Franz Sandner wurde laut dem Heimatbuch Schönbach am 24.06.1903 in Schönbach geboren. Er war gelernter Gitarrenmacher. Sein Lehrmeister war Jos. Pötzl (junior). Sandner hat eine Fachschule besucht und Wanderjahre in England verbracht.
In Schönbach gab es aufgrund der Namensgleichheit oft zusätzliche Bezeichnungen. Durch diese „Spitznamen“ konnte man die Familien besser unterscheiden.
Franz Sandner wurde „Stinglpepi“ genannt im Gegensatz zu seinem Namensvetter Franz Sandner mit Spitznamen „Bergschuster“. Dieser „Bergschuster“ war der Vater von Josef Sandner „ISANA“. Damit ist klar dass die Sandners nicht verwandt waren.
Franz Sandner wurde 1946 vertrieben und wurde in Nauheim bei Groß Gerau angesiedelt.
Dort eröffnete er erneut seinen Betrieb mit dem Namen „FASAN“.
Zitat - Karl-Heinz Pilz: Auch Anna Sandner die mit ihrem Mann, dem Geigenbauer Franz Sandner, in Tennenlohe bei Erlangen Unterkunft gefunden hatte, besuchte Nauheim, hörte von den Plänen des Bürgermeisters und war an einer Umsiedlung interessiert. Heinrich Kaul IV. erkannte in weiser Voraussicht die industrielle Chance für seine Gemeinde und richtete am 14.7.1946 einen Brief an den Regierungspräsidenten in Darmstadt mit der Bitte, die Instrumentenmacher Sandner, Winter, Himmer, Glassl, Schuh, Neubauer, Schösser, Dotzauer und Lang nach Nauheim einzuweisen. Die Genehmigung wurde erteilt und am 23.7.1946 fuhr ein Lastwagen in Richtung Erlangen, um die ersten Schönbacher Musikinstrumentenbauer nach Nauheim zu holen. Bereits am 15.8.1946 meldete Franz Sandner die Wiedergründung seines Unternehmens für Musikinstrumentenerzeugung im Gewerbetagebuch der Gemeinde Nauheim an. Es muß darauf hingewiesen werden, daß die Gründungsdaten im Nauheimer Gewerbetagebuch und die Angaben in der Festschrift „10 Jahre Musikinstrumentenindustrie in Nauheim“ nicht übereinstimmen. Franz und Anna Sandner gründeten ihr Unternehmen 1924 in Schönbach. Es war dies das erste Musikinstrumentenunternehmen das in Nauheim seine Arbeit aufnahm. Die erste Produktionsstätte fand man in der Bahnhofstraße 60, einem Nebengebäude vom „Hessischen Hof“. Später errichtete man eine neue Fertigungsstätte in der Rheinstraße 4, wo man auch heute noch ist. In den 60er Jahren lag der Produktionsschwerpunkt bei Elektro- und Konzertgitarren. Man fertigt heute in erster Linie Violinen, Violen und Celli.
INSTRUMENTE
Franz Sandner war zwar selber gelernter Gitarrenbauer, aber da seine Bandbreite an verschiedenen Gitarrentypen so groß war und diese Gitarren in Ihrer Ausführung sehr unterschiedlich sind, gehe ich davon aus, dass er noch Heimarbeiter beschäftigte und auch vorgefertigtes Material oder auch fertige Gitarren von anderen Herstellern, bezog.
Es ist nicht so einfach den FASAN Gitarren eine Systematik zuzuordnen; aber jetzt ein Versuch etwas Klarheit in den Bereich FASAN & Gitarren zu bringen.
Diversen Logos
FASAN in großer Krone
Silber auf rot, in Nierenform
FASAN Weltkugel
FASAN geschwungen, unterstrichen
FASAN Logo unter einer kleinen Krone
Gitarrentypen
Es gibt eine ganz ausegefallene FASAN, die eine Höfner Commitee Kopie ist.
Über diese Gitarre gibt es hier einen Bericht von Andreas Polte.
Es gibt eine Gitarren Linie, die immer wieder starke Ähnlichkeiten aufweist und auf ein und denselben Gitarrenbauer / Designer schließen lässt:
Die Gitarre auf dem letzten Bild von Black Guitars ist sehr interessant. Diese ausgefallene Gitarre, mit den Schallöchern in Fledermausflügel-Design, wurde von HOPF unter dem Modellnamen COMMANDER verkauft. Da Hopf kaum eigene Schlaggitarren und E-Gitarren baute, und viel einkaufte, gehe ich davon aus, dass Hopf diese Gitarre bei Franz Sandner bauen ließ.
Die massiven E-Gitarren sind typische deutsche Gitarren aus der Beat-Zeit
Diese massive E-Gitarre ist besonders interessant
Es gibt ein sehr ähnliches Modell von Fenton/Weil.
Diese Gitarre ist im Besitz von Jon von Black Musik. Er hat sie in Frankfurt gekauft.
Zitat von Jon Here are some photos of my Fasan Solidbody, which I was told was a Proto-type by the seller (Adi, at MuHaBo in Frankfurt). I can tell you this - the neck is glued-it with a rabbet joint, similar to the fingerboard extension on an archtop, and that the pickup is attached to the end of the neck/fingerboard, again like an archtop - so this looks like the first time a hollow-body builder tried to make a solid, without thinking of all the advantages of a solid construction... and still doing it all the hard way! No volume/tone control, no controls at all in fact! Also the wood was not primed before painting, and has suffered from much sinking into the grain on the edges, which might suggest it is a laminated piece of wood... I am assuming it was produced approx 1959/1961 since it looks very similar to the Burns Weill SuperStreamline/RP1/RP2, even the headstock. The Burns Weills were made only in 1959, after which Weill bought in bodies from Roger in Germany, and production continued until 1962-3 approx, marketed as Fenton Weill. Maybe the Fasan was influenced by the Burns/Fenton Weill, or this guitar was a sample made for Weill as Weill was considering different wood-work suppliers for the Weill Guitars (Weill only did electrics, not the woodworking, and had German family connections), before settiling on Roger to make the woodwork...
Er hatte auch sehr schöne Schlaggitarren im Programm die aus dem vollen Holz gearbeitet sind.
Hier ein Beispiel einer sehr alten schwarzen Schlaggitarre. Besonders auffällig ist die extrem breite geschwungene Kopfplatte, die fünf-lagigen Zierstreifen, weiß-schwarz-weiß-rot-weiß, der Korpuseinfassung und die zwei-lagigen f-Loch Einfassungen in rot-weiß. Auch die Brücke ist ein individuell angefertigtes Stück. Das, auf die Decke geschraubte, Schlagbrett, in Flügelform, ist sehr elegant (ähnlich Hoyer Solist).
Meine Meinung: Bei den FASAN-Gitarren fällt auf, dass sie oft, in erheblichem Umfang, aus Bauteilen anderer bekannter Herstellern bestehen.
Stefan Lob für schlaggitarren.de veröffentlicht am 15.01.09