Rossmeisl

Joseph Rossmeisl und sein Sohn Udo Rossmeisl

Die Firma Joseph Rossmeisl wurde in Graslitz gegründet. Joseph Rossmeisl war gelernter Holzblasinstrumentenmacher handelte aber auch mit unterschiedlichen Musikinstrumenten unter anderem auch mit Holz- und Metall-Kindermusikinstrumente.

 

Nach der Vertreibung der sudetendeutschen Instrumentenmacher kamen die Rossmeisls nach Saalfelden im Salzburger Land, Österreich. Dort begann man schnell wieder mit der Herstellung und dem Handel von Musikinstrumenten. Zuerst fing man klein im Auffanglager, am Rande von Saalfelden an zu produzieren. Bald schon gründete Joseph Rossmeisl ein eigenes Handelshaus und Produktionsstätten in Saalfelden. Der Betrieb lief gut und man stellte Konzertgitarren, Schülergitarren, Zithern, Hackbretter, Bässe und andere Zupfinstrumente her. Rossmeisl hatte auch die österreichische Generalvertretung für der „Original Türkischen K.-Zildjian-Cinellen“.

© Helmut Buchsteiner

Sein Sohn Udo Rossmeisl legte seine Meisterprüfung als Gitarrenbauer ab und arbeitete im väterlichen Betrieb. Teilweise arbeiteten sie mit Hilfe von Heimarbeitern und hatten in den Konjunkturstärksten Zeiten bis zu 25 Mitarbeiter beschäftigt. Ein bekannter Gitarrenbauer der für Rossmeisl gearbeitet hat war Helmut Buchsteiner.

Udo Rossmeisl interessierte sich auch für den Bau modernerer Gitarren und so begann er (nach seinen eigenen Aussagen) Ende der 60er Jahre mit dem Schlaggitarrenbau. Es wurden auch Halbresonanz Bässe und ein paar massive Elektro-Gitarren gebaut. Als Signum diente der Name Rossmeisl.

Des Weiteren gab es eine einfache und preiswerte Marke, die den Namen „SIR“ trug.
Ein Hauptabnehmer von Rossmeisl Instrumenten war das Musikhaus Hug in der Schweiz.

Udo Rossmeisl experimentierte gerne und so kam auch diese besondere Halbresonanz-Schlaggitarre mit einer Lackierung gelb mit schwarzen Karos zustande. Diese Gitarre war wohl ein Einzelstück. Ich würde mich freuen, wenn der jetzige Besitzer mir eine schöne Fotoserie zur Verfügung stellen würde. Ich besitze leider nur die Bildrechte an diesem mäßigen eBay Foto.

Rossmeisl verwendete Zubehörteile und Elektronik aus Deutschland und arbeitet mit der Fa. Schaller zustande.

So kann es schon mal sein das ein „made in Germany“ Schild als Halsverbindungsplatte auftaucht. Oder ein Saitenhalter so gekennzeichnet ist!

Rossmeisl & Roger

Der Name Rossmeisl gab natürlich viel Anlass zu Spekulationen und oft werden Rossmeisl Gitarren in einen Zusammenhang mit Roger Gitarren gebracht.

Dieses liegt natürlich nahe, da Roger Gitarren vom gleichnamigen Wenzel Rossmeisl gebaut wurden. Nach Aussagen von Udo Rossmeisl gab es verwandtschaftliche Verhältnisse zu Wenzel Rossmeisl aus der Graslitzer Zeit, allerdings sah man sich eher als Konkurrenten an und pflegte keinen Kontakt.

Nach Aussage von Udo Rossmeisl kam das „e“ aus dem Nachnamen bei der Übersiedlung und der Neuanmeldung abhanden. In den neuen österreichischen Pässen hatte man Ihnen das „e“ aus dem Namen gelöscht.

Hier ein paar Collagen mit Rossmeisl Schlaggitarren
Quellen
4 Lindberg Kataloge
Bilder von mehr als 200 Gitarren
55 Bilder von datierten Instrumenten
Untersuchung von mehr als 30 Instrumenten

Danksagung:

Vielen Dank an Stephen Candib, Simon Deobald, Frankpaush, Johann Frisch, Rolf Gückel, Kim Jensen, Herbert Rittinger, Ol'Fret , Snap, Wietse und viele andere Teilnehmer des "Euroguitars Forums" und viele eBayer weltweit, die mir Bilder und anderes Material zur Verfügung stellten.

Danksagung von Stefan Lob

Vielen Dank an Kield "Lacquercracks" für diese sensationelle Bestimmungshilfe, Herrn Martin Haberfellner für die vielen Informationen, Herbert Rittinger der mich als erster auf Rod. Hoyer Gitarren aufmerksam machte und durch ein Aufkleber in einer seiner Gitarren auch den Herkunftsort nennen konnte. Durch diese Informationen war es mir erst möglich weiter zu forschen. Natürlich auch Dank an die zahlreichen Leser und Freunde, die dieses Projekt unterstüzten.

Kield "Lacquercracks" und Stefan Lob für "www.schlaggitarren.de" im Dezember 2009