ISANA – Josef Sandner

Josef Sandner wurde laut dem Heimatbuch Schönbach am 02.09.1924 in Schönbach (Egetten 535) geboren. Er war gelernter Gitarrenmacher. In Schönbach gab es aufgrund der Namensgleichheit oft zusätzliche Bezeichnungen. Durch diese „Spitznamen“ konnte man die Familien besser unterscheiden.

Josefs Vater war Franz Sandner genannt „Bergschuster“ und dieser Name ging auch auf seinen Sohn über.

„Bergschuster“ Josef Sandner hatte Rudolf Mettal als Lehrmeister. Er wurde 1946 vertrieben und in Nauheim bei Groß Gerau angesiedelt.

Josef Sandner war nicht verwandt mit Franz Sandner „FASAN“ oder Alois Sandner „ALOSA“!

Laut Karl Heinz Pilz eröffnete Josef Sandner am 15.April 1947 sein Geschäft in Nauheim für Zupf- und Streichinstrumente.

ZitatKarl-Heinz Pilz:
Am 15. April 1947 eröffneten Franz Himmer und Josef Sandner ihr Geschäft für Zupf- und Streichinstrumente und ab 22.11.1948 betrieben sie auch den Großhandel mit Musikinstrumenten. Sie bauten hervorragende Konzert- und Solistengitarren von der mittleren bis zur oberen Preisklasse. Die Werkstatt hatten sie in der Mühlstraße Nr. 4 u. 16, bei den Familien Schupp und Wenner.
Am 15.3.1951 trennten sie sich. Josef Sandner verlegte seine Fabrikation in die Weingartenstraße 21, in der er weiter Gitarren für gehobene Ansprüche fertigte. Ab 1.1.1974 ging das Geschäft auf seine Ehefrau Anneliese über, die es nach dem Tod von Herrn Sandner am 29.11.1976, am 1.1.1980 abmeldete.
Franz Himmer zog mit seiner Produktion in die Bahnhofstraße 72, wo er Gitarren fertigte, bis er sein Geschäft im Jahre 1955 abmeldete und in eine neue Branche überwechselte.

1960 gab es in der Branchenzeitung „Das Musikinstrument“ eine Annonce in der stand „Spezialwerkstatt für Jazzgitarren“.

Hier eine Annonce aus dem Heimatbuch Schönbach.

© Heimatb. Schönbach
INSTRUMENTE

Er baute sehr schöne Schlaggitarren, die aus dem vollen Holz gearbeitet sind.

Man merkt seinen Gitarren an, dass er sein Handwerk verstand.

Bei der Ausgestaltung der Kopfplatten, neigte er dazu, glitzernde Materialien zu verwenden, die den Gitarren einen leichten Showeffekt gaben.

Die Schlagbretter haben oft eine sehr eigenständige Form.

Frühe Modelle waren mit freischwebendem Tonabnehmer. Später hat er auch Tonabnehmer auf und in die Decke gebaut.


In der Beat-Ära, baute er auch massive E-Gitarren
und Beatles-Bässe in Violin-Form.

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Elvis & ISANA
© courtesy EPE, IncElvis & ISANA

Es gibt zahlreiche Fotos, auf denen man Elvis Presley eine schwarze ISANA-Gitarre spielen sieht.

Elvis war ja in Deutschland als Soldat stationiert und lebte von 01.10.1958 bis 02.03.1960 in Bad Nauheim. Dort wollte er natürlich eine Gitarre kaufen und was lag näher als sich eine solche, im 60 km entfernten Nauheim (bei Groß-Gerau) zu besorgen. Vielleicht ist Elvis auch gar nicht nach Nauheim gefahren, sondern kaufte die ISANA bei einem Musikalienhändler im Vorort von Bad Nauheim.

Elvis ISANA Gitarre ist eine hochwertige Schlaggitarre aus dem vollen Holz gearbeitet. Sicherlich war Josef Sandner einer der beste Gitarrenbauer Nauheims. Später besuchte Elvis auch das 240km entfernte Bubenreuth wo er angeblich die Framus und Klira Werke besuchte. Hierzu ein Artikel zu dem Thema „Elvis in Bubenreuth“.

Framus & Elvis!
Ein Artikel von Dr. Christian Hoyer.


Stefan Lob für schlaggitarren.de veröffentlicht am 15.01.2009