauer zu überzeugen – wie etwa den deutschen Gitarrensolisten Werner Pöhlert, der seit 1969 offiziell für Höfner warb.

„Beatles lieben Bässe aus Franken“
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Mit dieser Überschrift titelten die Erlanger Nachrichten 1965 stolz, denn die „Schönbacher Geigenbauer lieferten dem Pilzkopf McCartney die elektrische Gitarre“, wie es in demselben Artikel weiter hieß. Tatsächlich hatte sich Paul McCartney in seiner Hamburger Zeit eine Bassgitarre aus Bubenreuth zugelegt. Der Beatle verguckte sich 1961 in einem Musikgeschäft der Hansestadt in die Schönheit aus Franken und spielt bis heute auf einem nach ihm benannten sog. „Beatle-Bass“.

Krisenstrategien der 70er und 80er

Die Umsatzzahlen waren im Jahre 1969 drastisch eingebrochen, und dieser Abwärtstrend setzte sich Anfang der 1970er Jahre fort. Grund hierfür war nicht nur der abklingende Gitarren-Boom, sondern auch die zunehmende Konkurrenz, die den Bubenreuthern in Fernost erwachsen war. Japanischen Firmen war es gelungen, binnen kurzer Zeit eine Gitarrenproduktion aufzubauen.

Dennoch warb die Traditionsfirma wenige Jahre später selbstbewusst für ihre Produkte: „Höfner-Gitarren, tonangebend auch in den 80er Jahren“. Tatsächlich war es der Bubenreuther Firma mit neuen Strategien, die auf Qualität „Made in Germany“ in den oberen und mittleren Preisklassen setzten, sowie mit neuen Endorsern gelungen, der Krise erfolgreich zu begegnen. Zu diesen Zugpferden gehörten sicherlich die Steve Gibbons Band, Ricky King und Attila Zoller. Mit Optimismus und unter dem Motto „Leistung hat Zukunft“ beging man bei Höfner 1987 das 100jährige Bestehen der Firma. Seit 1957 seien 1,5 Millionen Instrumente produziert worden und jährlich würden immer noch an die 30.000 Instrumente das Werk verlassen, hieß es voller Stolz.


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Das jüngste Kapitel

Aus Altersgründen verkauften die Gründerenkelin Gerhilde und ihr Mann Christian Benker 1994 die Firma an den englischen Boosey & Hawkes-Konzern (B & H). Dieser entschloss sich 2002, seine „Instrument Division“, zu der auch andere weltbekannte Musikinstrumentenhersteller wie Rico oder Buffet Crampon gehörten, an das britische Investorenkonsortium „The Music Group“ zu verkaufen. Dort entschied man jedoch sehr bald, dass mit dem Verkauf der Einzelfirmen das einträglichste Geschäft zu machen wäre. Im Rahmen eines so genannten „Management-Buy-Outs“ kam das renommierte Unternehmen Höfner 2005 in den Besitz von Klaus Schöller und seiner Ehefrau Ulrike Schrimpff, die zu diesem Zeitpunkt schon seit vielen Jahren leitend in der Firma tätig waren. Somit knüpft Höfner wieder an die lange Tradition des 1887 in Schönbach als Familienbetrieb gegründeten Musikinstrumentenerzeugers an.

Hier geht es zum Vintage Showroom von
Höfner!

Alle Höfner Modelle sind hier aufgelistet und es gibt einiges an Informationen

Ich habe beschlossen, das Thema Höfner selber nicht zu bearbeiten. Zum einen ist es so umfangreich, dass ich es nur oberflächlich anschneiden könnte und zum anderen sind die einzelnen Gitarrenmodelle
von Höfner bereits auf
Steve Russels VINTAGE HOFNER Webseite
perfekt vorgestellt und erklärt.


Des weiteren gibt es auch noch das
HOFNER HOUNDS Discussionsforum im Netz.


Auch die umfangreiche
“collecting Hofner vintage guitars”

Seite von Stephen Candib ist sehr interessant.