Heinz Seifert

Ein Artikel von Stefan Lob

Quelle: Melodie& Rhythmus,
Nov 1966, Eddy Busch

Vorwort

Dieser Artikel über Heinz Seifert war mir ein ganz besonderes Anliegen, da er für mich einer der besten deutschen Gitarrenbauer war. Nach einer kurzen Biografie, einer Identifizierungshilfe und Modellerklärung, folgt ein Teil für Seifert-Fans. Ihr habt Euch auch eine Gitarre von Ihm bauen lassen? Dann schreibt mir doch einen kleinen Bericht darüber der dann in diesem Bereich veröffentlicht wird. Neben dem Artikel gibt es ein Werkverzeichnis (Galerie) indem Gitarren und Bässe, sortiert nach Ihrer Bauweise, genauer vorgestellt werden. Da ich möglichst viele Seifert Gitarren zeigen möchte bitte ich Euch um Mithilfe. Wenn Ihr Instrumente besitzt, die bereits im gleichen Stil gezeigt werden, bitte ich trotzdem um die Bilder. Dadurch kann ich Rückschlüsse auf Stückzahlen und Entwicklungsprozesse ziehen. Auch wenn Ihr nicht ganz sicher seid, ob Eure Gitarre eine Seifert ist, sendet mir einfach Fotos.

Ich schaue sie mir gerne an und teile Euch meine Meinung mit. Der ganze Seifert Artikel soll dynamisch Aufgebaut werden und lebt von Eurer regen Teilnahme.

Kurze Biografie

Seifert wurde am 15.04.1923 in Erlbach geboren. Sein Vater war Kurt Seifert. Kurt wurde am 16.09.1894, ebenfalls in Erlbach, geboren und war gelernter Geigenmacher und ein Spezialist für Celli. Er lernte bei Roland Stark und machte sich 1923, in der Lindenhöhe 10b in Erlbach, selbständig. 1925 legte er die Meisterprüfung ab. Nach dem Krieg fing er an Schlaggitarren zu bauen. Dieses hatte er mit vielen anderen Geigenmachern gemeinsam denn das Geschäft mit Gitarren florierte und nur wenig Kunden fragten nach Geigen oder Celli. Sein Sohn Heinz kam 1949 aus russischer Kriegsgefangenschaft und erlernte von 1949-1952 den Geigenbau und Gitarrenbau bei seinem Vater. 1952 legte er ebenfalls die Meisterprüfung ab und machte sich selbstständig. Vom ehemaligen Angestellten Eberhard Pfaff, der von 1957-1958 für Seifert arbeitete, habe ich erfahren, dass Vater und Sohn gemeinsam in der Werkstatt in der Klingenthaler Straße 25 arbeiteten. Wann genau der Umzug in diese Fabrikationsstätte war kann ich leider nicht sagen, aber es dürfte in den 50er Jahren gewesen sein. Pfaff erzählte mir, dass Heinz Seifert ein außerordentlich freundlicher, hilfsbereiter und sensibler Mann war, der mit seinen Angestellten ein kameradschaftliches Verhältnis pflegte. 1955 wurde er, ebenso wie sein Vater Kurt, Mitglied in der MIGMA, über die er einen Teil seiner Instrumente vertrieb. Bis 1990 war er dort Mitglied.

Von ehemaligen Kunden habe ich verschiedene Aussagen wie viele Angestellte bei ihm gearbeitet haben. Ich habe Zahlen zwischen1, 4 und 6 Angestellten. Das war in den 60er und 70er Jahren. Später arbeitete er wieder ganz alleine und nur noch im Kundenauftrag. Im Jahr 2002 verstarb Heinz Seifert. Er hat bis zu seinem Tode Instrumente gebaut. Dieses belegt der Bericht über die letzte unvollendete Seifert Schlaggitarre.

Zu den Gitarren und Bässen

Für Laien ist es nicht immer einfach eine Heinz Seifert Gitarre zu erkennen. Hier ein paar Bestimmungshilfen:

Viele der Seifert Gitarren wurden mit einem Stempel versehen

Ein weiteres eindeutiges Merkmal ist die Aufschrift „Favorit“ oder „FAVORIT-ELEKTRIC“

Hat man eine Gitarre mit der Aufschrift „Favorit“ kann man ziemlich sicher sein, eine Seifert in der Hand zu halten. Favorit war keine Modellbezeichnung sondern eine „Hausmarke“ die Seifert auf den unterschiedlichsten Gitarren und Bass Modellen verwendete. Bei den akustischen Modellen auf dem Saitenhalter oder dem Schlagbrett, bei den massiven E-Gitarren oft auf der Kopfplatte (Vorder-und Rückseite).

Es sind auch Gitarren aufgetaucht die einen Favorit-Schriftzug tragen aber eindeutig nicht von Heinz Seifert stammen. Es gab wohl Hersteller im Westen die auch diesen Namen verwendet haben. Diese Gitarren sind aber äußerst selten. In 99% aller Fälle ist es eine Heinz Seifert Gitarre!

Form des Halsfußes

Um Heinz Seifert Gitarren zu bestimmen, die nicht gestempelt sind oder die Favorit Aufschrift tragen, ist (für mich) das wichtigste Erkennungsmerkmal die Ausformung des Halsfußes.

Im Laufe der Jahre gibt es Variationen, aber er weicht nur selten von seiner klassischen Halbmondform ab.

Typische Halsfüße der frühen Schlaggitarren

Typische Halsfüße der Halbakustik-Schlaggitarren und Bässe

Typische Halsfüße der tropfenförmigen Gitarren und Bässe

Typische Halsfüße der massiven Elektro-Gitarren und Bässe mit Stempel

Ab den 80er/90er Jahren gab es bei den Schlaggitarren eine Änderung der typischen Halsfußform.
Der gestempelte Halsfuß (rechts) zeigt ein seltene, große Halsfuß Form einer Schlaggitarre, die sehr wahrscheinlich in den frühen 90er Jahren hergestellt worden ist. Die Halsfüße links und Mitte stammen von 1998er Modellen. Sie sind nicht mehr ganz so groß, aber deutlich größer als seine frühen Formen.

Griffbrett Einlagen

Frühe Griffbretteinlagen

Im Gegensatz zu seinem Vater Kurt, der seine Griffbretter mit Balkeneinlagen versah, arbeitete Heinz mit Dreieckseinlagen und Punkteinlagen.

Seine Dreieckeinlagen gab es in unterschiedlichen Ausführungen. Das Bild unten zeigt Griffbretter mit Dreieckseinlagen + drei Längsstreifeneinlagen, Dreieckseinlagen + schräger Längsstreifeneinlage, einfache Dreieckseinlagen. Die ersten beiden Typen sind ein Seifert Design aber die einfachen Dreieckseinlagen wurden auch von anderen Gitarrenbauern wie zum Beispiel Herbert Todt verwendet. Es gab auch über Migma vertriebene Halbresonanz-Schlaggitarren die sicherlich nicht von Seifert gebaut wurden, aber trotzdem diese einfachen Dreieckseinlagen besitzen.

60er Jahre Griffbretteinlagen

In den 60er Jahren kamen zwei weitere Typen von Griffbretteinlagen hinzu. Ganz typisch für seine Halbresonanz-Schlaggitarren waren die Punkteinlagen + schräge Längseinlage auf der Bassseite des Griffbretts, wobei er zwei Punkte auf dem 5. Bund und drei Punkte auf dem 12. Bund verwendete.

Die Einlagen unten nenne ich die „Würfelpunkt-Einlagen“, da er die typische Punktanordnung von Spielwürfeln verwendet. Diese „Würfelpunkt-Einlagen“ findet man allerdings auf vielen anderen Gitarren aus dem Vogtland. Seifert verwendetet diese meist bei seinen massiven Elektro-Gitarren und den tropfenförmigen Instrumenten.

Späte Griffbretteinlagen

Bei den modernen massiven Elektro-Gitarren der 90er Jahre verwendete er weiterhin die „Würfelpunkt-Einlagen“. Die modernen Schlaggitarren wurden wieder mit den typischen Dreieckseinlagen versehen. Manche Einlagen wurden jetzt aus Perlmutt gearbeitet. Den 12. und 24. Bund markierte er mit größeren Dreiecken.

Bis auf ein paar Sondermodelle blieb er seinem Stil treu. Diese Modelle zeige ich später in der Modellbeschreibung.

Seifert wurde unter den ostdeutschen Musikern bekannt für seine hochwertigen Instrumente. Besonders seine Hälse haben einen exzellenten Ruf. Da man die frühen Gitarren im Osten noch ohne einen Stahlstab oder eine Stahleinlage baute, war es die Regel, dass die Hälse, um einem Verziehen oder einer Krümmung vorzubeugen, sehr stark gearbeitet wurden. Seifert brachte es aber fertig schmale und gut spielbare Hälse zu bauen die, trotz hohem Saitenzug, über viele Jahre, (zum Teil bis heute) gerade blieben.

Kopfplatten

Kopfplatten von Schlaggitarren

Besonders auffällig sind diese asymmetrischen Kopfplatten mit einem lackierten , stilisierten „H“ für Heinz. Diese sind besonders oft bei den alten Modellen zu finden, aber es gibt auch neuere Modelle mit solchen Kopfplatten. Das Bild ganz rechts zeigt ein spätes Instrument aus den 70er/80er Jahren

Kopfplatten mit eingelegten, konstruktiven Strichen

Anfang des 20. Jahrhunderts gab es eine Kunstrichtung die sich Kostruktivismus nannte und mit klaren geometrischen Formen und abgegrenzten Farbfeldern arbeitete. Diese Kunstform spiegelt sich in vielen Alltagsgegenständender 50er Jahre wieder. Die zarten Stricheinlagen auf der Kopfplatte spiegeln den Stil dieser Zeit wider. Mit etwas Fantasie kann man ein abstraktes „H“ in der Verzierung erkennen.

Sammlung weiterer, typischer Kopfplatten von frühen Schlaggitarren

Von rechts nach links:

  • 1. Kopfplatte ohne Auflage. Durch die transparente Lackierung sieht man den mehrschichtig, aus verschieden farbigen Hölzern, verleimten Hals.
  • 2. Seltene Kopfplatte mit einer braunen, marmorierten Perloidauflage.
  • 3. Einfache Kopfplatte mit einem Holzfurnier.
  • 4. Dieses Kopfplattendesign, mit schwarzer Grundplatte und weißer Auflage, verwendet er meist für Gitarren die über andere Händler vertrieben wurden und die ein Logo in der Kopfplatte wünschten. Hier die Aufschrift „Verdi“ (leider kann ich keinen Händler zuordnen)
  • 5. Hier mit der Aufschrift „Triumph“ der ich auch keinen Händler zuordnen kann
  • 6. Diese Kopfplatte trägt die Aufschrift „OEBRA“ für Richard Oertel in Bad Brambach

Den Typ 4-6 gab es auch mit weißer Grundplatte und schwarzer Auflage für Schlaggitarren die er über die Migma verkaufte.

Kopfplatten der Halbresonanz Schlaggitarren und Bässen aus den 60er/70er Jahre
Bei diesen Modellen findet man, zum ersten Mal, die schlanke, längliche, asymmetrischer Form mit einreihiger Mechanikanordnung. Es gab auch Modelle mit symmetrischen 3L, 3R Kopfplatten.

Kopfplatten der Modelle in Tropfenform

Kopfplatten der Modelle im Jaguar Stil

Kopfplatten der Modelle im „Les Paul“ und „SG“ Stil
Die Kopfplatte rechts stammt von einer massiven E-Gitarre von 1985 mit Floyd Rose System

Kopfplatten der späten Schlaggitarren
Die Kopfplatte rechts ist keine typische Seifert Kopfplatte sondern eine Anfertigung auf Kundenwunsch

Verzierungen

Dreiecks Verzierung

Seine Vorliebe, Verzierungen im Dreiecksmuster anzufertigen, wurde schon bei den Griffbrettern erläuter. Es gab Modelle die er, rund um den Decken- und Bodenrand, mit kleinen und großen Dreiecken verzierte.

Zargen Verzierung

Einige seiner Schlaggitarren und Tropfenformmodelle haben einen oder zwei schwarz lackierte Streifen als auffällige Verzierung. Es gab auch Modelle mit Zierstreifen aus Celluloid.

Bei seinen späten Modellen, Ende der 90er Jahre, gab es weiterhin Modelle mit solch auffälligen Zargen.

Saitenhalter, Mechaniken, Elektronik und Schlagbretter 

Zu DDR Zeiten verarbeitete er auf seinen Gitarren die traditionellen, vogtländischen Zubehörteile. Verschiedene Standard Saitenhalter (auch mit Tremolo). Manche wurden mit einer Ziergravierung und dem „Favorit“ Schriftzug versehen. Die Elektronik kam bei den frühen Modellen von Willi Goller. Diese Gitarren hatten einen Rellog Gitona ins Griffbrett eingebaut. Später verwendete er SIMETO Tonabnehmer und Mischpulte. Er hatte unterschiedliche Formen der Schlagbretter aber seine Hauptform war dieses wellenförmige schwarze Schlagbrett. Wer mehr Schlagbrettformen sehen möchte schaut sich am besten das Werkverzeichnis an.

Wie mir des öfteren von ehemaligen Seifert Kunden berichtet wurde, konnte man selbst Gitarrenzubehör mitbringen (auch aus dem Westen) welches er dann einbaute.

Nach der Wende bezog er seine Mechaniken und Saitenhalter meisten von Schaller. Auf seine späten Schlaggitarrenmodelle baute er gerne Atilla Zoller floating Tonabnehmer von Shadow.

Bei vielen Vogtland-Gitarren mit Elektronik sieht man (wenn das Schlagbrett fehlt) dieses merkwürdig geformte untere Schallloch, mit einer großen Öffnung. Der Grund ist ganz einfach; es ist eine Einbau- und Reparaturöffnung um einfacher an die Elektronik zu gelangen. Da man diese Öffnung unter dem Schlagbrett nicht sehen kann war es eine ganz praktische Idee. Leider haben viele dieser Gitarren kein Schlagbrett mehr und so sieht es doch etwas seltsam aus.

Warum gibt es so viele Seifert Gitarren, denen das Schlagbrett fehlt?

Die ersten Thermoplaste (Plastomere) wurden aus Holz Cellulose gewonnen. Später verdrängten Kunstoffe die aus Öl gewonnen wurden die Kunststoffe aus Cellulose.

Der älteste Thermoplast ist Celluloid (Zelluloid), das als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Dynamit anfällt. Durch diesen Kunststoff war man in der Lage, durch Einfärbung, hochwertige Luxusnaturstoffe wie Elfenbein, Perlmutter, Schildpatt, Ebenholz oder andere Hornsubstanzen nachzubilden. Ein weiterer Thermoplast mit ähnlichen Eigenschaften ist das Celluloseacetat (Acetylcellulose) welches in einer Reaktion mit Essigsäure gewonnen wird.

Dieses Celluloseacetat hat Seifert und viele andere Gitarrenbauer aus der DDR für seine Schlagbretter verwendet. Eigentlich ist das Material sehr langlebig. Es hat aber Feinde; Wärme und UV Strahlung verspröden den Weichmacher. In der Folge wird der Kunststoff brüchig und zerbröselt. Die Bilder zeigen eindrucksvoll diesen Zerfallsprozess.

Mit Informationen von Paco Jimenez Permuy und Herbert Rittinger

Gitarren und Bass Modelle

Um die Identifizierung zu erleichtern, zeige ich, in chronologischer Abfolge, typische Seifert Gitarren und Bässe, die er von den 50er Jahren bis zum Jahr 2001 gebaut hat. Es werden viele Instrumente und Bilder gezeigt, die man sich im Werkverzeichnis (Galerie) noch genauer, aus verschiedenen Perspektiven, anschauen kann.

Um wirklich eine umfassende Modellbeschreibung zu erstellen, fange ich erst einmal mit den Gitarren seines Vaters an.

Gitarrenmodelle von Kurt Seifert

Kurt Seiferts alte 50er Jahre Modelle hatten sehr ausgefallene, symmetrisch geformte Kopfplatten mit V-förmigen schwarz-weiß Auflagen. Es waren Modelle mit 3 Schalllöcher; einem runden und zwei langen, schmalen f-Löcher und einem extravaganten Schlagbrett mit schwarz-weißem, V-förmigen Design. Im Griffbrett verwendet er Balkeneinlagen wie auch bei seinen späten Modellen die er unter anderem über die Migma vertrieb. Diese Migma Modelle hatten Schalllöcher in Sichelform und eine asymmetrische Kopfplattenform.

Die Gitarre in der Mitte ist nicht nur sehr rar sondern hat eine interessante Geschichte. Sie wurde von Kurt Seifert 1952 gebaut und von Heinz Seifert 1998 restauriert und umgebaut. Wie es zu diesem ungewöhnlichen Umbau mit einem Saitenhalter im D´Aquisto Stil kam, berichte ich im unteren Teil der Modellbeschreibung.

Modelle von Heinz Seifert

Die frühen Schlaggitarren

Die nachfolgenden Bilder zeigen drei typische Schlaggitarren mit der „H“ Einlage in der Kopfplatte. Die Modelle in der Mitte und rechts sind die ältesten, da sie noch einen Rellog Tonabnehmer im Schlagbrett eingebaut haben. Die rot-schattierte Gitarre rechts wurde Anfang der 60er Jahre umgebaut und bekam SIMETO Tonabnehmer und ein Metallmischpult. Das sind sehr seltene SIMETO Tonabnehmer die es nur kurze Zeit gab. Es sind die Vorgänger der bekannten und in großen Stückzahlen gebauten SIMETO Modelle, in denen sich die Einstellschrauben in der Mitte befinden. (hier kommt noch ein Bild)

Die abgebildeten Modelle zeigen auch die unterschiedlichen Typen von Dreieckseinlagen. Das Schlagbrett der mittleren Gitarre zeigt die frühe Schlagbrettform. Diese wurden noch aus einem haltbaren Kunststoff hergestellt der sich nicht zersetzt.

Hier drei weitere frühe Schlaggitarrenmodelle. Auf den ersten Blick fällt auf, dass er immer die gleichen Schalllöcher in Tropfenform verwendet wurden, deren spitzes Ende geschwungen in Richtung Deckenrand verlaufen.

Diese Schalllöcher sind ein eindeutiges Merkmal für Seifert Gitarren. Die Korpusform lehnt sich, wie viele andere, an die traditionelle Gibson L5 Form an aber der Ausschnitt ist flacher ausgeformt und die Zargenhöhe ist geringer. Bei seinen Halbakustik- und Tropfenform-Gitarren verwendet er andere Schalllochformen, bei den vollen Schlaggitarren hingegen ändert er diese Tropfenform erst bei seinen späten Modellen. Bild 1 zeigt noch die alte Schlagbrettform in Bild 2 sieht man die neue, geschwungene Form. Die Gitarre aus Bild 2 kann man anhand der weißen Simeto Tonabnehmer auf die ganz frühen 60er Jahre datieren.

Frühe Schlaggitarren mit Kopfplattenaufschrift

  • „OEBRA“ für Richard Oertel in Bad Brambach.
  • „Verdi“ und „Triumph“ sind mir leider nicht Bekannt. Es könnten Handelsnamen sein.

Hier eine Schlaggitarre die Seifert über die Migma verkaufte

Halbresonanz Schlaggitarren

In der Beat Ära begann er mit außergewöhnlichen Formen zu arbeiten. Ein sehr ansprechendes und oft verkauftes Modell ist diese Halbresonanz Gitarre (auch als Bass) mit einer markanten, starken Asymmetrie der Korpusform; eine moderne aber doch sehr elegante Linienführung. Bei diesen Modellen verwendete er zum ersten Mal längliche asymmetrische Kopfplatten mit Mechaniken in einer Reihe. Es gab aber auch Modelle mit symmetrischen Kopfplatten. Weitere Neuerungen sind die Punkteinlagen im Griffbrett und gänzlich neue Schalllochformen.

Auf den Gitarren ist der weitverbreitetste SIMETO Tonabnehmer verbaut den es in der DDR gab. Er wurde in hohen Stückzahlen von 1964-1973 produziert. 1964 wurden von diesem Typ rund 4000 Stück hergestellt.

Tropfenform im Stil einer „VOX Teardrop“

Ein weitere Variante aus der Beat-Ära sind Gitarren & Bässe in Tropfenform. Um den goldenen Schnitt zu wahren bekamen diese Modell wieder symmetrische Kopfplatten, passend zur Form des Korpus. Mir gefallen besonders die Schalllöcher die in sichelförmig beginnen und als f-Loch enden. Diese Gitarren sind der Beginn einer neuen Seifert Ära. Hier verwendet er den Stil einer anderen Gitarre. Die erste Gitarre in Tropfenform stammt von dem englischen Hersteller VOX. Bekannt gemacht hat diese Gitarre Brian Jones und Bill Wymann, Gitarrist und Bassist der Rolling Stones. Für Bill Wymann gab es sogar ein Signatur Modell.

Die ersten VOX-Modelle wurden 1964 gebaut. Seifert hat bei seinen Modellen die Korpusform und die Anordnung der Tonabnehmer von VOX übernommen, zusätzlich aber eigene Stilelemente einfließen lassen.. Er verwendete gerne die Griffbrett-Punkteinlagen in Würfelmuster und im Gegensatz zum Original hatten seine Instrumente auch ein unteres Schalloch. Mir gefällt seine symmetrische Kopfplatte weitaus besser als die asymmetrische Kopfplatte des Originals aber das ist Geschmackssache.

Massive Elektro Gitarren

Seifert war bereits ein bekannter Gitarrenbauer, aber den exzellenten Ruf den er heute noch unter den Musikern der 70 und 80er Jahre besitzt, basiert auf seinen massiven Elektro Gitarren. Viele DDR Musiker suchten nach den richtigen Instrumenten um moderne Musik zu machen. Es war aber sehr schwer (wenn nicht unmöglich) an eine echte Fender oder Gibson zu kommen. Heinz Seifert half diesen Musikern weiter. Er baute Ihnen Kopien der berühmten amerikanischen Vorbilder in einer hervorragenden Qualität. Hätte er damals schon die Möglichkeit gehabt die originalen hochwertigen Tonabnehmer einzubauen, würden diese Gitarren einem Vergleich mit einem „von Hand gebauten Customshop-Modell“ ohne weiteres standhalten. Später rüstete er seine Instrumente öfters mit neuer Elektronik und modernen Tonabnehmern aus.

Quelle: pirun.ku.ac.th

Drei Typen die er immer wieder baute waren Gitarren und Bässe im Stil einer „Fender Jaguar“, einer „Gibson Les Paul“ und einer „Gibson SG“. Neben den Gitarren & Bässen nach amerikanischem Vorbild, baute er weiterhin Instrumente mit eigenem Design.


Massive E-Gitarren im Stil einer „Fender Jaguar“

Auffällig ist das Instrument ganz rechts. Im Gegensatz zu allen anderen Modellen hat es Blockeinlagen im Griffbrett. Entweder hat er das auf Kundenwunsch gemacht oder sein Vater Kurt hat dieses Griffbrett angefertigt. Die eckigen silbernen Tonabnehmer sind Simeto Modelle aus den 60er Jahren. Die Kopfplattenform ist leicht verändert gegenüber dem Vorbild.

 

Massive E-Gitarren im Stil einer „Gibson Les Paul“
Im Gegensatz zur Jaguar trägt diese Gitarre zwar Grundzüge einer “Les Paul” aber er hat die Korpusform so stark verändert dass ich nur noch wenig Parallelen zum Original sehe und hier lieber von einer eigenständigen Heinz Seifert Form sprechen möchte. Ich weiß jedoch, dass alle Besitzer solcher Gitarren von „Les Paul“ Modellen sprechen und Heinz Seifert auch diese Bezeichnung verwendete (nach Aussage eines Kunden). Die Gitarre rechts ist ein älteres Modell. Die Elektronik wurde hier in die große Kunststoffabdeckung eingebaut welche ein ähnliches Design wie auf der Jaguar hat. Die Gitarre links ist moderner und hat schon seine neue Kopfplattenform mit dem „Heinz Seifert“ Stempel.
Die Elektronik wurde jetzt, wie bei einer original „Les Paul“ eingebaut. Das Bass Modell hat eine etwas veränderte Form. Der obere Bereich des kleinen Bugs wurde noch einmal schwungvoll nach außen geleitet.

Massive E-Gitarren im Stil einer „Gibson SG“

Der Traum eines jeden DDR Rockers; ne coole SG!

Mit dieser Gitarre hat Seifer sicher viele Musiker glücklich gemacht. Im Gegensatz zum Original hat er die Wappenform nicht exakt beibehalten und den beiden Ausschnitten eine leichte Asymmetrie gegeben.

In den 90ern hat er auch mal eine Flying-V im Auftrag eines Kunden gebaut. Ein andere Kunde (Klaus Bellmann) erinnerte sich an einen nette Anekdote:

Heinz war damals gerade dabei eine Gitarre für einen Berliner Musiker zu bauen. Er war vermutlich nicht so glücklich, da es eine Kopie einer Flying-V werden sollte. Der Auftraggeber spielte damals sicher schon Heavy-Metal. Da die 2 V-Spitzen noch ungleich lang werden sollten, sagte Heinz im Thüringer Dialekt: ” Ist das denn eine Gitarre?” schüttelte mit dem Kopf und fügte hinzu ” Die bleibt ja nicht mal stehen!”.

Späte SG von 1994

  • Der Korpus wurde, auf Kundenwunsch, aus Mahagoni gebaut.
  • Gesperrt wurde er mit Pappelholz und Esche.
  • Auffällig ist der mittlere, einspulige Tonabnehmer!
Sondermodelle

Hier zwei ganz besonders ausgefallene Modelle. Bild 1 zeigt ein normales Tropfenmodell mit einer ganz besonderen Kopfplatte. Geformt wie ein Blatt mit einer Biegung in der Spitze. Die Schalllöcher wurden auch verändert und nähern sich in der Ausformung stark dem VOX Original.

Diese Gitarre hat ebenfalls eine blattförmige Kopfplatte. Eine sehr außergewöhnliche Korpusform welche ein wenig an eine Wappenform erinnert. Ausgefallene Elektronik mit diversen Schaltungsmöglichkeiten.

Die Griffbretteinlagen kenne ich nur von diesem Modell. Ungewöhnliche Schalllöcher in einer „S“ Form.

Spezielle Kundenaufträge

Heinz Seifert und Jürgen Matkowitz von “PRINZIP”


“Prinzip” – Quelle: http//www.ostmusik.de

Prinzip war eine bekannte Rockband aus Ostberlin (1973-1990). Bandchef und Gitarrist Jürgen “Matko” Matkowitz war ein Kunde von Heinz Seifert.

Seifert machte für Ihn einige Reparaturen (vor allem Fender Stratocaster) und Umbauten, wie der Einbau eines Kahler Vibrato die Umrüstung einer Casio-Midi-Gitarre mit einem DiMarzio Pick. Angefertigt wurde für Ihn eine Konzertgitarre und das außergewöhnliche Sondermodell (auf den Bildern unten) in Stratocaster Form. Diese Form habe ich noch nie bei Seifert gesehen und war ein Kundenwunsch von “Matko”. Die Gitarre wurde 1983-1984 gefertigt und mit Kahler Vibrato, Schaller Mechaniken, X2N Power plus Humbucker und einem Lautstärkeregler ausgestattet.

Metallsattel
Auffällig ist der Messingsattel. Dies war ein spezieller Kundenwunsch, denn ein Messingsattel verleiht der Gitarre mehr Sustain. Sie klingt auch mit Leersaite noch so, wie über einen Bund gespielt und er ist wesentlich haltbarer als ein Kunststoff-Sattel. Später hat Seifert diesen Messingsattel bei einigen seiner Rock E-Gitarren weiterverwendet.

Die Möven
Matthias Kunath von der Band “Regent” erzählte mir zum ersten mal von dieser außergewöhnlichen Gitarre. Er war auch ein begeisterter Seifert Kunde und hat seine Gitarren bei Ihm richten lassen.

Eines Tages sah er sie; die Gitarre mit den vier Möven. Seifert erzählte Ihm das diese Gitarre eine Spezialanfertigung für Jürgen Matkowitz sei. Später sah der “Prinzip” Fan die Gitarre im DDR Fernsehen. Es war die Übertragung eines “Rock für den Frieden” Konzertes aus dem Republik Palast. Bei Rockfans war das eine berühmte Konzertreihe von 1982 bis 1987. Neben “Prinzip” traten dort Bands wie die Puhdys, Karat und City auf.

Jürgen Matkowitz spielte diese Seifert Gitarre (über 2 x Marshall JCM800 ) fast bei jedem Konzert. In den 80er Jahren waren das jährlich mindestens 140 Auftritte. Heute noch schwärmt er von dieser Seifert. Ein bühnentaugliches, extrem gut verarbeitetes Arbeitsinstrument mit handgemalten Möven von Seifert.

Ein echtes, rares Unikat mit einer tollen Geschichte!

Korpusform einer Brian May “Red Special”

Diese Gitarre (unten) wurde im Kundenauftrag gebaut. Klaus Bellmann aus dem Erzgebirge (Trio De Zupfr) wollte gerne eine Gitarre wie die “Red Special” vom Queen Gitarristen Bryan May. Die orginal “Red Special” wurde von Mays Vater gebaut und später gab es zahlreiche Kopien. Die großen Herstellert Guild und Burns hatten diese Kopien im Programm.

Hier ein paar Zeilen von Klaus:

Das waren meine Vorstellungen und Heinz hat sie so gebaut wie ich das damals wollte!

Die Form war meine Vorgabe. Es sollte die Form der Gitarre von Bryan May werden, das ist mir aber nicht ganz gelungen. Heinz hatte mehrere Schablonen von Gitarrenkörpern. Eine, die der Form sehr nahe kam, hat er verwendent und ein bisschen abgeändert.
Bestellt habe ich sie 1983 und gekauft 1 Jahr später, im Juli 1984. Die Hälse die er gefertigt hat waren einzigartig und konnten mit jeder Fender mithalten. Ich kenne noch 2 Musiker in meiner näheren Umgebung die immernoch auf der guten alten Seifert spielen und diese vielen anderen Herstellern vorziehen.

Was mir an dieser Gitarre sofort auffiehl war der Metallsattel und das er nicht seine klassischen “Würfelbrett-Muster” ins Griffbrett einlegte sondern sich sehr an dem Original mit 1, 2 oder 3 Punkten in Längsanordnung ausrichtete. Er korrigierte allerdings die merkwürdige Doppeleinlage am 7. und 19. Bund und setzte sie, wie es sein sollte, auf den 5. und 17. Bund. Die Dreifacheinlage am 24. Bund ließ er weg, was ich optisch ansprechender finde.

Späteres Modell im “Red Special”- Stil

Ein paar Jahre später, baute er nochmal eine Gitarre in ähnlicher Form. Diese hatte jedoch abgerundete Zargen, einen mehrfach gesperrten Korpus und die Griffbretteinlagen waren wieder im typischen “Würfelmuster”. Auf besonderen Wunsch, baute er ein Floyd Rose Tremolo System ein.

Die späten Modelle

Wann genau Seifert seinen Stil änderte kann ich nicht sagen. Ich denke es hat mit der Wende 1989 zu tun. Das wäre eine logische Erklärung, da er ab diesem Zeitpunkt problemlos an die neuen Zubehörteile kam die er ab diesem Zeitpunkt verwendete.

Was änderte sich?

Die alten traditionelle Seifert Schallochform wurde durch eine noch ältere traditionelle f-Löcher ersetzt. Ich habe die Vermutung, er erinnerte sich an die frühen 50er Jahre und die f-Lochformen seines Vaters. Langgezogene, schmale Schlitze mit Endbäuchen die sich fast schließen. In den 90er Jahren gab es eine Renaissance im Jazzgitarrenbau und handgemachte, handwerklich hochwertige Gitarren fanden wieder Käufer. Diese wollten aber meist sehr traditionelle Instrumente oder extrem ausgefallene Gitarren. Seifert schaffte es, trotz der vorgenommenen Änderungen, den Wiedererkennungswert seiner Instrumente nicht zu verlieren und dennoch zeitlose schöne Gitarren zu bauen.

Er veränderte noch einmal seine Halsfußform und über eine paar Experimente kam er zu einer klassischen massiveren Form. Als Tonabnehmer verwendete er gerne Atilla Zoller Modelle von Shadow und Zubehör von Schaller.

Hier ein neues Modell. Der Halsfuß stammt aus der Entwicklungsphase zu den endgültigen Formen der späten 90er Jahre. Diese Gitarre war höchstwahrscheinlich eine der ersten Gitarren die er nach der Wende 1989 baute. Im Originalzustand war ein Schaller Saitenhalter auf der Gitarre. Der neue Saitenhalter ist eine Spezialanfertigung nach Entwurf eines anderen Jazzgitarrenbauers. Gotoh-Mechaniken und Shadow Atilla Zoller floating Tonabnehmer sprechen dafür, dass diese Gitarre nach der Wende gebaut wurde. Früher wäre er wohl kaum an das westdeutsche Zubehör gekommen. Der Hals ist aus Riegelahorn mit Sperreinlagen. Decke aus massiver Fichte und Boden und Zargen aus massivem Riegelahorn.

Auf diesem interessanten Bild aus Seiferts Werkstatt sieht man zwei weitere Schlaggitarren aus dem Jahr 1998. Hier kann man deutlich erkennen, dass trotz der Veränderungen der typische Seifert Stil immer noch vorhanden ist. Auf der rechten Schlaggitarre ist die typische, gestreifte Zarge zu erkennen. Äußerst interessant sind die massiven elektrischen Gitarren (SG-Stil) und Bässe. Die Bässe sind ebenfalls äußerst edle Instrumente im Precision Stil. Mir gefällt ganz besonders die rot-schwarze Verlaufslackierung der elektrischen-Instrumente. Auch hier wieder Seifert Stilelemente; die „Würfelpunkt-Einlagen“ im Griffbrett!

Heinz Seifert & Jimmy D´Aquisto

Die Überschrift klingt im ersten Moment etwas befremdlich aber wie es der Zufall will habe ich einen ehemaligen Kunden und Freund von Heinz Seifert kennengelernt der gerade 1998 in seiner Werkstatt war als er im Kundenauftrag ein 1:1 Kopie einer Jimmy D’Aquisto Solo DQ-Solo-N baute.

Hier ein paar Zeilen von Andreas Haake zu dieser außergewöhnlichen Arbeit:

Zur Geschichte meiner zweiten Seifert Jazzgitarre
Von Andreas Haake

Meine Jazzgitarre wurde 1998 in einer Serie von drei Gitarren gebaut. Heinz meinte damals, er baut jetzt noch drei Jazzgitarren, eine für einen besonderen Kunden, eine für sich selbst und eine für mich. Ich konnte mir von den letzen beiden eine aussuchen.

Die erste Gitarre war vorbestellt. Heinz hatte einen interessanten Mann (ich glaube aus Köln) kennengelernt, der bei Ihm eine besondere Gitarre bestellt hatte. Er hatte klare Vorstellung von der Form und den Hölzern der Gitarre. Diese Gitarre sollte dann in eine Wanderausstellung aufgenommen werden die auch in den USA ausgestellt werden sollte.

Zarge und Hals aus Ahorn, Decke aus Fichte, Griffbrett Ebenholz. Das Besondere war, alle Bauteile sollten aus Holz sein. Alle diese Hölzer waren in einer Spitzenqualität und aus seinem Lager aus dem Jahr 1956.
Der Steg und das Schlagbrett sollten aus grünem Ebenholz gefertigt werden. Dieses Material hatte der Kunde aus den USA eingeführt. So kam es, dass auch an meiner Gitarre diese Hölzer verbaut wurden.

Das Bildmaterial von Andreas zeigt diese besondere Gitarre für die Wanderausstellung

1998 – „D´Aquisto Stilelemente“

Nicht nur die Gitarre von Andreas Haake hat diese D´Aquisto Ausstattung bekommen. Zeitgleich arbeitete er 1998 an einer ganz besonderen Restauration. Ein Gitarre seines Vaters Kurt sollte restauriert und umgebaut werden. Wie man auf dem Bild rechts sieht, ist der Saitenhalter nur leicht verändert. Er wurde ohne die beiden kleinen Fenster gearbeitet. Das neue Schlagbrett hat er so ausgeschnitten, dass man das untere f-Loch vollständig sehen kann.

Diese ist übrigens eine ganz alte Idee aus dem Vogtland.
Bei ganz alten Schlaggitarren kann man so etwas sehen.

Eine äußert rares Sammlerstück mit einer schönen Geschichte!

Nachdem ich Andreas Haake die Bilder dieser alten 3 Loch Seifert zeigte, fiel ihm noch eine weitere Begebenheit ein:

In diesem alten Kurt Seifert Stil baute er noch ein ganz neues Modell. Das interessanteste an dieser Gitarre war eine Kopfplatte in der Form eines Geigenkopfs und sie hatte einen sehr vollen akustischen Ton. Leider gibt es davon kein Foto! Andreas erinnert sich, dass er mit der Gitarre nebenan zu Eberhard Kreul ging um sie diesem zu zeigen. Kreul war vom Klang und der handwerklichen Ausführung total begeistert, hatte sich aber auch über den Geigenkopf gewundert.
Und zum Schluss „Die Unvollendete Seifert“

Eigentlich sollten die Gitarren 1998 die letzten sein die Heinz Seifert bauen wollte, aber ich habe einen weiteren Kunden von ihm kennengelernt, der bei ihm 2001 eine Gitarre in Auftrag gegeben hat und sich erinnert, dass Seifert zu diesem Zeitpunkt zwei weitere Gitarren fertiggestellt hatte, eine rote und eine blonde. Eigentlich wollte er keinen Auftrag mehr annehmen, aber schließlich tat er es dann doch.

Diese sollte sein letzter Auftrag sein denn über den Bau der Gitarre verstarb er leider. Der Auftraggeber bekam den fast fertigen Korpus und den Hals. Mit diesen Teilen ging er zu dem Berliner Gitarrenbauer
Frank Deimel (Deimel Guitarworks). Dieser hat die Gitarre nach Kundenwunsch weiter gebaut.

Auf besonderen Wunsch hat Seifert einen etwas kleineren Korpus gefertigt. Das schöne Holzbinding (Mahagoni und Ebenholz) war schon fertiggestellt und die F-Löcher gestochen.

Frank Deimel wollte den Hals mit einer klassischer Schwalbenschwanz Verbindung befestigen aber der fertige Hals war dafür nicht zu verwenden. Deshalb fertigte Deimel einen zweiten Hals im gleichen Stil an. Das Logo ist übrigens ein Original, da Deimel für Seifert schon früher solch ein Logo ausgesägt hatte. Die gesamten Perlmuttintarsien, der Saitenhalter und das Ebenholzschlagbrett stammen von Frank Deimel. Die aufwendigen Perlmuttintarsien entstanden auf Wunsch des Kunden. Der Tonabnehmer stammt von Harry Häussel. Die Gitarre wurde am 03.09.2005 fertiggestellt.

Bilder vom originalen Hals

Danksagung und Quellen

Herzlichen Dank für Eure Erzählungen und das Bildmaterial! Danke an Andreas Haake, Hannes Schweickhardt, Michael G. Stewart www.michaelgstewart.com, Andreas Behringer, Frank Deimel, Herbert Rittinger, Matthias Kunath von der Band "Regent", Norbert Schnepel MK Dorsten, Dieter aus Sachsen, DMa, Paco Jimenez Permuy, André Ponath von www.vintageaudioberlin.de, Ralf Winter, Steve Nagel, www.voxguitars.net, Konrad von Brück, www.lordbizarre.com, Stephan Mühl, Olaf Kleinhempel, Stephan Sueß, Sören Marotz und den anonymen Freunden!

Meine besondere Empfehlung: Ostmusik von Peter Günther

Eine sehr informative Seite über Ostdeusche Musik und Ihre Musiker.
Absolut sehenswert!